15182/J XXVII. GP
Eingelangt am 25.05.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Ruth Becher, Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
betreffend Grüne Fake News zum Einheitswert bzw. zur Millionärssteuer
Auf der Social-Media-Plattform
„TikTok“ verbreitet Grünen-Klubobfrau Sigi Maurer, auffindbar
unter dem Hashtag #sigidecktauf folgendes:
„Ich verrat´ Euch ein Geheimnis. Dass Millionenerben
inÖsterreich keine Steuern zahlen müssen – dafür is
*schnipp* die Sozialdemokratie verantwortlich. 2007 hätte das Gesetz
überarbeitet werden müssen. Die SPÖ hat das nicht gemacht. Sie
hat die Frist verstreichen lassen und damit wurden die Millionärssteuern
abgeschafft. Jetzt wo die SPÖ in Opposition is, schreit sie laut nach
Millionärssteuern, die sie selbst abgeschafft haben.“
Wikipedia weiß dazu Der österreichische Verfassungsgerichtshof hat mit seinen Entscheidungen vom 7. März 2007[2] die erbschaftssteuerlichen
Regelungen des Erbschafts- und Schenkungssteuergesetzes und vom 15. Juni
2007 auch die schenkungssteuerlichen Regelungen für verfassungswidrig
erklärt und mit Wirkung ab dem 1. August 2008 aufgehoben, weil die
Bewertungsvorschriften für Grundstücke gegen den Gleichheitsgrundsatz
verstoßen hatten … In der politischen Auseinandersetzung wurde bzw.
wird vereinzelt noch sowohl von der SPÖ als auch von den Grünen
kritisiert, dass mit der Abschaffung bzw. dem Auslaufen lassen der Erbschafts-
und Schenkungssteuer – abgesehen von der Grundsteuer und der
Kapitalertragsteuer – in Österreich eine Besteuerung von
Vermögen praktisch nicht stattfindet und hierdurch andere Einkünfte
wie Arbeitseinkommen benachteiligt würden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
ANFRAGE
1. Was haben Sie in Sachen Millionärssteuer oder Wiedereinführung der Erbschaftssteuer mit der ÖVP bislang ausverhandelt?
2. Seit wann wird in dieser Sache in welchem Umfang verhandelt und wann ist das nächste Gespräch zu diesem Thema auf Regierungsebene geplant?
3. Inwieweit trifft es zu, dass die mit der ÖVP über eine Neufestsetzung der Richtwerte als Ursache der 2007 erfolgten Aufhebung der Erbschaftssteuer verhandeln?
4. Inwiefern stehen die Grünen überhaupt noch an ihrer damals geäußerten Kritik an der Nicht-Reparatur der Erbschaftssteuer-Gesetzgebung, die ja mit einer Millionärssteuer nur bedingt etwas zu tun hat?
5. Inwieweit steht das verbale Austeilen der grünen Klubobfrau in einem Verhältnis zu den Grünen Erfolgen bei der Schaffung einer zeitgemäßen Kapitalbesteuerung in Österreich?
6. Welche Aktivitäten haben Sie nach ihrer, am Tag vor dem 1. Mai 2023 geäußerten Forderung nach einer Millionärssteuer auf Regierungsebene konkret gemacht (bitte um Nennung allfälltiger Verhandkungstermine samt Anwesender bzw. konkreter Telefonkonferenzen o.ä.)?
7. Wie schätzen Sie die Festsetzung der österreichischen Einheitswerte im Liegenschaftsbereich ein und wie spiegelt sich diese Einschätzung in ihrer Regierungsarbeit wieder?
8. Was ist der Letztstand im Bezug auf die Regierungsarbeit der Grünen im Bezug auf die im Regierungsprogramm enthaltene Wohnrechtsreform?