Eingelangt am 15.11.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin
Doppelbauer, Michael Bernhard, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für
Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚
Innovation und Technologie
betreffend Energieverbrauch des Bundes
Das Jahr 2022 war aufgrund der Krisen im
Energiebereich, die sich infolge des russischen Angriffskrieges entwickelten,
von einer Vielzahl an europäischen und österreichischen
Gesetzesinitiativen geprägt, die darauf abzielten, die
Versorgungssicherheit bei Gas und Strom zu gewährleisten, den Gasbezug zu
diversifizieren und die Folgen der gestiegenen Energiepreise
abzudämpfen.
Ein zentraler und direkt wirkender Hebel im
Bereich der Sicherung der Gasversorgung sind Maßnahmen, die auf eine
Verbrauchsreduktion von Gas und Strom abzielen. Auf europäischer Ebene ist
in diesem Zusammenhang im August 2022 die Verordnung (EU) 2022/1369 über
koordinierte Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage in Kraft
getreten. Diese enthält unter anderem eine Vereinbarung der
Mitgliedstaaten, die vorsieht, den jeweiligen Gasverbrauch nach besten
Kräften im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März 2023 um
mindestens 15% im Vergleich zum Durchschnitt der fünf davorliegenden Jahre
zu senken. Im Strommarkt wurden im Rahmen der Verordnung (EU)
2022/1854 über Notfallsmaßnahmen als Reaktion auf die hohen
Energiepreise ebenfalls nachfragesenkende Ziele, deren Umsetzung auf
indikativer Basis erfolgt, beschlossen. Hervorzuheben ist dabei das Ziel
für jeden Mitgliedstaat, den monatlichen Gesamtbruttostromverbrauch
zwischen 1. November 2022 und 31. März 2023 gegenüber dem
Durchschnitt der fünf davorliegenden Jahre um 10% zu senken.
Gemäß dem E-Control
Tätigkeitsbericht 2023 sank in Österreich im Berichtsjahr 2022 sowohl
der Strom- als auch der Gasverbrauch gegenüber dem Jahr davor. Beim
Gasverbrauch wurde für die Monate August 2022 bis März 2023 ein
Rückgang um 15% erreicht und somit die europarechtliche Vorgabe
erfüllt. Anders stellt sich die Lage beim Stromverbrauch dar. Über
das gesamte Jahr 2022 betrachtet, wurde in Österreich eine Menge von 57,4
TWh Strom bezogen, was einer Minderung von 2,2% gegenüber dem Vorjahr
entspricht. Das Ziel der Senkung des monatlichen Gesamtbruttostromverbrauchs um
10% zwischen November 2022 und März 2023 wurde allerdings in keinem Monat
erreicht.
Als Beitrag zur Zielerreichung angedacht,
stellte die Bundesregierung im September 2022 die Energiesparkampagne
„Mission 11“ vor, im Rahmen derer 11 Energiespartipps für
Haushalte ausformuliert wurden. Der konkrete Erfolg der Kampagne wird
gemäß Ministeriumsauskunft noch evaluiert. Bei Energieverbrauchsreduktionen
im Gebäudesektor können neben Haushalten auch Gebäude der
öffentlichen Verwaltung einen wesentlichen Beitrag leisten. Aus dem
Bundesvoranschlag 2024 geht hervor, dass die Energiekosten aller Resorts
(inklusive Parlament und Präsidentschaftskanzlei) im Jahr 2024 auf fast
245 Millionen Euro ansteigen werden. Das entspricht Mehrkosten von 69 Millionen
Euro oder 39% im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Anfrage zielt darauf ab, die
Hintergründe dieses erneut signifikant hohen Zuwachses der Energiekosten
der Ressorts zu ergründen. Es soll erhoben werden, ob in Gebäuden,
die entweder von den Bundesministerien selbst genutzt werden oder in
Gebäuden, die von Unternehmen genutzt werden, an welchen der Bund zu
mindestens 50 Prozent beteiligt ist, im Bilanzjahr 2022 und den
Zeiträumen, die in den europarechtlichen Vorgaben definiert sind, Energie
eingespart wurde. Darüber hinaus werden die Energiekosten im Detail
abgefragt und es wird eruiert, ob in den Ministerien und den angefragten
Unternehmen ein Lieferantenwechsel stattgefunden hat oder ob ein solcher
zumindest evaluiert wurden.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Welche Maßnahmen oder Empfehlungen hat
das BMK abseits von etwaigen thermischen Sanierungen gesetzt, um den Energieverbrauch
der vom Ministerium genutzten Gebäude im Jahr 2022 und darüber
hinaus zu senken?
- Für welche vom Ministerium genutzten
Gebäude bestand zwischen BMK und einem Energieversorgungsunternehmen
im Zeitraum vom 1. August 2022 bis 31. März 2023 ein aufrechter
Energieversorgungsvertrag?
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Gasverbrauch im gesamten Jahr 2022 und 2021?
- Welche Kosten waren damit jeweils
verbunden?
i. Bitte um Aufgliederung in einzelne Kostenkomponenten
- Falls eine Zuordnung auf das Kalenderjahr
2022 nicht möglich ist: Welchen Zeitraum umfasst die letzte
Abrechnungsperiode und jene davor?
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Gasverbrauch in der letzten Abrechnungsperiode und in jener davor?
- Welche Kosten waren damit jeweils verbunden?
i. Bitte um Aufgliederung in einzelne Kostenkomponenten
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Gasverbrauch im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. März
2023?
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der durchschnittliche Gasverbrauch im Zeitraum vom 1. August bis zum 31.
März , bemessen an den fünf davorliegenden Jahren.
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Fernwärme-Verbrauch im gesamten Jahr 2022 und 2021?
- Welche Kosten waren damit jeweils
verbunden?
i. Bitte um Aufgliederung in jeweilige Kostenkomponenten
- Falls eine Zuordnung auf das Kalenderjahr
2022 nicht möglich ist: Welchen Zeitraum umfasst die letzte
Abrechnungsperiode und jene davor?
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Fernwärme-Verbrauch in der letzten Abrechnungsperiode und jener
davor?
- Welche Kosten waren damit jeweils
verbunden?
i. Bitte um Aufgliederung in einzelne Kostenkomponenten
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Fernwärme-Verbrauch im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31.
März 2023?
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der durchschnittliche Fernwärme-Verbrauch im Zeitraum vom 1. August
bis zum 31. März , bemessen an den fünf davorliegenden Jahren.
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Stromverbrauch im gesamten Jahr 2022 und 2021?
- Welche Kosten waren damit jeweils
verbunden?
i. Bitte um Aufgliederung in einzelne Kostenkomponenten
- Falls eine Zuordnung auf das Kalenderjahr
2022 nicht möglich ist: Welchen Zeitraum umfasst die letzte
Abrechnungsperiode und jene davor.
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der Stromverbrauch in der letzten Abrechnungsperiode und jener davor?
- Welche Kosten waren damit jeweils
verbunden?
i. Bitte um Aufgliederung in einzelne Kostenkomponenten
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der monatliche Gesamtbruttostromverbrauch im Zeitraum vom 1. November 2022
bis zum 31. März 2023?
- Wie hoch war an den jeweiligen Standorten
der durchschnittliche monatliche Gesamtbruttostromverbrauch im Zeitraum
vom 1. November bis zum 31. März , bemessen an den fünf
davorliegenden Jahren?
- Wurde nach der letzten Jahresabrechnung ein
Anbieterwechsel vollzogen?
- Wenn nein: Wurde ein Vergleich über
potenzielle Kosteneinsparungen bei einem Anbieterwechsel erstellt?
- Bitte um Beantwortung der Fragen 2 bis 15
einzeln für untenstehende Unternehmen, für
die das Ministerium die Eigentümerfunktion wahrnimmt.
- Austrian Institute of Technology GmbH
(AIT)
- AustriaTech – Gesellschaft des Bundes
für technologiepolitische Maßnahmen
- Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mit
beschränkter Haftung (aws)
- Austro Control – Österreichische
Gesellschaft für Zivilluftfahrt mit beschränkter Haftung (ACG) )
- Autobahnen- und Schnellstraßen
Finanzierungs Aktiengesellschaft (ASFINAG)
- Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH
(GKB)
- Kärntner Betriebsansiedlungs- und
Beteiligungs-gesellschaft m.b.H. (BABEG)
- Lokalbahn Lambach Vorchdorf-Eggenberg AG
(LVE)
- Österreichische Bundesbahnen-Holding AG
(ÖBB Holding-AG)
- One Mobility GmbH
- Österreichische
Forschungsförderungs-gesellschaft (FFG)
- Schienen-Control Österreichische
Gesellschaft für Schienenverkehrsmarktregulierung mbH (SCG)
- Schieneninfrastruktur
Dienstleistungsgesellschaft mbH (SCHIG)
- Silicon Austria Labs GmbH (SAL)
- Umweltbundesamt Gesellschaft mit
beschränkter Haftung (UBA)
- viadonau – österreichische
Wasserstraßen-Gesellschaft m.b.H.
- Nationalpark Donau-Auen GmbH
- Nationalpark Gesäuse GmbH
- Nationalpark Oberösterreichische
Kalkalpen GmbH
- Nationalpark Thayathal GmbH
- Energie-Control Austria für die
Regulierung in der Elektrizitätsund Erdgaswirtschaft (E-Control)
- Österreichischen Energieagentur –
Austrian Energy Agency (AEA)
- Klima- und Energiefonds (KLI.EN)
- Rat für Forschung und
Technologieentwicklung (FTE-Rat)