16104/J XXVII. GP

Eingelangt am 11.09.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Christian Oxonitsch,

Genossinnen und Genossen

an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien im Bundeskanzleramt

betreffend „Unterstützungsleistungen im Zusammenhang mit Familienzusammenführungen“

Jüngste Entwicklungen und Hinweise von Hilfsorganisationen zeigen, dass in den vergangenen Wochen viele Familienzusammenführungsverfahren positiv abgeschlossen werden konnten und somit in naher Zukunft zahlreiche Kinder und Jugendliche nach Österreich einreisen werden. Die Mehrheit der antragstellenden Personen ist erfahrungsgemäß in Wien gemeldet, wodurch die Stadt Wien maßgeblich bei der Unterstützung der ankommenden Kinder und Jugendlichen gefordert sein wird. Somit wird es zweifellos auch einen erhöhten Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen, Schulplätzen und Sprachkursen geben. Darüber hinaus sind viele Kinder und Jugendliche durch den jahrelangen Aufenthalt in Flüchtlingslagern nicht oder nur unzureichend schulisch unterrichtet worden und haben zudem oft mit schwerwiegenden traumatischen Belastungen zu kämpfen. Ein Regelschulbetrieb ist daher in vielen Fällen nicht von Anfang an möglich und es braucht zusätzliche sozialpädagogische, therapeutische und multiprofessionelle Unterstützungen für die Ankommenden.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

1.      Weiche Maßnahmen wurden oder werden getroffen, um sicherzustellen, dass alle ankommenden Kinder und Jugendliche einen ihren Bedürfnissen angemessenen Betreuungs- bzw. Schulplatz erhalten?

2.       Welche Unterstützung für die Schulen ist von Ihrer Seite geplant?

3.       Welche konkreten Maßnahmen planen Sie, um den kommenden Herausforderungen im Zusammenhang mit der Ankunft dieser Kinder und Jugendlichen angemessen zu begegnen?

a.       Für welchen Zeitraum sind die Maßnahmen geplant und bereits festgelegt?

b.      Welche Trägerorganisationen wurden mit diesen Aufgaben betraut?

c.       Stehen ausreichend Kapazitäten multiprofessioneller Teams für die betroffenen Kinder bereit?

4.       Gibt es konkrete Pläne, wie Frauen, die im Rahmen der Familienzusammenführung nach Österreich kommen, unterstützt und beim Spracherwerb gefördert werden?

5.      Verfügen Sie über Prognosen oder Einschätzungen, wie viele der im Rahmen von Familienzusammenführungen nach Österreich kommenden Kinder und Jugendlichen in den regulären Schulbetrieb aufgenommen werden können?

a.    Welche Betreuungs- bzw. Ausbildungsalternativen sind für jene Kinder und Jugendlichen vorgesehen, die nicht in den regulären Schulbetrieb aufgenommen werden können?

6.       Gibt es bereits Programme, Projekte oder Organisationen die auf die spezifischen Bedürfnisse von traumatisierten Kinder und Jugendlichen in den Familienzusammenführungsverfahren besonders gut eingehen können und die in die Organisation für das kommende Jahr speziell eingebunden werden?

7.       Inwiefern wurde die Zusammenarbeit mit Fachleuten im Bereich der psychosozialen Unterstützung und Traumabewältigung geplant oder bereits etabliert?