16437/J XXVII. GP
Eingelangt am 04.10.2023
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Finanzen
betreffend Arbeitsanfall beim Finanzamt (Folgeanfrage 15426/J)
Die bisherige Beantwortung der parlamentarischen Anfrage der NEOS 15426/J (1) wirft eine Reihe weiterer Fragen zu den Bearbeitungszeiten bei der Abwicklung von Anträgen in der Finanzverwaltung auf. Schwankungsbreiten in der Bearbeitungszeit von Anträgen zur Arbeitnehmerveranlagung haben zur Folge, dass der Zeitpunkt der Antragseinreichung für den Arbeitnehmer einen Unterschied macht. Offenbar wird ungefähr 1/3 aller Anträge zur Arbeitnehmerveranlagung im März innerhalb von maximal 10 Tagen bearbeitet. Ab April nimmt die durchschnittliche Bearbeitungszeit zu, im August oder September wird der Arbeitnehmer bis zu 72 KT warten müssen. Das BMF gibt keine Auskunft darüber, worauf dies zurückzuführen ist.
Wann plant der Finanzminister die geplanten Maßnahmen umzusetzen?
Die genannten geplanten Maßnahmen zum Ausbau diverser Services in der Finanzverwaltung aus der 14929/AB (2) lassen viele Aspekte offen: es fehlt an Klarheit bezüglich eines konkreten Zeitplans für die Umsetzung dieser Maßnahmen. Derzeit ist unklar, wann die Bürger:innen mit einer spürbaren Verbesserung der Servicequalität rechnen können.
NEOS haben nachgefragt, wie viele Anfragen im Durchschnitt pro Tag von der telefonischen Servicehotline bearbeitet wurden. Laut Finanzminister Brunner betrug die durchschnittliche Anzahl von Anrufen im Jahr 2021 11.982 Anrufe pro Tag bzw. im Jahr 2022 12.625 Anrufe pro Tag. Vom damaligen Finanzminister Gernot Blümel wurden diesbezüglich andere Angaben gemacht. Dazu aus der Anfragebeantwortung 7606/AB: "Die Servicehotline beantwortet im 1st-Level zwischen 15.000 und 30.000 Telefongespräche pro Tag. In den Jahren 2020 und 2021 ist das Anrufvolumen pandemiebedingt stark gestiegen, sodass bis zu 45.000 Gespräche pro Tag vorgenommen wurden". (3)
Warum explodieren die Kosten?
Im Verlauf des Jahres 2022 zeichnete sich eine drastische Kostenexplosion ab, wobei insbesondere an zwei Standorten, Rohrbach und Lienz, signifikante Aufwendungen auffällig sind. Parallel dazu lässt sich ein rückläufiger Trend bei Unternehmensgründungen an beiden Standorten verzeichnen. Daher wird gebeten, den massiven Anstieg bei den Ausgaben für die Finanzservice-Center Standorte zu begründen (siehe Tabelle unten). Denn das Vertrauen der Steuerzahler:innen in die sorgsame Verwendung ihrer Steuergelder wird durch Kostentransparenz gestärkt.
Kosten
|
FinanzService-Center Standort |
Kosten 2021 |
Kosten 2022 |
Kosten 2023 |
Gesamt |
Veränderung 21/22 |
Veränderung 22/23 |
Gesamtveränderung 21/23 |
|
St. Veit |
614339 |
807847 |
663613 |
2085799 |
31,5 % |
-17,9 % |
8,0 % |
|
Rohrbach |
251299 |
853050 |
631644 |
1735992 |
239,5 % |
-26,0 % |
151,4 % |
|
Villach |
1012774 |
1329840 |
845002 |
3187617 |
31,3 % |
-36,5 % |
-16,6 % |
|
Lienz |
403412 |
1167993 |
882996 |
2454401 |
189,5 % |
-24,4 % |
118,9 % |
|
Krems |
687199 |
1142067 |
728648 |
2557914 |
66,2 % |
-36,2 % |
6,0 % |
|
Wien |
1280466 |
1649860 |
1259835 |
4190162 |
28,8 % |
-23,6 % |
-1,6 % |
|
Leitung (diverse Standorte) |
363838 |
377977 |
212141 |
946600 |
3,9 % |
-43,9 % |
-41,7 % |
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Gibt es einen ausformulierten Kostenplan?
1. Wenn ja, bitte um Angabe der erarbeiteten Details
2. Wenn nein, warum nicht?
ii. Gibt es einen ausformulierten Zeitplan?
1. Wenn ja, bitte um Angabe der erarbeiteten Details
2. Wenn nein, warum nicht?
iii. Welche Schritte sind noch für die Umsetzung erforderlich?
i. Gibt es einen ausformulierten Kostenplan?
1. Wenn ja, bitte um Angabe der erarbeiteten Details
2. Wenn nein, warum nicht?
ii. Gibt es einen ausformulierten Zeitplan?
1. Wenn ja, bitte um Angabe der erarbeiteten Details
2. Wenn nein, warum nicht?
iii. Welche Schritte sind noch für die Umsetzung erforderlich?
i. Wie hoch sind die Kosten für die Implementierung?
ii. Wann soll der Rückrufservice planmäßig in Betrieb gehen?
1. Wenn es keinen Zeitplan gibt, warum nicht?
i. Wann wird die Maßnahme umgesetzt?
ii. Gibt es einen Zeitplan?
1. Wenn ja, bitte um Angabe der Details
2. Wenn nein, warum nicht?
iii. Welche Schritte sind noch für die Umsetzung ausständig?
i. Wird jeder eingehende Anruf bei der Servicehotline dokumentiert?
1. Wenn ja, wie?
ii. Wie lässt sich die Abweichung bei den täglichen Anrufen aus der 7606/AB vom 03.11.2021 erklären?