14748/J XXVII. GP

Eingelangt am 30.03.2023
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Christian Lausch

an die Bundesministerin für Justiz

betreffend Wohnprojekt „Die Freyung“

 

 

Auf der Homepage des Vereins „1000 Hände“ ist folgendes zu lesen:

 

Unser Wohnprojekt „Die Freyung“ im unteren Waldviertel soll ein Ort werden, an dem diese Bedürfnisse ein Zuhause finden. Ein Ort, an dem wir uns um uns selbst und andere kümmern können.

 

Wir bieten leistbaren Wohnraum zur Miete für Berufstätige, Eltern, Singles, Paare, ältere und/oder körperlich eingeschränkte Menschen, die Betreuung benötigen, internationale Praktikanten – kurzum: alle, die gemeinschaftlich Leben wollen. Wir kochen gemeinsam, passen auf Kinder und Haustier auf, kümmern uns um kranke Nachbarn.[1]

 

Gefängnis

 

Im Gefängnis unterstützen wir zurzeit neun Personen. Wir schreiben Briefe, tauschen uns am Telefon aus. Jetzt, da die Corona-Besuchsregeln wieder lockerer werden, können wir auch wieder persönlich im „Häf’n“ vorbeischauen, dort Einzel- und Gruppengespräche und Meditationsrunden anbieten. Wo das nicht möglich ist, schicken wir Meditationsanleitungen als Audio-File an die Insassen. Wir besorgen Bücher, bringen Kleidung oder alternativmedizinische Produkte, die so im Gefängnis nicht verfügbar sind, vorbei.

 

Eine Haftstrafe ist, entgegen landläufiger Meinung, keine persönliche Angelegenheit. Nicht nur der Insasse selbst ist betroffen, auch seine eigene Familie, die Familie des Opfers usw. Unsere Tätigkeit schließt auch das Umfeld der Haftinsassen mit ein, wir tauschen uns mit Eltern und Geschwistern aus, sind nicht selten eine unkomplizierte Kommunikationsschnittstelle, wenn Nachrichten auf dem behördlichen Weg steckenbleiben.[2]

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Justiz folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist ihnen der Verein „1000 Hände“ bekannt?

a.    Wenn ja, in welchem Zusammenhang?

2.    Wird dieser Verein „1000 Hände“ von ihrem Ministerium mit Fördermitteln unterstützt?

a.    Wenn ja, in welcher Höhe?

3.    Ist ihnen das Projekt „Die Freyung“ bekannt?

a.    Wenn ja, in welchem Zusammenhang?

4.    Welche genaueren Informationen haben sie zu diesem Projekt?

5.    Wird dieses Projekt von ihrem Ministerium unterstützt?

a.    Wenn ja, inwiefern?

b.    Wenn ja, seit wann?

6.    Wird dieses Projekt durch Fördermittel unterstützt?

a.    Wenn ja, in welcher Höhe?

b.    Wenn ja, warum wird dieses Projekt unterstützt?

7.    Wird zukünftig daran gedacht, in diesem Projekt Häftlinge wieder in die      Gesellschaft einzuführen?

a.    Wenn ja, wie soll das funktionieren?

b.    Wenn ja, wie sind hier die Pläne?



[1] https://1000haende.at/?page_id=474

[2] https://1000haende.at/?page_id=508