Eingelangt am 10.05.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Dr. Stephanie Krisper, Kolleginnen
und Kollegen
an den Bundeskanzler
betreffend Prioritätensetzung bei der
Auswahl von Teilnahme an und Ausrichten von Veranstaltungen durch den
Bundeskanzler
Am Jahrestag der Befreiung des ehemaligen
KZ Mauthausen hat das Parlament mit einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des
Nationalsozialismus erinnert. Auffallend war, dass Bundeskanzler Karl Nehammer
an der Gedenkveranstaltung nicht teilgenommen hat. Stattdessen besuchte er die Jahrestagung der Raiffeisen NÖ-Wien. Dies erstaunt, da
einer Gedenkveranstaltung an die Opfer des Nationalsozialismus erheblichere
Bedeutung als der Jahrestagung einer Bankengruppe zuzuordnen ist. Es erhebt
sich die Frage, nach welchen Gesichtspunkten der Bundeskanzler die Teilnahme
des Bundeskanzlers an Veranstaltungen auswählt. Zudem interessiert, nach
welchen Gesichtspunkten Veranstaltungen im BKA ausgerichtet werden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Wer ist generell in Ihrem Ministerium für die Planung Ihrer
Veranstaltungsteilnahmen zuständig?
- In welchem Ausmaß sind Sie generell in die Entscheidung
involviert, welche Veranstaltungen besucht werden?
- Wer hat konkret in Ihrem Ministerium die Entscheidung getroffen,
dass Sie an der Jahrestagung der Raiffeisen NÖ-Wien und nicht an der
parlamentarischen Gedenkveranstaltung vom 5. Mai, die an die Opfer des
Nationalsozialismus erinnert hat, teilgenommen haben?
- Haben Sie diese Entscheidung getroffen?
- Wenn ja, warum?
- Wann langten die zwei
Einladungen jeweils bei Ihnen ein?
- Erfolgten an Sie weitere Einladungen zu
Gedenkveranstaltungen, denen Sie nachkamen?
i. Wenn ja, zu welchen?
- Hatten Sie bei der
parlamentarischen Gedenkveranstaltung schon zu- und dann abgesagt?
i. Wenn ja, warum?
- Anhand welcher Kriterien wurden bisher
Einladungen angenommen?
- Anhand welcher Kriterien wurden in Ihrer
Kanzlerschaft welche Veranstaltungen im Bundeskanzleramt ausgerichtet?
- Wer traf jeweils
letztlich die Entscheidung?
- Inwiefern waren Sie
jeweils eingebunden?
- Anhand welcher Kriterien wurden in Ihrer
Kanzlerschaft Einladungen zu den genannten Veranstaltungen im
Bundeskanzleramt ausgesprochen?
- Wer traf jeweils
letztlich die Entscheidung?
- Inwiefern waren Sie
jeweils eingebunden?
- Wieviele Veranstaltungen, d.h. Einladungen
von mehr als 10 Personen, wurden während Ihrer Kanzlerschaft
in den Räumlichkeiten des Bundeskanzleramtes abgehalten? Bitte
um Angabe des Datums, des Themas, der eingeladenen Organisationen, der
teilnehmenden Organisationen, des Zweckes, der Steuerkosten sowie der
herangezogenen Dienstleister.
- Welche davon wurden im
Spiegelsaal abgehalten?
- Inwiefern waren diese Veranstaltungen von
Relevanz für Ihre Tätigkeit als Bundeskanzler im Dienste der
österreichischen Bevölkerung?
- Wie kam es zu der Veranstaltung am Abend des
Faschingsmontags in den Räumlichkeiten des Bundeskanzleramtes vor der
Rudolfina-Redoute?
- Wer machte den
Vorschlag zu dieser wann?
- Wer war wann in die Entscheidung eingebunden,
dass sie abgehalten wird?
- Wer entschied letztlich
wann?
- Aus welchem Grund wurde
diese Veranstaltung abgehalten?
- Inwiefern waren Sie in den
Entscheidungsprozess involviert, Herr Bundeskanzler?
- Wer war für die Umsetzung aufseiten des
Kanzleramtes verantwortlich?
- Inwiefern ist die Vernetzung mit
ÖVP-nahen studentischen Verbindungen von Relevanz für Ihre
Tätigkeit als Bundeskanzler im Dienste der österreichischen
Bevölkerung?
- Welche Verbindungen erhielten eine Einladung
zu genannter Veranstaltung?
- Wer wurde noch
eingeladen?
- Welche
Räumlichkeiten standen den Gästen offen?
- Welche Unternehmen
wurden wozu beauftragt?
- Wie kam es zu der Entscheidung, welche
Unternehmen für die Organisation dieser Veranstaltung herangezogen
werden?
- Aus welchem Budget
wurde diese Veranstaltung finanziert?
- Welche Kosten fielen
für die Veranstaltung an?
i. Wie setzen sich die Kosten konkret zusammen?
ii. Wurde dafür Steuergeld verbraucht? Wenn ja, mit welcher Begründung? Wenn ja, welchen Zweck verfolgt
die Veranstaltung?