Eingelangt am 08.11.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Henrike Brandstötter,
Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für Frauen,
Familie, Integration und Medien
betreffend Wie viel Steuergeld geben Sie
für Eigen-PR aus?
Kernkompetenz dieser Bundesregierung ist, sich
auf Kosten der Steuerzahlenden selbst zu vermarkten. Die Folge dieser
Selbstvermarktung ist ein immer aufgeblasenerer PR-Apparat in allen
Ministerien.
So sind allein im Bundeskanzleramt seit
Jahresbeginn 2023 mehr als 85 Mitarbeitende Vollzeit mit PR-Aufgaben betraut
sind. Flankiert werden sie von weiteren sieben Pressesprecher:innen1.
Die Kosten für PR-Mitarbeitenden sind seit 2017 um satte 54% gestiegen
– von 25 Millionen Euro auf 39 Millionen Euro pro Jahr. Das zeigt, dass
nicht nur Kanzler Kurz hohen Wert auf Selbstinszenierung gelegt hat, sondern
die gut geölte PR-Maschinerie auf Kosten der Steuerzahlenden unter Kanzler
Nehammer munter weiterläuft.
Das wirft – vor allem für alle
Steuerzahlenden, die dafür aufkommen müssen – die Frage auf,
wie sich das Gesamtbild dieser Regierung in Sachen Eigenmarketing gestaltet und
wie sich dies Kosten für diese PR auch in anderen Ministerien in den
vergangenen drei Jahren entwickelt haben.
1 https://www.derstandard.at/story/2000142759602/spoe-empoert-ueber-104-pr-mitarbeiter-im-kanzleramt-nehammer-sprecher
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Wie viele Mitarbeitende, die für
Pressearbeit, PR und Werbung verantwortlich sind, sind in Ihrem Kabinett
sowie in den Ihnen zugewiesenen Dienststellen tätig?
- Wie vielen Vollzeitäquivalenten
entspricht das?
- Wie hoch waren 2021, 2022 und 2023 bisher
die monatlichen Personalkosten (brutto) für alle diese
Mitarbeitenden?
- Wie viele Mitarbeitende sind für das
Jahr 2024 für diesen Bereich vorgesehen?
- Wie hoch sind die
für 2024 dafür budgetierten Kosten?
- Wie hoch waren 2020, 2021, 2022 und 2023
bisher die Kosten für externe Dienstleister für
PR-Tätigkeiten? (Mit der Bitte um Auflistung nach
Dienstleister:innen, Datum, Zweck und Kosten)
- Wie hoch sind die für 2024
budgetierten Kosten für externe Dienstleister für
PR-Tätigkeiten?
- Wie hoch waren 2020, 2021, 2022 und 2023
bisher die Kosten für (PR-)Dienstleistungen, die Ihr Ressort
über die Wiener Zeitung GmbH (und ihre Unternehmungen wie z.B. die
Content Agentur Austria) in Anspruch genommen hat (Mit der Bitte um
Auflistung nach Datum, Zweck und Kosten)?
- Wie hoch sind die für 2024
budgetierten Kosten für Dienstleistungen der Wiener Zeitung GmbH
für Ihr Ressort?
- Welche Dienstleistungen plant Ihr Ressort
in Zukunft über die Wiener Zeitung GmbH in Anspruch zu nehmen?
- Wurde in den letzten drei Jahren
überprüft, ob die jeweiligen Kommunikationsziele
Ihres Ressorts erreicht wurden?
- Wenn ja, bitten wir um Zusendung der
verschiedenen Analysen und Auswertungen.
- Wenn ja, mit welchen Methoden wurden die
Analysen bisher erstellt?
- Bestehen Überlegungen oder Pläne,
die Methoden in näherer oder mittlerer Zukunft zu ändern?
i. Wenn ja, inwiefern und mit welcher Begründung?
- Wenn nicht, wieso hielt man es nicht
für notwendig zu eruieren, ob die eingesetzten Gelder auch den
gewollten Nutzen bringen?