16235/J XXVII. GP

Eingelangt am 20.09.2023
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Alois Kainz
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Befreiung von 44 verwahrlosten Hunden in Ansfelden (OÖ)

 

 

Es waren schreckliche Bilder, die am Wochenende vom 2. September 2023 die Runde gemacht haben:[1]

 

Manche Tiere waren bereits tot, verwest oder sogar skelettiert, beschreibt die Pfotenhilfe die Situation der 44 Hunde in einem Haus in Ansfelden. „Der letzte Freitag war mit Sicherheit einer der dunkelsten Tage im Leben der beteiligten Pfotenhilfe-Mitarbeiter“, schreibt der Tierschutzverein, der einer Anfrage der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land, ob der Tierschutzhof Pfotenhilfe Hunde aus einer Beschlagnahmung in Ansfelden aufnehmen könne, nachkam und 23 Tiere zu Tierschutzeinrichtungen transportierte.

 

Man muss von Glück sprechen, dass durch gelungene Ermittlungsarbeit diesem Tierquäler ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde, denn wie sich herausstellte, wurden die Hunde für illegale Hundekämpfe gezüchtet:

 

Der Hausbesitzer verweigerte bei seiner Einvernahme die Aussage. Die Hunde „wurden in dunklen Kellerräumen in kleinen Käfigen mit Stachelhalsbändern gehalten“, schilderte eine Polizeisprecherin die Auffundungssituation. Vermutet wird, dass die ausgehungerten Tiere bei illegalen Hundekämpfen eingesetzt wurden. Sie sollen weder ausreichend Futter noch ausreichend Wasser bekommen haben. Nach der Hausdurchsuchung wurden sie Tierschutzorganisationen übergeben.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Polizeieinsätze dieser Art gab es seit 2020 (aufgeschlüsselt nach Jahr und Bundesland)?

2.    Wie viele Anzeigen wegen Tierquälerei gab es seit 2020 (aufgeschlüsselt nach Jahr, Bundesland, Haustiere (exkl. Heimtiere), Heimtiere und Wildtiere)?

3.    Wie viele Verurteilungen wegen Tierquälerei gab es seit 2020 (aufgeschlüsselt nach Jahr, Bundesland, Strafmaß, Haustiere (exkl. Heimtiere), Heimtiere und Wildtiere)?

4.    Wie viele der Anzeigen seit 2020 haben Tierhalter und nicht Züchter betroffen (aufgeschlüsselt nach Jahr, Bundesland, Haustiere (exkl. Heimtiere), Heimtiere und Wildtiere)?

5.    Wie viele der seit 2020 angezeigten Züchter waren in einem oder mehreren Zuchtvereinen organisiert?

6.    Wie viele der seit 2020 verurteilten Züchter waren in einem oder mehreren Züchtervereinen organisiert?

7.    Wie viele der Anzeigen bzw. Verurteilungen haben landwirtschaftliche Betriebe betroffen (aufgeschlüsselt nach Anzeige/Bundesland seit 2020 und Verurteilungen/Bundesland seit 2020, nach Betriebsgröße und Betriebsform)?

8.    Welche Geldmittel stehen der Bekämpfung der Tierquälerei zur Verfügung (für die Jahre 2021, 2022 und 2023)?

a.    Welche Geldmittel standen der Polizei für die Jahre 2021, 2022 und 2023 zur Bekämpfung der Tierquälerei zur Verfügung?

b.    Welche Geldmittel standen der Justiz für die Jahre 2021, 2022 und 2023 zur Bekämpfung der Tierquälerei zur Verfügung?

9.    Wie oft wurde seit 2020 ein Verbot der Tierhaltung und des Umganges mit Tieren ausgesprochen (Aufschlüsselung nach Jahren und Bundesländern)?



[1] https://www.vienna.at/44-misshandelte-hunde-aus-folterkeller-in-ansfelden-gerettet/8272813