16099/J XXVII. GP
Eingelangt am 08.09.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Fiona Fiedler, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Soziales‚ Gesundheit‚ Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Mangelnder Ausbau der Suizidpräventionsmaßnahmen
Laut SUPRA (Österreichisches Suizidpräventionsprogramm) sterben in Österreich doppelt so viele Menschen an einem Suizid als im Straßenverkehr (1). Dem Suizid und Suizidpräventionsbericht 2022 (1) zufolge waren es im Jahr 2021 sogar drei mal so viele. Klar ist, jeder Suizid ist einer zu viel. Um die Zahl so niedrig wie möglich zu halten, hat SUPRA eindeutig zehn Arbeitsgebiete identifiziert, die alle gleichermaßen implementiert und nachhaltig ausgeführt werden müssen: 1. Schaffung von erhöhtem Bewusstsein und Wissen, 2. Unterstützung und Behandlung, 3. Zielgruppe: Kinder und Jugendliche, 4. Zielgruppe: Erwachsene, 5. Suizidprävention im Alter, 6. Gruppen mit erhöhtem Risiko, 7. Schulung und Entwicklung, 8. Reduzierte Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von Suizidmitteln, 9. nationale Expertise, und 10. gesetzliche Voraussetzungen (1). Seit der Veröffentlichung des Berichts wurden jedoch noch keine konkreten Maßnahmen in den einzelnen Arbeitsgebieten von Seiten des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz angekündigt.
In einer zunehmend vernetzten Welt spielen digitale Technologien eine immer größere Rolle, auch in der Gesundheitsversorgung und -prävention. Digitale Ansätze fehlen derzeit, um die Suizidprävention zu unterstützen. Welche Rolle spielen Online-Plattformen, Apps und Social Media bei der Verbreitung von Informationen und Unterstützung für gefährdete Personen? Die Integration moderner Technologien in die Präventionsstrategien kann eine effektive Möglichkeit bieten, eine breitere Zielgruppe zu erreichen und gezielt auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.
Die Suizidprävention erfordert auch ein koordiniertes und interdisziplinäres Vorgehen. Laut SUPRA gibt es zwar schon einige wirkmächtige Projekte, es fehle jedoch eine strategisch gut geplante Koordinierung und Vernetzung (1). Die Einbindung von Fachkräften aus Psychiatrie, Psychologie, Sozialarbeit und anderen Berufsgruppen ist unerlässlich, um ganzheitliche und maßgeschneiderte Unterstützung anzubieten.
Angesichts der Komplexität und Dringlichkeit des Themas ist eine kontinuierliche Evaluierung der Suizidpräventionsmaßnahmen unerlässlich, um einerseits die bisherigen Initiativen auf ihre Wirksamkeit und Effektivität zu prüfen und andererseits daraus nachhaltige Schlüsse für zukünftige Strategien zu ziehen.
(1) https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Nicht-uebertragbare-Krankheiten/Psychische-Gesundheit/Suizid-und-Suizidpr%C3%A4vention-SUPRA.html
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende