14915/J XXVII. GP

Eingelangt am 27.04.2023
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

an Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Verschlechterung bei AMS-Pflegestipendium gegenüber AMS-Fachkräftestipendium

 

 

Im Zuge des mit 1.1.2023 eingeführten neuen AMS-Pflegestipendiums ist eine Ausbildung im Umfang von „mindestens 25 Wochenstunden“ zu leisten. Das Pflegestipendium löst in diesem Fall das AMS-Fachkräftestipendium im Pflegebereich ab. Denn das Pflegestipendium war bis Jahresbeginn in letzterem inkludiert. Doch im Zuge des Fachkräftestipendiums waren lediglich 20 Wochenstunden zu leisten. Hintenrum wurde somit eine Verschlechterung für die auszubildenden Pflegekräfte eingeführt. Der oö. AK-Präsident Andreas Stangl kritisiert die Reform als missglückt:[1]

 

Die zuständigen Bundesminister Kocher und Rauch sind gefordert, die missglückte Reform rasch zu reparieren. Sonst wird sich die Situation in der Pflege weiter verschlechtern.

 

Laut Stangl ist das AMS-Pflegestipendium für potenzielle Pflegekräfte, die Österreich so dringend braucht, nun unattraktiver als zuvor:

 

Während im Fachkräftestipendium ein Mindest-Stundenausmaß von 20 Wochenstunden vorgesehen war, sind im neuen Pflegestipendium 25 Wochenstunden erforderlich. Zeiten des Selbststudiums oder Lernzeiten, die über den Präsenzunterricht hinausgehen, werden dabei nicht eingerechnet. „Damit wird vielen Menschen, die Kinder oder zu pflegende Angehörige haben, die Ausbildung erschwert oder sogar im schlechtesten Fall verunmöglicht“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.

 

 

In diesem Zusammenhang stellt die unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Warum wurde die Mindest-Arbeitszeit im Zuge der Einführung des neuen AMS-Pflegestipendiums um fünf Stunden von 20 auf 25 Wochenstunden erhöht?

2.    Wie viele Menschen nehmen derzeit das AMS-Pflegestipendium in Anspruch?

3.    Wie viele Menschen haben im Vorjahr ein Fachkräftestipendium im Pflegebereich in Anspruch genommen?

4.    Wie hoch ist die Vergütung beim Pflegestipendium?

5.    Wie hoch ist die Vergütung beim Fachkräftestipendium?

6.    Welche Konsequenzen ergeben sich für Ihr Ministerium aus der Kritik des AK-Präsidenten, wonach das Stipendium durch die höheren Wochenarbeitszeiten unattraktiver werden soll?

7.    Liegen Ihnen Studien zur Attraktivität von Mangelberufen gemessen an Arbeitszeit und Vergütung vor?

a.    Welche Schlussfolgerungen leitet Ihr Ministerium daraus ab?

b.    Sinkt mit der Höhe der Wochenarbeitsstunden die Attraktivität des Berufsfeldes?

8.    Wie hoch ist das Budget für das AMS-Pflegestipendium?

9.    Wie hoch ist das Budget für das Fachkräftestipendium?

a.    im Pflegebereich?

10. Wer trägt jeweils die Kosten?

 

 



[1] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20230227_OTS0042/gut-gedacht-aber-schlecht-gemacht-ak-fordert-dringende-reparatur-des-ams-pflegestipendiums