16012/J XXVII. GP

Eingelangt am 29.08.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Julia Elisabeth Herr,

Genossinnen und Genossen

an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie betreffend fragwürde Werbeaktion „Klimaticket-Tätowierung" auf Musikfestivals

Laut Medienberichten wurde am Frequency-Festival mit einer fragwürdigen Tätowierungsaktion für das Klimaticket geworben. Dabei erhielten jene Festivalbesucher:innen einmalig ein Klimaticket, die sich, ein bestimmtes Werbemotiv für das Klimaticket permanent tätowieren ließen. Die „Öffi-Liebe" von BM Gewessler war offenbar nicht groß genug für eine Tätowierung, sie begnügte sich It. Medien mit einem „Kindertattoo, das abwaschbar ist“[I]. Jene Personen, die sich bei durchschnittlich 30 Grad und inmitten des Festival-Trubels für die Aktion hergaben, wird der Werbeschriftzug aber noch länger zieren, auch wenn das einjährige Ticket schon lange keine Gültigkeit mehr hat.

Die Aktion wurde von der zu fast 2/3 im direkten Eigentum des Bundes befindlichen One Mobility GmbH, die u.a. für den Vertrieb der österreichweiten Jahresnetzkarte zuständig ist, durchgeführt. Die Ausübung der Gesellschaftsrechte obliegt der Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Das Konzept, Menschen im Auftrag eines Bundesministeriums als Permanent-Werbeflächen zu missbrauchen, ist eine bisher unbekannte Stufe der Geschmacklosigkeit.

 

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

 

ANFRAGE

1.       Waren Sie im Vorfeld von der Tätowieraktion informiert?

a.     Wieso haben Sie diese Aktion nicht unterbunden?

2.       Waren Sie in die Planung der Aktion eingebunden?

a.     Wieso haben Sie diese Aktion nicht unterbunden?

3.       Waren Mitarbeiter:innen Ihres Kabinetts im Vorfeld der Aktion davon informiert?

a.     Wenn ja, wann wurden Sie davon in Kenntnis gesetzt und wie haben Sie reagiert?

4.       Waren Mitarbeiter:innen Ihres Kabinetts in die Planung der Aktion eingebunden?

a.     Wenn ja, wann wurden Sie davon in Kenntnis gesetzt und wie haben Sie reagiert?

5.       Waren Mitarbeiter:innen des Ministeriums im Vorfeld der Aktion davon informiert?

a.     Wenn ja, wann wurden Sie davon in Kenntnis gesetzt und wie haben Sie reagiert?

6.       Waren Mitarbeiter:innen des Ministeriums in die Planung der Aktion eingebunden?

a.     Wenn ja, wann wurden Sie davon in Kenntnis gesetzt und wie haben Sie reagiert?

7.       Von wem stammte der Vorschlag für diese Aktion?

8.        Bei welchen Veranstaltungen wurde eine Tätowierung im Gegenzug für ein einmaliges Klimaticket angeboten?

9.       Wie viele Personen haben sich jeweils eine Tätowierung im Gegenzug für ein einmaliges Klimaticket stechen lassen (bitte um Zuordnung zu den Veranstaltungen)?

10.   Wie viele der Personen waren über 18 Jahre alt?

11.   Wie viele der Personen waren unter 18 Jahre alt und mussten deshalb eine Einwilligung der/des Erziehungsberechtigten vorweisen?

12.    Waren Sie vor Ort als eine der Tätowierungen angefertigt wurde?

13.    Wieso haben Sie sich für ein abwaschbares Kindertattoo anstelle einer permanenten Tätowierung entschieden?

14.    Wie hoch waren die Kosten der Aktion für die One Mobility GmbH (Konzeption, Bewerbung, Beauftragung der Durchführung, etc.)?

a.     Gab es zusätzliche Kosten, die direkt von Ihrem Ministerium getragen wurden?

15.   Wie hoch war der Mitteleinsatz pro Tätowierung?

16.    Werden Sie dafür sorgen, dass eine solche Aktion nicht wieder vorkommt?

a.     Wenn nein, planen Sie gar die Ausweitung auf weitere Bereiche (Reparaturbonus, sonstige Förderungen, etc.)?



[I] https://www.puls24.at/news/chronik/gratis-klimaticket-fuer-tattoo-das-lies-sich-klimaministerin-leonore-gewessler-am-frequency-festival/305567