Eingelangt am 20.11.2023
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Anfrage
der Abgeordneten Mag. Gerald Loacker,
Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Arbeit und
Wirtschaft
betreffend Intervention von oben:
Fragwürdige schriftliche Weisungen in der Investitionskontrolle?!
Experten, Unternehmensvertreter und NEOS
hatten von Anfang an große Bedenken zum Investitionskontrollgesetz
(InvKG). Regierungspolitisch erklärtes Ziel des InvKG war es,
Gefährdungen der Sicherheit und öffentlichen Ordnung, die aus der
kontrollierende Einflussnahme von Investoren aus Drittstaaten an wirtschaftlich
wesentlichen österreichischen Unternehmen entsteht, effektiver prüfen
und abwehren zu können. Immer wieder wurde erklärt, dass damit der
Ausverkauf an China verhindert hätte werden sollen. Stattdessen werden
v.a. Investitionen von demokratischen Staaten wie USA und UK aufgehalten.
Im Budgetausschuss am 14.11.2023 gab BM Kocher
auf NEOS-Anfrage zu, dass es schriftliche Weisungen an die für
Investitionskontrolle zuständige Behörde im BMAW gegeben hat.
Begründet wurde es damit, dass diese Behörde absichtlich nicht unabhängig
ausgestaltet wurden. Gleichzeitig konnte BM Kocher keine Zahlen zur
Häufigkeit solcher Interventionen nennen. Angesichts zahlreicher Skandale
rund um die Einflussnahme in öffentlichen Verfahren soll diese Anfrage
transparent machen, wie oft von oben Einfluss auf die Entscheidungen der
Investitionskontrollbehörden genommen wurde.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Wie viele nationale Verfahren nach
InvKontrollG gab es seit In-Kraft-Treten? Bitte nach Jahr, Herkunftsländern
und Branchen gliedern.
- Inwiefern ist es rechtlich möglich,
durch Weisung des Bundesministers bzw. des Generalsekretärs eine
Zustimmung der Investitionskontrollbehörde im BMAW zu einer
Investition zu erwirken, die dem InvKontrollG unterliegt?
- In welchem Verfahrensstand kann eine
Weisung des Bundesministers bzw. des Generalsekretärs erfolgen?
- Inwiefern ist das Komitee für
Investitionskontrolle darüber zu informieren?
- Wie oft hat es seit In-Kraft-Treten des
InvKontrollG schriftliche Weisungen des Bundesministers an
die Investionskontrollbehörde (über Genehmigung oder Ablehnung
eines Falles) gegeben? Bitte nach Jahr, Herkunftsländern und Branchen gliedern.
- In wie vielen dieser
Fälle war der Auftrag in der Sache anders zu entscheiden, als die
ursprüngliche Entscheidung der Investionskontrollbehörde?
- Auf Grundlage welcher
zusätzlichen Entscheidungskriterien wurden diese schriftlichen
Weisungen erteilt?
- Inwiefern gab es
Kontakte mit Vertretern der gegenständlichen Investoren vor
Erteilung der schriftlichen Weisung?
- In wie vielen dieser
Fälle wurde danach das Komitee für Investitionskontrolle
darüber informiert?
- Wie oft hat es seit In-Kraft-Treten des
InvKontrollG schriftliche Weisungen des Generalsekretärs an
die Investionskontrollbehörde (über Genehmigung oder Ablehnung
eines Falles) gegeben? Bitte nach Jahr, Herkunftsländern und Branchen gliedern.
- In wie vielen dieser
Fälle war der Auftrag anders zu entscheiden, als die
ursprüngliche Entscheidung der Investionskontrollbehörde?
- Auf Grundlage welcher
zusätzlichen Entscheidungskriterien wurden diese schriftlichen
Weisungen erteilt?
- Inwiefern gab es
Kontakte mit Vertretern der gegenständlichen Investoren vor
Erteilung der schriftlichen Weisung?
- In wie vielen dieser
Fälle wurde danach das Komitee für Investitionskontrolle
darüber informiert?