14564/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.03.2023
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Anfrage

 

der Abgeordneten Rudolf Silvan,

Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft

 

betreffend Muskel-Skelett-Erkrankungen, kurz MSE

Das Arbeitsinspektorat weist in einer Pressemitteilung vom 13. März darauf hin, dass etwa 20 % aller Krankenstandstage auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückzuführen sind. MSE sind Erkrankungen, die sich - abgesehen von akuten Verletzungen - erst ab einem gewissen Alter der Menschen zeigen. Wie auch bei anderen arbeitsbedingten Erkrankungen mit langer Latenzzeit kommt auch bei den MSE der Prävention ein großer Stellenwert zu.

 

Arbeitsminister Martin Kocher ergänzt in der Pressemitteilung wie folgt: „Sichere und gesunde Arbeitsplätze sind mir ein besonderes Anliegen. Denn nur so können wir Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer möglichst lange gesund im Erwerbsleben halten und gesundheitsbedingte Frühpensionierungen verhindern. Muskel-Skeletterkrankungen betreffen viele Berufsgruppen in vielen unterschiedlichen Branchen. Diese Erkrankungen schränken nicht nur die Lebensqualität von Betroffenen massiv ein, sie verursachen auch Kosten in Millionenhöhe für Betriebe und die Volkswirtschaft. Dabei könnten gerade Muskel-Skelett-Erkrankungen oft mit einfachen Maßnahmen vermieden oder die Wahrscheinlichkeit ihres Auftretens reduziert werden. Entsprechende Präventionsmaßnahmen sind hier daher besonders wichtig. Ich bin sehr froh, dass die Arbeitsinspektion ihre Schwerpunkttage heuer diesem Thema widmet.“

 

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft nachstehende

 

ANFRAGE

1.       Welche Maßnahmen wurden in den letzten 3 Jahren Ihrerseits bzw. seitens Ihres Ministeriums gesetzt um arbeitsbedingte Muskel-Skelett-Erkrankungen zu reduzieren?

 

2.       Welche Maßnahmen wurden in den letzten 3 Jahren Ihrerseits bzw. seitens Ihres Ministeriums gesetzt um gesundheitsbedingte Frühpensionierungen zu reduzieren?

 

3.       Welche Mittel wurden dafür aufgewendet?

 

4.       Welche Maßnahmen zur Verhinderung von arbeitsbedingter MSE sind im Rahmen ihres Ressorts in Planung und wann werden diese zur Umsetzung gelangen?

 

5.       Welche Mittel standen dem Arbeitsinspektorat in den letzten 5 Jahren für Präventionsarbeit zur Verfügung? Bitte um Auflistung pro Jahr.

 

6.       Welche Mittel wurden davon jeweils für die Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen aufgewandt? Bitte um Auflistung.

 

7.       Wie viele Unternehmen haben sich bzgl. einer Präventionsberatung in den letzten 5 Jahren an das Arbeitsinspektorat gewandt? Bitte um Auflistung je Bundesland und Jahr.

 

8.       Wie viele Unternehmen haben diesbezügliche Empfehlungen des Arbeitsinspektorats umgesetzt? Bitte um Auflistung je Bundesland und Jahr.

 

9.       Wie viele Beratungen davon waren explizit dem Thema Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen gewidmet? Bitte um Auflistung je Bundesland und Jahr.

 

10.   Wie viele Unternehmen haben diesbezügliche Empfehlungen des Arbeitsinspektorats umgesetzt? Bitte um Auflistung je Bundesland und Jahr.

 

11.   Gibt es gemeinsame Strategien mit dem Ministerium für Gesundheit, Soziales, Pflege und Konsumentenschutz um die Anzahl an Muskel-Skelett-Erkrankungen zukünftig zu reduzieren?

 

12.   Findet bezüglich der Reduzierung von MSE ein Austausch mit anderen EU Ländern statt und wenn ja mit welchen? Wenn nein, warum nicht?

 

13.   Welche Best-Practice-Beispiele aus anderen Ländern können Sie sich vorstellen in Österreich zu implementieren?