15930/J XXVII. GP
Eingelangt am 10.08.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Mario Lindner, Genossinnen und Genossen,
an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt
betreffend Papa-Monat und Väterkarenz
Dass Väter immer mehr Verantwortung im Zuge der Kindererziehung übernehmen eine gleichstellungspolitisch wichtige Entwicklung. Der Staat hat die Aufgabe, Eltern gerade in den ersten Jahren nach der Geburt eines Kindes bestmöglich zu unterstützen und die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um eine möglichst gleichberechtigte Aufteilung der Verantwortung zwischen beiden Elternteilen zu ermöglichen.
Für dieses Ziel sind insbesondere Angebote wie Väterkarenz und Papa-Monat von großer Bedeutung. Sie geben Vätern die notwendigen Rahmenbedingungen im Berufsleben, um Teil der Betreuung und Erziehung ihres Kindes zu sein. Dass seit 2019 alle unselbstständig erwerbstätigen Väter die Möglichkeit haben, das erste Lebensmonat bei der Mutter und dem Kind zu verbringen, ist dahingehend eine wichtige Entwicklung. Die Daten über die Inanspruchnahme dieses Angebots können einen wichtigen Beitrag für die künftige Weiterentwicklung der gesetzlichen Rahmenbedingungen der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sein.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage:
1. Wie viele Personen haben seit 2019 das Papa-Monat in Anspruch genommen? Bitte um Auflistung nach Jahr (in Summe, über alle 12 Monate), Bundesland und Berufsgruppe.
2. Wie viele Anträge auf Inanspruchnahme des Papa-Monats wurden seit 2019 abgelehnt? Bitte um Auflistung nach Jahr, Bundesland, Berufsgruppe und Ablehnungsgrund.
3. Wie hoch waren die Leistungen des Familienzeitbonus, die seit 2019 ausgezahlt wurden? Bitte um Auflistung der Kosten nach Jahr und Bundesland.
4. Die Ziele bei der Inanspruchnahme des Familienzeitbonus wurden nicht erreicht worden, wie eine Studie des Österreichischen Instituts für Familienforschung (2022)[1] zeigt. Welche Maßnahmen setzen Sie, um die Anzahl der Bezieher des Familienzeitbonus und den Anteil der Väter, die den Familienzeitbonus beziehen an der Gesamtheit der anspruchsberechtigten Väter zu erhöhen?
5. Wie viele Väter haben seit 2013 die Elternkarenz in Anspruch genommen? Bitte um Auflistung nach Jahr, Bundesland und durchschnittlicher Karenzdauer.
6. Ist – vor dem Hintergrund der gesetzlichen Änderungen bei der Elternkarenz hinsichtlich des unübertragbaren Karenzanteils für den zweiten Elternteil – eine Informationskampagne, die sich insbesondere an Väter richtet, geplant? Wann ja, wann soll sie beginnen? Wenn nein, warum nicht?
[1] Beim Familienzeitbonus waren es 6.000 Fälle in den Jahren 2019 und 2020 (bezogen auf die jährlichen Geburten) statt der erwarteten 32.800, siehe Rille-Pfeiffer/Kapella 2022, Evaluierung des neuen Kinderbetreuungsgeldkontos und der Familienzeit, S. 127.