Eingelangt am 16.03.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Dr.
Stephanie Krisper, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister
für Inneres
betreffend Fuhrpark und
Rahmenvertrag mit Porsche Bank
Das Bundesministerium für Inneres (BMI) hat
sich neue Einsatzfahrzeuge beim VW-Konzern zugelegt. (1) Der Rahmenvertrag
"Fuhrparkmagament" des Ministeriums mit der Porsche Bank lief Ende
2021 aus. Mit 1.1.2022 wird das Fuhrparkmanagement nun über einen neuen
Rahmenvertrag weitergeführt und endet bei Erschöpfung des
Gesamt-Auftragswertes von 590 Millionen Euro (Laufzeit mindestens zehn Jahre).
Der Auftrag wurde laut Website des Ministeriums über ein EU-weites
Vergabeverfahren der Bundesbeschaffung GmbH vergeben. Die jährlichen
Leasingkosten betragen derzeit inklusive Wartung, Reparatur und
Reifenmanagement etwa 45 Millionen Euro jährlich. (1)
Dem NEOS-Parlamentsklub vorliegende Berechnungen
(basierend auf Daten der BMI-Website und eigene Recherchen) legen nahe (2),
dass sich die Porsche Bank bei diesem Vertrag über überhöhte
Leasing-Raten jährlich rund 6,4 Mio. EUR Körberlgeld verdient. Das
BMI könnte also einiges an Steuergeld sparen, wenn es alternative Angebote
heranziehen oder das Fuhrpark-Management selbst übernehmen würde.
Quellen:
- https://www.automagazin.at/bmi-fuhrpark-mit-vw-konzern-fahrzeugen-aufgeruestet/
- https://www.bmi.gv.at/news.aspx?id=586D7941424457587375343D#:~:text=Der%20Fuhrpark%20des%20Innenministeriums%20besteht,E%2DFahrzeugen%20im%20Streifendienst%20gestartet
Die unterfertigten
Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
- Wer ist für das
Fuhrpark-Management des BMI verantwortlich (intern BMI und extern)?
- Aus wie vielen
Fahrzeugen besteht der momentane Fuhrpark Ihres Ministeriums (Bitte um
Aufschlüsselung nach Automarke sowie Motorisierung)?
- Wie viele dieser
Fahrzeuge sind Leasingfahrzeuge?
- Wie viele dieser
Leasing-Fahrzeuge fallen unter den Vertrag mit der Porsche Bank?
- Wie viele Kilometer
wurden jeweils mit den Fahrzeugen zurückgelegt (bitte um
Aufschlüsselung nach Fahrzeug)?
- Wie viele Kilometer
wurden mit den Leasing-Fahrzeugen zurückgelegt?
- Wie vieler Kilometer
mit den Fahrzeugen aus dem Vertrag mit der Porsche Bank?
- Wie lange verbleiben
Fahrzeuge im Fuhrpark, bzw. nach wie vielen Kilometern werden sie für
Neuwagen ausgetauscht (bitte um Aufschlüsselung nach Fahrzeug)?
- Wie ist das bei
Leasing-Fahrzeugen?
- Wie ist das bei den
Fahrzeugen aus dem Vertrag mit der Porsche Bank?
- Welche jährlichen
Kosten im Zusammenhang mit der Fahrzeugflotte des BMI sind im Budget der
UG 11 veranschlagt (bitte um detaillierte Angabe - Wartung, Benzin,
Zinsen, Leasingraten, Reifen, Treibstoff - für die Jahre 2020-2023)?
- Wie viel davon
entfallen auf Leasing-Fahrzeuge?
- Wie viel davon
entfallen auf Fahrzeuge aus dem Vertrag mit der Porsche Bank?
- Wurde die Vergabe des
neuen Fuhrparkmanagement-Rahmenvertrags des BMI ausgeschrieben?
- Wenn ja, wann, wo und
wie lange?
- Wann ja, wer hat die
Gestaltung der Ausschreibung zu verantworten?
- Wenn ja, wie viel
andere Angebote - neben dem der Porsche Bank AG - hat das BMI erhalten?
- Wenn ja, aufgrund
welcher Kriterien wurde die Entscheidung für das Angebot der Porsche
Bank getroffen?
- Wenn nein, warum nicht?
- Fuhrpark-Rahmenverträge:
- Über welche
Zeiträume werden Fuhrpark-Rahmenverträge des BMI
ausgeschrieben?
- Hat man sich hier an
inner-österreichischen oder internationalen Benchmarks orientiert?
- Welche Rabatte in welcher
Höhe wurden bei vergangenen und beim aktuellen Rahmvertrag
vereinbart?
- Unter welchen
Bedingungen und mit welchen Konsequenzen kann so ein Rahmenvertrag
jeweils gekündigt werden?
- Dem NEOS-Parlamentsklub
zur Verfügung gestellte Informationen legen nahe, dass die
Leasing-Raten der Porsche Bank überhöht sind - und das BMI
über alternative Anbieter oder ein hausinternes Fuhrparkmanagement
günstiger ausgestiegen wäre.
- Wäre man ev. mit
anderen Anbietern günstiger gefahren - hat sich aber aufgrund
anderer Kriterien (Service-Qualität, Automarke etc) für das
Angebot der Porsche Bank entschieden?
- Warum lagert das BMI
das Fuhrpark-Management an Externe aus?
- Basiert diese
Entscheidung auf einer dokumentierten Kosten-Nutzen-Rechnung?
- Weshalb hat das
Ministerium angesichts des massiven Wandels in der Branche und seines
Mobilitätsangebotes, der allgemein bekannten technischen
Rückständigkeit des VW-Konzerns hinsichtlich alternativer
Antriebe, einen derart langen und teuren Vertrag abgeschlossen?
- Prüfung durch den
Rechnungshof: Hat der Rechnungshof je das Fuhrpark-Management des BMI,
bzw. dessen Vergabe geprüft?
- Wenn ja, was waren die
Empfehlungen des Rechnungshofs und wurden diese seitdem umgesetzt?
- Wenn nicht, ist eine
Prüfung durch den Rechnungshof geplant?