Eingelangt am 06.09.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Michael Bernhard, Mag.
Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für
Soziales‚ Gesundheit‚ Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Hochgaragenprojekt der
Pensionsversicherungsanstalt
Die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) plant
im 2. Bezirk, Höhe Handelskai 150, ein Hochgaragenprojekt umzusetzen. Die
Liegenschaft steht im Eigentum der PVA und es liegt, trotz der Einwände
des Bezirks, ein gültiger Baubescheid aus dem Jahre 2019 vor. Bereits seit
2018, als das Bauvorhaben publik wurde, gibt es viele Gegenstimmen, Proteste
und Bürgerinitiativen. Auch die Bezirksvertretung des 2. Bezirks richtet
sich geschlossen gegen das Vorhaben(1).
Das Grundstück wird aktuell für die
Generalsanierung ab Oktober vorbereitet, was bereits zu Baumrodungen und
Einzäunungen des Areals führte. Im Zuge dieser geplanten
Generalsanierung soll auch das Hochgaragenprojekt mit der Schaffung von 442
Stellplätzen umgesetzt werden. Die Schaffung von weiteren
Stellplätzen steht der Verkehrswende und dem Kampf gegen den Klimawandel
entgegen und zieht auch die Befürchtung von vermehrtem Verkehrsbetrieb im
Bezirk mit sich. Hier wird klar argumentiert, dass die PVA mit den
Autobuslinien 11A und 11B, wie ab 2025 mit der neuen Straßenbahnlinie 12
ausreichend an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden sei(2). Ebenso
stellt sich die Frage, wie die Rodungen von Bäumen, die Versiegelung und
Bebauung von Flächen mit den Bemühungen und Zielen der
Klimaneutralität 2040 der Stadt Wien und allgemein mit dem Zielen
Österreichs vereinbar sind.
Verweise
- https://www.meinbezirk.at/leopoldstadt/c-lokales/die-leopoldstadt-geht-auf-die-barrikaden_a6228069
- https://wien.orf.at/stories/3220396/
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Wurden für die Generalsanierung
Bundesmittel eingeplant bzw. freigegeben?
- Wenn ja, wieviele Mittel kommen aus dem
Bundesbudget?
- Wenn nein, wie wird die Generalsanierung
finanziert?
- Wurden für den Bau der Hochgarage
Bundesmittel eingeplant bzw. freigegeben?
- Wenn ja, wieviele Mittel kommen aus dem
Bundesbudget?
- Wenn nein, wie wird der Bau der Hochgarage
finanziert?
- Wie hoch sind die geschätzten Kosten
für die Generalsanierung?
- Wie hoch sind die geschätzten Kosten
für den Bau der Hochgarage?
- Ist das BMSGPK in die Abstimmung der
verschiedenen Bauvorhaben unterschiedlicher SV-Träger (Wien
Kundmanngasse, Wienerberg, Wiedner Hauptstraße,...) involviert?
- Wenn ja, wie erfolgt die Abstimmung der
verschiedenen Bauvorhaben und wie wird dies koordiniert?
- Wenn ja, welche Synergien konnten hier frei
gemacht werden?
- Wenn nein, warum ist das BMSGPK nicht
involviert?
- Gab es für die Generalsanierung und
für den Bau der Hochgarage eine öffentliche Ausschreibung?
(Bitte um Angabe nach Best- oder Billigstbieterprinzip, Angabe von
Losmöglichkeiten etc)
- Wenn ja, welche Firmen haben den Zuschlag
zu welchen Bedingungen erhalten?
- Wenn nein, warum gab es keine
Ausschreibungen?
- Hat die PVA dem BMSGPK als
Aufsichtsbehörde die Ergebnisse der Bedarfserhebung für den Bau
der Hochgarage vorgelegt?
- Wenn ja, wurde bei der Bedarfserhebung der
reduzierte Platzbedarf durch hybride Arbeitsmodelle und Home-Office
berücksichtigt?
i. Wenn ja, von welchen Szenarien wurde hier ausgegangen?
ii. Wenn nein, warum wurde der reduzierte Platzbedarf nicht
berücksichtigt?
- Wenn ja, wurde bei der Bedarfserhebung die
öffentliche Anbindung und der Ausbau von öffentlichen
Verkehrsmittel und Radwegen berücksichtigt?
i. Wenn ja, von welchen Szenarien wurde hier ausgegangen?
ii. Wenn nein, warum wurden öffentlicher Verkehr und die
Mobilitätswende nicht einbezogen?
- Wenn ja, wurden bei der Bedarfserhebung
öffentliche Parkmöglichkeiten und Leerstand in umliegenden
Garagen geprüft?
i. Wenn ja, welche Möglichkeiten und Kapazitäten wurden hier
für die weiteren Überlegungen miteinbezogen?
ii. Wenn nein, warum wurden keine alternativen Parkmöglichkeiten in die
Überlegungen miteinbezogen?
- Wenn nein, warum hat die PVA dem BMSGPK als
Aufsichtsbehörde keine Bedarfserhebung vorgelegt?
- Welche Überlegungen und
Überprüfungen gab es von Seiten des BMSGPK als
Aufsichtsbehörde in den Punkten Zweckmäßigkeit,
Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit?
- Nach welchen Kriterien wurden Sanierung
sowie Garagenbau in Hinsicht auf Zweckmäßigkeit,
Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit geprüft?
- Wenn nicht geprüft wurde, warum nicht?
- Welche Schritte werden von der PVA im
Bereich betriebliches Mobilitätsmanagement gesetzt, den
Mitarbeiter:innen die Nutzung des öffentlichen Verkehrs bzw.
Fahrrades zu erleichtern?