15046/J XXVII. GP

Eingelangt am 12.05.2023
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hannes Amesbauer

an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie Mobilität, Innovation und Technologie

betreffend Regionalexpress sollte auch in Langenwang stehen bleiben!

 

 

Mehrmals täglich verkehrt zwischen Bruck/Mur und Mürzzuschlag sowie zwischen Mürzzuschlag und Bruck/Mur ein sogenannter Regionalexpress. Im Gegensatz zur S-Bahn bleiben diese Züge allerdings nicht in allen Haltestellen stehen. Die Regionalexpress-Züge halten in beiden Richtungen nur in Krieglach, Mitterdorf-Veitsch, Wartberg, Kindberg, St. Marein im Mürztal-St. Lorenzen, Kapfenberg Fachhochschule sowie Kapfenberg. Das heißt, diese Verbindungen fahren auf besagter Strecke nur an den Haltestellen Langenwang und Allerheiligen-Mürzhofen vorbei. Die fahrplanmäßige Zeitersparnis durch das Vorbeifahren an den beiden Haltestellen beträgt ganze vier Minuten.

 

Warum die rund 300 Passagiere[1], die täglich in der 4.000-Einwohner-Gemeinde Langenwang ein- und aussteigen, bei der Taktung der Zugverbindungen derart benachteiligt werden, erschließt sich für die ÖBB-Kunden kaum. Immerhin wurde die Haltestelle in Langenwang vor wenigen Jahren neu eröffnet, wobei rund 11,5 Millionen Euro von den ÖBB, dem Land Steiermark und der Marktgemeinde Langenwang investiert wurden.[2]

 

Der Ausbau des öffentlichen Verkehrs – insbesondere im ländlichen Raum – ist in aller Munde. Die erst kürzlich geschlossene Haltestelle im Nachbarort Hönigsberg sowie die nicht nachvollziehbare Benachteiligung bei der Anbindung von Langenwang signalisieren allerdings genau das Gegenteil. Da die Haltestelle in Hönigsberg vom Netz genommen wurde, scheint eine bessere Taktung in Langenwang umso sinnvoller. Jedenfalls darf man sich nicht wundern, dass viele Pendler im oberen Mürztal ob dieser nachteiligen Verkehrspolitik mit dem Individualverkehr besser beraten sind.

 

 

In diesem Zusammenhang stellt der unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie Mobilität, Innovation und Technologie folgende

 

Anfrage

 

1.    Was ist der Grund dafür, dass die Regionalexpress-Züge im Mürztal an zwei Haltestellen vorbeifahren?

2.    Wie ist diese Ungleichbehandlung der Langenwanger Bahnkunden zu rechtfertigen?

3.    Stehen aus betrieblicher Sicht vier Minuten Zeitersparnis bei den Regionalexpress-Zügen dafür, dass die Langenwanger Bahnkunden eine deutlich schlechtere Anbindung an das regionale Zugnetz haben?

4.    Ist die durchschnittliche Auslastung der betreffenden Regionalexpress-Verbindungen wesentlich besser als die der S-Bahn-Verbindungen auf derselben Strecke?

a.    Wenn ja, inwiefern?

b.    Wenn nein, warum halten dann die Regionalexpress-Züge nicht in Langenwang, um den dortigen Bahnkunden eine höhere Frequenz anzubieten?

5.    Wird seitens der ÖBB bei der zukünftigen Fahrplangestaltung die Ungleichbehandlung der Langenwanger Bahnkunden ins Auge gefasst und ein Halt der Regionalexpress-Züge geprüft?

a.    Wenn ja, inwiefern?

b.    Wenn nein, warum nicht?

6.    Werden Sie sich als zuständige Ministerin dafür einsetzen, dass der öffentliche Verkehr auch für die Langenwanger Bevölkerung verbessert wird, indem durch ein Halten der Regionalexpress-Verbindungen die Frequenz der Züge deutlich erhöht wird?

a.    Wenn ja, inwiefern?

b.    Wenn nein, warum nicht?



[1] https://www.krone.at/1803041

[2] https://www.meinbezirk.at/muerztal/c-lokales/umbau-des-langenwanger-bahnhofs-war-bitter-noetig_a3022854