15778/J XXVII. GP

Eingelangt am 11.07.2023
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Anfrage

 

der Abgeordneten Mario Lindner, Genossinnen und Genossen,

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

 

betreffend Auswirkungen der Rekord-Teuerung auf den Zulauf zu Blutplasma-Spenden

 

Spender*innen von Blut-Plasma leisten einen wichtigen Beitrag zum österreichischen Gesundheitssystem und insbesondere zur Herstellung von Plasma-Medikamenten. Gleichzeitig hat sich rund um den Bereich der Plasma-Spende in den letzten Jahrzehnten ein enormer Geschäftszweig entwickelt, der insbesondere durch die in Österreich vergleichsweise hohen Zahlungen für durchgeführte Plasma-Spenden befeuert wird. Erst vor wenigen Jahren sorgte dieser Umstand beispielsweise für eine Klage des Roten Kreuzes hinsichtlich der Marktverzerrung durch einzelne Plasma-Spende-Anbieter*innen.

 

Es ist vor diesem Hintergrund kein Geheimnis, dass regelmäßige Plasma-Spenden für viele Österreicher*innen zu einer Möglichkeit geworden sind, schwierige Einkommenssituationen aufzubessern. Zwar liegen dem BMSGPK, wie bisherige Anfragebeantwortungen zeigen, nur verhältnismäßig wenige Daten bez. der Spender*innen-Lage vor, gerade angesichts der aktuellen Rekord-Teuerung sind jedoch sowohl volle Transparenz hinsichtlich der Entwicklung des Spender*innen-Verhaltens als auch entschiedene Maßnahmen, sollte die Entwicklung des Lebenserhaltungskosten der Hauptgrund von Einzelpersonen für eine Plasma-Spende sein, gefordert. Jede Person, die durch eine Plasma-Spende einen Beitrag leisten will, ist absolut begrüßenswert – es darf jedoch nicht unkommentiert bleiben, wenn Personen sich nur zu einer Plasma-Spende entscheiden, um finanziell über die Runden zu kommen.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende


 

Anfrage:

 

1.    Wie viele Blut-Plasma-Spender*innen gab es in Österreich in den Jahren seit 2016. Bitte schlüsseln Sie Ihre Antwort nach Jahr, sowie gem. Hämovigilanz-Verordnung 2007 nach Apheresespender*innen und Vollblutspenden auf?

2.    Welche Daten bez. der Anzahl von Plasma-Spenden, sowie der Gesamtzahl des gespendeten Plasma-Volumens in den Jahren seit 2016 liegen Ihnen seitens der IG Plasma vor? Bitte schlüsseln Sie Ihre Antwort nach Jahr auf.

3.    Liegen Ihnen Daten darüber vor, welche Personenzahl wie oft pro Jahr Plasma gespendet hat?

a.    Wenn ja, bitte weisen Sie diese Daten seit 2016, aufgeschlüsselt nach Jahr auf?

b.    Wenn nein, warum sehen Sie zur Erhebung dieser Daten keine Notwendigkeit?

4.    Sind seitens Ihres Ressorts Novellierungen der Hämovigilanz-Verordnung 2007, insbesondere hinsichtlich einer besseren Datenerhebung des Spender*innen-Verhaltens, geplant?

a.    Wenn ja, welche Novellierungen planen Sie wann?

b.    Wenn nein, warum sehen Sie dazu keine Notwendigkeit?

5.    Wie hoch war der Bedarf an Blut-Plasma in Österreich seit 2016?

a.    Bitte um Aufschlüsselung nach Jahr und Bundesland?

b.    Wenn nein, warum sehen Sie zur Erhebung dieser Daten keine Notwendigkeit?

6.    In der Anfragebeantwortung 592/AB kündigte Ihr Vorgänger an, dass sich Ihr Ressort dem „Thema Aufwandsentschädigung bei Blut- und Plasmaspenden und dem Thema der Registrierung von SpenderInnen inklusive der Vernetzung mit dem nationalen Epidemiologischen Meldesystem“ widmen wird: Welche konkreten Schritte in diese Richtung sind im Laufe dieser Legislaturperiode geschehen und welche Daten zum Spender*innen-Verhalten konnten dadurch generiert werden? Bitte schließen Sie allfällige neue Daten auch Ihrer Anfragebeantwortung bei.

7.    Liegen Ihrem Ressort wissenschaftliche Daten, Studien etc. hinsichtlich allfälliger Zusammenhänge zwischen der Einkommenssituation von Plasma-Spender*innen und dem Spende-Verhalten vor?

a.    Wenn ja, welche konkret?

b.    Wenn nein, warum sehen Sie keine Notwendigkeit, sich mit diesem Thema zu beschäftigen?