16739/J XXVII. GP

Eingelangt am 25.10.2023
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Ing. Mag. Volker Reifenberger

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Ausweitung der Assistenzleistung des Österreichischen Bundesheeres zur Überwachung ausländischer Vertretungen und sonstiger gefährdeter Objekte in Wien

 

Mit Beginn der Angriffe der radikal islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel hat sich auch die Gefahrenlage auf österreichischem Boden erneut verschärft. Gerade in Wien muss schwerpunktmäßig mit sowohl proisraelischen als auch propalästinensischen Demonstrationen und den damit verbundenen Ausschreitungen oder Übergriffen gerechnet werden.

 

Inzwischen wurde die Terrorwarnstufe auf die zweithöchste Stufe „hoch“ angehoben.

Vom Innenministerium wurde beim BMLV um eine Erhöhung des derzeitigen Assistenzeinsatzes betreffend die Übernahme von Objektschutzaufgaben durch das Österreichische Bundesheer angesucht.

 

Die bereits bisher bestehende sicherheitspolizeiliche Assistenzleistung gemäß § 2 Abs. 1 lit. b des Wehrgesetzes 2001 soll demnach um weitere 90 Assistenzsoldaten aufgestockt werden, vorerst einmal befristet bis zum 30. November 2023.

 

Die zusätzlichen Kräfte des ÖBH, die soweit möglich Angehörige der Militärpolizei sein sollen, werden im Rahmen des Assistenzeinsatzes überwiegend zum Schutz jüdischer Einrichtungen eingesetzt werden.

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Landesverteidigung nachstehende

 

Anfrage

 

  1. Um wie viele Personen wird der Assistenzeinsatz Objektschutz Wien aufgestockt werden?
  2. Wird für die Aufstockung der Maßnahme ausschließlich Militärpolizei eingesetzt werden?
    1. Wenn nein, auf welche Kräfte wird neben der Militärpolizei zurückgegriffen?
    2. Was bedeutet in diesem Zusammenhang „besonders geschulte Kräfte“ des Österreichischen Bundesheeres? Wie lautet hier das Anforderungsprofil?
  3. Fehlen die eingesetzten Militärpolizisten an anderer Stelle und können dort ihrer Aufgabe nicht nachkommen?
    1. Wenn ja, wie lange?
    2. Wenn ja, wie viele?
  4. Werden auch Milizsoldaten für diesen Assistenzeinsatz herangezogen?
    1. Wenn ja, wie viele?
    2. Fehlen die eingesetzten Milizsoldaten an anderer Stelle und können dort ihrer Aufgabe nicht nachkommen?
  5. Werden auch Soldaten im Funktionsdienst für diesen Assistenzeinsatz herangezogen?
    1. Wenn ja, wie viele?
    2. Fehlen die eingesetzten Soldaten im Funktionsdienst an anderer Stelle und können dort ihrer Aufgabe nicht nachkommen?
  6. Werden auch Grundwehrdiener für diesen Assistenzeinsatz einberufen?
    1. Wenn ja, wie viele?
    2. Fehlen die eingesetzten Grundwehrdiener an anderer Stelle und können dort ihrer Aufgabe nicht nachkommen?
  7. Werden Soldaten von anderen Assistenzeinsätzen abgezogen, um die Aufstockung beim AssE Objektschutz Wien zu erreichen?
    1. Wenn ja, wie viele?
    2. Wenn ja, erfolgt deren „Versetzung“ freiwillig oder befohlen?
    3. Wenn befohlen, auf welcher Rechtsgrundlage erfolgt diese „Versetzung“?
    4. Wenn ja, erhalten diese Soldaten eine dem neuen Auftrag und der hohen Terrorwarnstufe angepasste Ausrüstung (welche?) oder gehen sie mit derselben Ausrüstung wie in anderen Assistenzeinsätzen in den AssE Objektschutz Wien?
  8. Werden auch Soldaten muslimischen Glaubens zum Schutz von jüdischen Einrichtungen eingesetzt?
  9. Wer kommt für die Kosten dieses Assistenzeinsatzes auf?