15696/J XXVII. GP

Eingelangt am 06.07.2023
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hermann Brückl, MA
an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung
betreffend Religionsbekenntnisse an Österreichs Schulen

 

 

Wie das Online-Magazin „unzensuriert.at“ am 4. Juli 2023 berichtete, herrscht aktuell unter den Eltern von Schülern einer Polytechnischen Schule in Bludenz große Aufregung, da der verpflichtende Abschluss-Gottesdienst in einer Moschee stattfinden soll.[1] Eine Aktion, die viele als weiteren Akt einer beispiellosen Unterordnung einer kulturellen Mehrheit unter eine kulturelle Minderheit betrachten.

 

Vorarlberger Schüler müssen zum Abschluss-Gottesdienst in eine Moschee

 

Aufregung bei Eltern in Vorarlberg. Der Abschluss-Gottesdienst zum Schulende wird nicht in einer katholischen Kirche, sondern in einer Moschee stattfinden.

 

„Das geht in einem christlich-sozialen Staat zu weit“

Eine Mutter wandte sich an unzensuriert und schrieb:

 

Stellen Sie sich vor, mein 15-jähriger Sohn besucht die Polytechnische Schule in Bludenz. In der letzten Schulwoche findet ein Abschluss-Gottesdienst statt, was ja völlig in Ordnung ist, aber der Gottesdienst bzw. was auch immer findet in der örtlichen Moschee statt. Ich habe nichts gegen Völkerverständigung, aber das geht in einem christlich-sozialen Staat meiner Meinung nach zu weit.

 

Direktorin bestätigt Moschee-Messe

Bei der Bildungseinrichtung handelt es sich um die Polytechnische Schule in der Unterfeldstraße in Bludenz. Deren Direktorin bestätigte die Darstellung der Mutter und gab folgende Erklärung dazu ab: Zum Schulanfang, so die Direktorin, habe es eine Messfeier in einer katholischen Kirche gegeben – und zwar mit einem Imam (Vorbeter im Islam, Anm. d. R.) als Gast. Dieser Imam habe dann den katholischen Pfarrer zu einem Gegenbesuch in die einzige Moschee in Bludenz eingeladen – so sei es zu diesem Abschluss-Gottesdienst gekommen. Die Resonanz wäre gut gewesen.

 

Imam als Vorbeter für katholische Schüler

Nicht bei allen Eltern offenbar, die nicht verstehen wollen, warum ihre Kinder mit katholischem Glaubensbekenntnis in einer Moschee beten sollen, auch wenn der Imam gemeinsam mit einem katholischen Priester die Messfeier abhalten wird. Diese soll laut Schuldirektorin am Donnerstag, 6. Juli, stattfinden.

 

Nicht verraten wollte die Schulleiterin, wie hoch der Anteil islamischer Jugendlicher in ihrer Schule ist. Die Statistik Austria veröffentlichte 2021 Daten, wonach in Vorarlberg 12,2 Prozent der Bevölkerung dem Islam angehören, 68,3 Prozent dem Christentum.

 

Der unterfertigte Abgeordnete stellt daher an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie hoch ist der Anteil katholischer Schüler an Österreichs Bundesschulen? (Um Beantwortung nach Bundesländern und Schultypen getrennt wird ersucht.)

2.    Wie hoch ist der Anteil islamischer Schüler an Österreichs Bundesschulen? (Um Beantwortung nach Bundesländern und Schultypen getrennt wird ersucht.)

3.    Wie verteilen sich sonstige Religionsgruppen auf Österreichs Bundesschulen? (Um Beantwortung nach Bundesländern und Schultypen getrennt wird ersucht.)

4.    Wie sehen die entsprechenden Zahlen für die Verteilung der Religionsbekenntnisse gemäß der Fragen 1 bis 3 an Österreichs Pflichtschulen aus? (Um Beantwortung nach Bundesländern und Schultypen getrennt wird ersucht.)

 

 



[1] https://unzensuriert.at/194641-vorarlberger-schueler-muessen-zum-abschluss-gottesdienst-in-eine-moschee/