14733/J XXVII. GP
Eingelangt am 30.03.2023
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Douglas Hoyos-Trauttmansdorff, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Werbebudget Digitalisierung
Das Thema Digitalisierung liegt zwar schon seit einiger Zeit nicht mehr im BMDW und der damals zuständigen Ministerin Schramböck, die Nachwehen aus jener Zeit, in der die Verantwortung bei diesem Ministerium lag, sind aber nach wie vor zu spüren. Digitalisierung ist wohl eines der Themen, für die hohe Budgets leicht gerechtfertigt werden können - gerade weil es ein Bereich ist, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes stark beeinflusst. Genau das Vertrauen darin, dass die österreichische Regierung das kann, wurde durch das frühere BMDW stark geschwächt. Das Projekt Kaufhaus Österreich in seiner Gesamtheit, völlig fehlendes Projektmanagement bei der Einführung der E-ID, abgebrochene Konzeption einer Website; zusammenfassend eine absurde Höhe an rausgeschmissenem Steuergeld.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Schramböck ganze EUR 36.000,- für 13 Folien ausgab. Wie das zustande kam, erläuterte der Rechnungshof in einem Prüfbericht. Geplant war eine Strategie für die Website oesterreich.gv.at, für die insgesamt EUR 52.800 ausgegeben wurde - als einziges Resultat blieb wohl ein 13-seitiger Foliensatz, wobei auch bei diesem nicht ganz klar ist, ob er überhaupt Teil des Deals war (https://www.derstandard.at/story/2000144543153/bund-zahlte-36-000-euro-fuer-13-folien-ueber-die). Für das "Storytelling" für die Website österreich.gv.at wurde ein PR-Berater engagiert, der bei staatsnahen Unternehmen gut vernetzt zu sein scheint. Dafür wurden im Oktober 2018 EUR 36.000,- abgerechnet. Als der Rechnungshof Einsicht in die Resultate dieses Prozesses erbat, wurde ein 13-seitiger Foliensatz mit dem Titel "Kommunikationsplan österreich.gv.at – Status quo und Next Steps" vorgelegt. Dem „Standard“ gegenüber berichtet das Ministerium, dass eine interne Spurensuche erfolglos verlaufen sei, jedoch alles nach internen Regeln abgelaufen sei. Auf Nachfrage, ob der Foliensatz veröffentlicht wird, lehnte das Ministerium dies aufgrund interner Planungs- und Strategiedokumente ab.
Das Budget der Digitalisierungssektion im BMF für Öffentlichkeitsarbeit wurde 2023 auf EUR 3.605.000,- erhöht, dass das Vertrauen an der Wirtschaftlichkeit der Ausgaben dieses Budgets angezweifelt wird, ist wohl nicht überraschend.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Wie viele davon zeichnen dasselbe Bild wie das obige Projekt? (bitte genaue Angaben zu den Projekten)
i. Gibt es zu diesem Projekt ELAK Akte?
ii. Inwiefern wurde die damalige Fachsektion eingebunden?
i. Wenn ja, wann?
ii. Wenn nein, warum nicht?