14535/J XXVII. GP
Eingelangt am 16.03.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Breitbandatlas: Werbung oder Information?
Auf der Webseite des BMF steht Folgendes über den Breitbandatlas: „Der Breitbandatlas ist die zentrale Informationsplattform des Bundes über die Breitbandverfügbarkeit in Österreich. Im Breitbandatlas wird anhand von Landkarten die Verfügbarkeit für feste und mobile Breitbandnetze öffentlich zugänglich gemacht.“
Ein Blick auf https://breitbandatlas.gv.at lässt insbesondere die Ballungszentren in dunklen Schattierungen von Orange aufleuchten und übermittelt damit das Bild eines weit digitalisierten Österreichs. Die Karte täuscht aber, da diese eher als Werbebroschüre der Internetanbieter dient und absolut gar nichts darüber aussagt, wie die tatsächliche Anbindung ist, die aber letztlich für die Bürger:innen relevant ist.
Ein Beispiel: Leebgasse 90-92, 1100 Wien, Österreich

Wer nur einen Blick auf den Breitbandatlas wirft, sieht bei Download nur eine beeindruckende Rate von 1.000 Mbit/s. Wie weit dies von der Wirklichkeit entfernt ist, zeigt der Vergleich auf einer anderen Seite https://www.telematica.at/internet/verfuegbarkeitscheck:

Die vorhandenen Anbindungen sind wesentlich schlechter – maximal 35,1 Mbit/s.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Mobilfunknetz:

Im Gegensatz zum Breitbandanschluss ist hier immerhin eine Testauswertung verlinkt, die einen Blick auf die wahren Umstände erlaubt:

Die in diesem Beispiel angezeigt mittlere Downloadrate von 25 Mbit/s ist auch meilenweit von Spitzenwerten der ersten Angaben entfernt.
Es stellt sich die Frage, warum ein Überblick wie der Breitbandatlas, der von Steuergeld finanziert wird, nicht auch sämtliche Informationen bereitstellt, damit Bürger:innen vollumfänglich über die Verfügbarkeit von schnellem Breitband informiert werden. Ohne Details zum Beispiel zum Breitbandanschluss ist diese Webseite wie eine staatlich finanzierte Werbeplattform der Anbieter ohne praktischen Nutzen für die Österreicher:innen.
Zuständig für den Breitbandatlas ist das Breitbandbüro. Laut BMF nimmt dieses „alle strategischen und operativen Angelegenheiten rund um die Themen Telekompolitik und IKT-Infrastruktur wahr“. Das Breitbandbüro sollte auch jährlich den Evaluierungsbericht „Breitband in Österreich“ aktualisieren. Aktuell ist aber nur der Evaluierungsbericht 2020 abrufbar. Stattdessen gab es im September 2022 nur eine Präsentation von ein paar Folien durch den neuen Staatssekretär im BMF.
Links:
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Welche zusätzlichen Informationen werden neu aufgenommen?
ii. Wie sollen die neuen Informationen dargestellt werden?
i. Ist eine Änderung geplant, damit die Testauswertung immer automatisch mit angezeigt wird (ohne zusätzlichen Klick)?
i. Welche zusätzlichen Informationen werden neu aufgenommen?
ii. Wie sollen die neuen Informationen dargestellt werden?