Eingelangt am 05.10.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Dr. Stephanie
Krisper, Kolleginnen und Kollegen
an den Vizekanzler und
Bundesminister für Kunst‚ Kultur‚ öffentlichen Dienst und
Sport
betreffend Serienanfrage zu Wo bleiben echte Reformen nach
dem U-Ausschuss zu Korruption?
Sowohl der "Ibiza"-U-Ausschuss
als auch der "ÖVP-Korruptions"-Untersuchungsausschuss haben
eine Vielzahl von Missständen innerhalb der Ministerien offengelegt. Eine
nie dagewesene Unzufriedenheit mit der Politik herrscht aber bei der
Bevölkerung insbesondere, weil aus den Erkenntnissen der U-Ausschüsse
bis heute keine zentralen Reformen abgeleitet wurden. Wir NEOS fordern seit
unserem Bestehen und daher auch letztlich in unserem Abschlussbericht zum
"ÖVP-Korruptions"-U-Ausschuss ein Ende von korrupten
Postenvergaben, transparente Vergabeverfahren ohne politische Intervention,
unabhängige Medien durch absolute Höchstgrenzen bei Inseraten etc..1
Aus dem "Ibiza"-U-Ausschuss wissen wir auch schon längst, welche
Reformen dringend angegangen werden müssen, um die Unabhängigkeit der
Justiz zu stärken: eine weisungsfreie, unabhängige
Bundesstaatsanwaltschaft mit ausreichend Budget sowie Korruptionsbehörden
mit genügend Ressourcen für effiziente Ermittlungen.2
Aber
wo bleiben all diese wichtigen Reformen für saubere Politik?
- NEOS-Abschlussbericht,
ÖVP-Korruptions-Untersuchungsausschuss: https://www.neos.eu/_Resources/Persistent/d462d6c79709491adb757f0dc45bd28b02d6cfad/NEOS_OeVP-UsA-Bericht.pdf
- NEOS-Abschlussbericht,
"Ibiza"-U-Ausschuss: https://www.parlament.gv.at/dokument/XXVII/I/1040/imfname_997225.pdf
Die unterfertigten Abgeordneten
stellen daher folgende
Anfrage:
- Welche Veränderungen
führten Sie bereits aufgrund welcher Erkenntnisse des
"ÖVP-Korruptions"-U-Ausschusses in Ihrem Ressort jeweils
wann durch welche Maßnahmen durch?
- Welche Reformvorhaben planen Sie bis
zum Ende der Legislaturperiode aufgrund welcher Erkenntnisse des
"ÖVP-Korruptions"-U-Ausschusses wann durch welche
Maßnahmen auf den Weg zu bringen (bitte inklusive Zeitplan der
Umsetzung)?
- Das Auswahlverfahren für Spitzenfunktionen
ist laut 13383/AB nicht an das Concours nach europäischem Vorbild
angepasst worden, begründet wird dies damit, dass ein solches
lediglich für den Einstieg in ein Dienstverhältnis vorgesehen
ist. Wurde in Ihrem Ressort die Notwendigkeit von einem solchen
Auswahlverfahren für Spitzenfunktionen seriös diskutiert?
- Wenn ja, wann und inwiefern?
- Gibt es in Ihrem Ressort zum jetzigen
Zeitpunkt Pläne zur Anpassung des Auswahlverfahrens für
Spitzenfunktionen an das Concours nach europäischem Vorbild?
i. Wenn ja, sieht diese Anpassung ein
Auswahlverfahren vor
1.
mit Befassung einer Kommission?
a.
Wenn nein, warum nicht?
2.
mit externer Kontrolle?
a.
Wenn nein, warum nicht?
3.
mit öffentlichen Hearings?
a.
Wenn nein, warum nicht?
ii. Wenn ja, welche konkreten Maßnahmen sollen in diesem
Bereich bis zum Ende der Legislaturperiode noch gesetzt werden?
iii. Wenn nein, warum nicht?
iv. Welche Diskussionen, Gespräche, Arbeitsgruppen oder
sonstigen Aktivitäten wurden wann zu diesem Thema wann in Ihrem
Ministerium gesetzt?
1.
Mit welchem Ergebnis?
- Wenn nein, warum nicht?
- Welche Diskussionen, Gespräche,
Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu diesem Thema
wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
ii. Welche Organisationseinheiten (Abteilungen) anderer
Bundesministerien waren bzw. sind bei der Erarbeitung inwiefern wann
involviert?
- Laut 13383/AB wurde aufgrund eines
Rechnungshofberichts, der die Einschränkung von Doppelfunktionen
fordert, "zum Anlass genommen, im Rahmen der Genehmigung von
Sonderverträgen die Ressorts verstärkt zu einer Einhaltung
dieser Empfehlung anzuhalten und so entsprechende Doppelverwendungen im
Minister:innenbüro zu vermeiden". Welche konkreten
Ergebnisse sollen dadurch erzielt werden?
- Welche Kriterien wurden wann in Ihrem
Ressort für eine solche Vermeidung eingeführt?
- Wieviele Doppelfunktionen wurden
aufgrund Nichterfüllen jeweils welches Kriteriums angedacht, aber
letztendlich doch nicht vorgenommen?
- Haben Sie Doppelfunktionen (Kabinett
und Verwaltung) mittlerweile in Ihrem Kabinett eingeschränkt?
i. Wenn ja, inwiefern wann?
ii. Wenn ja, wann wurden welche konkreten Maßnahmen in
diesem Bereich gesetzt?
iii. Wenn nein, warum nicht?
iv. Wenn nein, wann ist geplant, diese Maßnahmen wodurch
umzusetzen?
v. Wenn nein, welche Doppelfunktionen bestanden zum Zeitpunkt
der Anfrage?
1.
Welche mit Einzelfallprüfung mit
welchem Ergebnis?
2.
Welche ohne?
vi. Welche konkreten Maßnahmen sollen in diesem Bereich
bis zum Ende der Legislaturperiode gesetzt werden?
vii. Wenn nein, welche Diskussionen, Gespräche,
Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden wann zu diesem Thema wann
in Ihrem Ministerium gesetzt?
1.
Mit welchem Ergebnis?
- Trotz bestehender Regelungen zur
Ausschreibung von Posten, wie bspw durch § 5 Abs 3
Ausschreibungsgesetz vorgesehen, werden Posten deutlich verspätet
ausgeschrieben, wie die NEOS Anfragebeantwortung 14950/AB zeigt. Dadurch
wird nicht nur das Gesetz gebrochen, sondern auch ein korrupter Trick
möglich: interimistische Besetzungen können freihändig
durch die/den MinisterIn vorgenommen werden, die somit willkürlich
betraute Person kann sich in der Folge aufgrund dieser interimistischen
Position "bestens qualifizieren" und dann - wenn die
Ausschreibung endlich erfolgt - auch final die Position sichern. Welche
Maßnahmen setzen Sie in Ihrem Ressort, um dieser Praxis, die
willkürliche Postenbesetzungen ermöglicht, ein Ende zu
setzen?
- Gibt es Pläne, eine zeitliche
Obergrenze für interimistische Besetzung gesetzlich zu
verankern?
i. Wenn ja, welche Maßnahmen sollen bis zum Ende der
Legislaturperiode gesetzt werden?
ii. Wenn nein, warum nicht, wenn die Regelungen des AusG
evidenterweise gebrochen werden?
- Welche Maßnahmen sollen bis zum
Ende der Legislaturperiode gesetzt werden, um auch bei interimistischen
Postenbesetzungen eine objektive Postenvergabe zu
gewährleisten?
- Welche Diskussionen, Gespräche,
Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu diesem Thema
wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Welche Maßnahmen treffen Sie in
Ihrem Ressort, um die Dauer von interimistischen Besetzungen zu
vermindern?
- Welche Maßnahmen sollen in
diesem Bereich bis zum Ende der Legislaturperiode noch gesetzt werden?
- Wie viele interimistische Besetzungen
bestanden zum Zeitpunkt der Anfrage auf den Leitungs- und
Abteilungsebenen Ihres Ressorts?
i. Für wie lange jeweils?
- Welche Diskussionen, Gespräche,
Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden wann zu diesem
Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Gibt es für interimistische
Besetzungen Ausschreibungsverfahren oder Interessent:innensuche?
i. Wenn nein, in wie vielen Fällen nicht und warum
nicht?
- Laut 13383/AB wurde bislang nicht
gesetzlich verankert, dass interimistische Bestellungen Bewerber:innen
nicht zum Vorteil gereichen, weil "ein Ausschluss der
Berücksichtigung bestimmter Erfahrungen vor dem Hintergrund des
Prinzips der Besteignung zu einem Wertungswiderspruch führen"
würde. Wie gewährleisten Sie sonst, dass Personen lediglich
aufgrund ihrer - ohne Ausschreibung durchgeführten - interimistischen
Betrauung eine endgültige Besetzung innehaben?
- Welche Diskussionen, Gespräche,
Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu diesem Thema
wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Haben Sie in Ihrem Ministerium
eingeführt, dass Geschäftseinteilungsänderungen, die zu
Neuausschreibungen führen, nur umgesetzt werden dürfen, wenn es
eine öffentliche Begründung samt Darstellung der Auswirkungen
gibt?
- Wenn ja, wann wurde welche konkrete
Maßnahme dafür gesetzt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, wann ist geplant, diese
Maßnahmen wodurch umzusetzen?
- Wenn nein, welche
Geschäftseinteilungsänderungen, die zu Neuausschreibungen
führten, wurden zum Zeitpunkt der Anfrage umgesetzt, ohne dass eine
öffentliche Begründung samt Darstellung der Auswirkungen
gegeben wurde?
- Welche konkreten Maßnahmen
sollen in diesem Bereich bis zum Ende der Legislaturperiode gesetzt
werden?
- Wenn nein, welche Diskussionen,
Gespräche, Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden
wann zu diesem Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Wurden Cooling-off-Phasen, so wie im
GRECO-Bericht gefordert, mittlerweile gesetzlich verankert?
- Wenn ja, wann wurden welche konkreten
Maßnahmen in diesem Bereich gesetzt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, wann ist geplant, diese
Maßnahmen wodurch umzusetzen?
- Wenn nein, in wie vielen Fällen
wurde eine Cooling-off-Phase von sechs Monaten in dieser
Legislaturperiode bis zum Zeitpunkt der Anfrage nicht eingehalten?
i. In wie vielen Fällen wurde eine Cooling-off-Phase
von zwei Jahren in dieser Legislaturperiode bis zum Zeitpunkt der Anfrage nicht
eingehalten?
- Welche konkreten Maßnahmen
sollen in diesem Bereich im Jahr 2023 wann gesetzt werden?
- Wenn nein, welche Diskussionen,
Gespräche, Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu
diesem Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Welche Organisationseinheiten
(Abteilungen) anderer Bundesministerien waren
bzw. sind bei der Erarbeitung inwiefern wann involviert?
- Wurden absolute Höchstgrenzen
für Regierungsinserate in Ihrem Ressort eingeführt?
- Wenn ja, wann wurden welche konkreten
Maßnahmen in diesem Bereich gesetzt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, wann ist geplant, diese
Maßnahmen wodurch umzusetzen?
- Wenn nein, wie hoch waren die
Ausgaben Ihres Ministeriums für Regierungsinserate in dieser Legislaturperiode
bis zum Zeitpunkt der Anfrage?
- Welche konkreten Maßnahmen
sollen in diesem Bereich im Jahr 2023 wann gesetzt werden?
- Wenn nein, welche Diskussionen,
Gespräche, Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu
diesem Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Welche Organisationseinheiten
(Abteilungen) anderer Bundesministerien waren bzw. sind bei der
Erarbeitung inwiefern wann involviert?
- Wurden objektive Kriterien für
das Schalten von Regierungsinserate in Ihrem Ressort eingeführt?
- Wenn ja, wann wurden welche konkreten
Maßnahmen in diesem Bereich gesetzt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, wann ist geplant, diese
Maßnahmen wodurch umzusetzen?
- Wenn nein, nach welchen anderen
Kriterien wurden Regierungsinserate bis zum Zeitpunkt der Anfrage
geschaltet?
- Welche konkreten Maßnahmen
sollen in diesem Bereich im Jahr 2023 wann gesetzt werden?
- Wenn nein, welche Diskussionen,
Gespräche, Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu
diesem Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Welche Organisationseinheiten
(Abteilungen) anderer Bundesministerien waren bzw. sind bei der
Erarbeitung inwiefern wann involviert?
- Haben Sie bzw. Ihr Ressort
Maßnahmen gesetzt, um faire und transparente Vergabeverfahren zu
garantieren?
- Wenn ja, wann wurden welche konkreten
Maßnahmen in diesem Bereich gesetzt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, wann ist geplant,
hierfür Maßnahmen zu setzen?
- Welche konkreten Maßnahmen
sollen in diesem Bereich in dieser Legislaturperiode noch gesetzt werden?
i. Wann jeweils?
- Wenn nein, welche Diskussionen,
Gespräche, Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu
diesem Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Welche Organisationseinheiten
(Abteilungen) anderer Bundesministerien waren bzw. sind bei der
Erarbeitung inwiefern wann involviert?
- Haben Sie bzw. Ihr Ressort
Maßnahmen gesetzt, um eine umfassende Transparenz im
Förderwesen zu garantieren, insbesondere, um Umgehungskonstruktionen
zum Vergaberecht hintanzuhalten?
- Wenn ja, wann wurden welche konkreten
Maßnahmen in diesem Bereich gesetzt?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wenn nein, wann ist geplant,
hierfür Maßnahmen zu setzen?
- Wenn nein, wie oft gab es in dieser
Legislaturperiode bis zum Zeitpunkt der Anfrage Förderungen,
Beteiligungen oder sonstige Finanzierungen abseits des
Vergaberecht?
i. In welcher Höhe jeweils?
ii. Nach welchen Kriterien?
- Welche konkreten Maßnahmen
sollen in diesem Bereich in dieser Legislaturperiode noch gesetzt werden?
i. Wann jeweils?
- Wenn nein, welche Diskussionen,
Gespräche, Arbeitsgruppen oder sonstigen Aktivitäten wurden zu
diesem Thema wann in Ihrem Ministerium gesetzt?
i. Mit welchem Ergebnis?
- Welche Organisationseinheiten
(Abteilungen) anderer Bundesministerien waren bzw. sind bei der Erarbeitung
inwiefern wann involviert?