15974/J XXVII. GP
Eingelangt am 18.08.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend WIFO: Zusatzpensionen belasten eines der wichtigsten Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes
Das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung - kurz WIFO - ist eines der wichtigsten Wirtschaftsforschungsinstitute des Landes. Es trägt mit seinen Analysen zur Information wirtschaftspolitischer und unternehmerischer Entscheidungsträger:innen sowie der Allgemeinheit bei.
Im Jahr 2021 steuerte das Bundesministerium für Finanzen mit 4,2 Mio. EUR auch rund 30 % der Gesamtbudgets (14,1 Mio. EUR) bei. Gerade angesichts der zahlreichen Krisen ist es von besonderer Bedeutung, dass wissenschaftliche Evidenz von unabhängigen Wirtschaftsforschern bereitgestellt und somit die Finanzierung des WIFO nachhaltig sichergestellt ist. Welche Folgen eine finanzielle Schieflage des WIFO, beispielsweise ausgelöst durch hohe Verpflichtungen für Direktpensionen, für das BMF als Mitglied des Vereins hätte, ist unklar.
Die Pensionsverpflichtungen
dürften beachtlich sein, so berichtet der Kurier am 08.07.2023:
"Die rund 30 WIFO-Pensionisten bekommen
eine einmalige Abfindung für ihre Ansprüche aus der Betriebspension.
86 Prozent der Anspruchsberechtigten stimmten der Lösung zu. In Summe
beträgt die nun vereinbarte Ablösesumme neun Millionen Euro. Es geht
also um durchschnittlich rund 300.000 Euro pro Person oder in etwa zwei Drittel
des Jahresbudgets des Instituts." Dazu wird WIFO-Chef Gabriel
Felbermayr zitiert: „Den Anspruchsberechtigten wurden
Ablöseangebote unterbreitet, die von der großen Mehrheit der
Anspruchsberechtigten angenommen wurde, sodass das WIFO über 80 Prozent
des gesamten Barwertes der Pensionsverpflichtungen ablösen kann. Das ist
ein großer Erfolg, der das bilanzielle Risiko zukünftiger
Belastungen weitestgehend eliminiert. Die Finanzierung der Ablöse ist
sichergestellt.“
Was bedeutet die Aussage: "Die Finanzierung der Ablöse ist sichergestellt"?
Angesichts der finanziellen Turbulenzen, in denen sich das WIFO befindet, kann der gelernte Österreicher davon ausgehen, dass auch beim Institut für höhere Studien (IHS) ähnliche Pensionsverpflichtungen von früher existieren. Das Bundesministerium für Finanzen zahlte dem IHS im Jahr 2021 rund 3,7 Mio. EUR allein als Basisförderung aus - also auch hier rund ein Drittel des Gesamtbudgets (10,9 Mio. EUR).
Diese Anfrage soll transparent machen, welche Schritte zur Sicherstellung der Finanzierung des WIFO vonseiten des BMF getroffen werden und ob eine ähnliche wirtschaftliche Situation beim IHS besteht.
https://www.wifo.ac.at/jart/prj3/wifo/data/uploads/downloads/formulare/WIFO-Jahresbericht_2022.pdf
https://www.ihs.ac.at/de/org/finanzierungsstruktur/
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Wenn ja, wie hoch soll diese sein? Wie wurde die Veränderung errechnet?
ii. Wenn nein, wann soll das feststehen?
i. Gibt es Aufträge/Studien, die vom BMF in Auftrag gegeben, aber nicht veröffentlicht wurden? Bitte nach Jahren, Titel und Gründen für die Nicht-Veröffentlichung gliedern.
i. Inwiefern wäre das BMF mit Haftungsansprüchen konfrontiert?
i. Welche Treffen hat es bisher gegeben und wer hat an diesen teilgenommen?
ii. Kann bereits abgeschätzt werden, wie hoch dieser Zuschuss sein wird?
1. Wenn ja, wie wurde diese Summe konkret errechnet?
iii. Kann bereits abgeschätzt werden, wann dieser Zuschuss gewährt wird?
i. Inwiefern würden auch andere Mitglieder sich finanziell an dem zusätzlichen Zuschuss an das WIFO beteiligen?
1. Hat das BMF gegenüber anderen Mitgliedern einen konkreten Vorschlag zur Aufteilung zusätzlicher Kosten unterbreitet?
ii. Welche Treffen hat es bisher gegeben und wer hat an diesen teilgenommen?
i. Welche Treffen hat es bisher gegeben und wer hat an diesen teilgenommen?
ii. Kann bereits abgeschätzt werden, wie hoch dieser Zuschuss sein wird?
1. Wenn ja, wie wurde diese Summe konkret errechnet?
iii. Kann bereits abgeschätzt werden, wann dieser Zuschuss gewährt wird?