16359/J XXVII. GP
Eingelangt am 21.09.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten Hannes Amesbauer
an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
betreffend Bahnkunden in Leoben fühlen sich von den ÖBB im Regen stehen gelassen
Wie die „Kleine Zeitung“ am 14. Juli 2023 berichtete, ärgern sich Pendler und Kunden am Bahnhof im steirischen Leoben über Zugausfälle, überfüllte Züge und fehlende Ansprechpartner. „Züge fallen aus, es sind keine Ansprechpartner da, Klimaanlagen funktionieren nicht. Das kann doch nicht sein“, wurde ein verärgerter Bahnkunde, der täglich mit dem Zug zu seiner Arbeitsstelle nach Wien fährt, zitiert. Weiters berichtete dieser: „Wir Pendler und auch andere Reisende haben auf die S-Bahn nach Bruck an der Mur um 4.34 Uhr gewartet, um dort unsere Anschlussverbindungen nach Graz oder Wien zu erwischen.“ Die Situation an besagtem Tag sei für die Bahnkunden „wieder einmal“ sehr ernüchternd gewesen. Zunächst habe die Anzeigentafel kurz vor der planmäßigen Abfahrt eine Verspätung von rund einer halben Stunde angezeigt, die dann wiederum erheblich verschoben wurde. Ärgerlich sei gewesen, dass vor Ort keine Ansprechpartner verfügbar gewesen seien. Weiters hieß es im Artikel: „Eine weitere Ansage, man möge doch ‚alternative Reiseangebote nutzen‘ sei – aus Mangel an Angeboten – wenig zielführend gewesen, außerdem fühlten sich manche Reisende dadurch ‚regelrecht gefrotzelt‘. Schienenersatzverkehr habe es auch keinen gegeben. ‚Wir Bahnkunden werden im Regen stehen gelassen‘, bringt er es auf den Punkt.“
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass das Jahresticket für das ÖBB-Parkhaus in Leoben beispielsweise nicht in Bruck/Mur gilt. In Wiener Bereich sei das möglich. Dann, so der zitierte Berufspendler, könne man reagieren und umgehend nach Bekanntwerden der Verspätung dorthin fahren.[1]
In diesem Zusammenhang stellt der unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie folgende
Anfrage
1. Wie viele Zugverspätungen hat es im Jahr 2022 sowie im ersten Halbjahr 2023 am Bahnhof Leoben gegeben?
2. Wie viele Zugausfälle hat es im Jahr 2022 sowie im ersten Halbjahr 2023 am Bahnhof Leoben gegeben?
3. In wie vielen Fällen wurde bei Zugausfällen ein Schienenersatzverkehr eingerichtet und in wie vielen Fällen, gegliedert nach Gründen, nicht?
4. Wie hoch ist die durchschnittliche Auslastung in den Zügen, die in Leoben halten?
5. Wie ist die Zu- und Ausstiegsfrequenz am Leobener Bahnhof?
6. Wie viele Mitarbeiter sind am Bahnhof in Leoben insgesamt beschäftigt?
7. Wie viele dieser Mitarbeiter sind im Bereich des Kundenservices tätig?
8. Zu welchen Uhrzeiten sind üblicherweise Schalter und Kundeninformation besetzt?
9. Sind die laut Berichten von Pendlern offenkundig wiederkehrenden Probleme in Leoben hinsichtlich Verspätungen, Zugausfällen, fehlender Ansprechpersonen und überlasteter Züge bekannt?
a. Wenn ja, woran sind diese festzumachen?
10.Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation wurden bereits gesetzt?
11.Welche Maßnahmen zur Verbesserung der Situation werden geprüft oder befinden sich in Umsetzung?
12. Inwiefern werden zusätzliche Taktungen zur Entlastung der überfüllten Züge ein Thema sein?
13.Gibt es Überlegungen oder Planungen, das Kundeservice am Bahnhof Leoben durch mehr Personal zu verbessern?
a. Wenn ja, inwiefern?
b. Wenn nein, warum nicht?
14. Gibt es seitens der ÖBB im Sinne der Bahnkunden irgendwelche Bemühungen, dass in der Steiermark, insbesondere im Raum Leoben und Bruck/Mur, mit den jeweiligen Betreibern der Park&Ride-Anlagen ein ortsübergreifendes Jahresticket-Angebot für Pendler geschaffen werden kann?
a. Wenn ja, seit wann gibt es diese Bemühungen?
b. Wenn ja, wie stellt sich diesbezüglich der aktuelle Sachverhalt dar?
c. Wenn nein, warum nicht?
[1] https://www.kleinezeitung.at/steiermark/leoben/6306820/PendlerAerger-am-Bahnhof-Leoben_Bahnkunden-fuehlen-sich-von-den