16934/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.11.2023
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Mag. Christian Ragger

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Technologiepark in St. Paul im Lavanttal

 

 

Am 13.11.2023 hat die „Kronen Zeitung“ folgendes berichtet:[1]

 

Neues Projekt bringt bald Hightech ins Lavanttal

 

Ganz nach den Erfolgsbeispielen Lakeside Park und High Tech Campus plant Kärnten in St. Paul im Lavanttal ein neues Technologiezentrum - die BABEG wird zwischen 15 und 18 Millionen Euro investieren. Das Stift St. Paul konnte als Partner gewonnen werden.

 

„Wenn der erste Zug fährt, soll auch der erste Bagger seine Arbeit beginnen“, erklärt BABEG-Geschäftsführer Markus Hornböck bei der Präsentation des neuen Technologieparks. „So können wir die Dynamik perfekt nutzen und auch die richtigen Partner gewinnen.“ In der ersten Phase werden auf den 2,3 Hektar, die vom Stift St. Paul erworben wurden (über den Kaufpreis herrscht Stillschweigen), Gebäude mit einer Fläche von bis zu 6000 Quadratmetern entstehen. Kostenpunkt: 15 bis 18 Millionen Euro.

 

„Wir haben den Lakeside Park mit einem Aufschlag von 25 Prozent als Anhaltspunkt für die Kalkulation hergenommen“, so Hornböck, der sich über den Start freut. „Endlich geht es nach jahrelanger Planung los. St. Paul wird zu einem neuen Zentralraum und der Park zu einem Technologiezentrum für intelligentes und grünes Bauen.“

 

Nachhaltigkeit auch beim Bau

Diese Konzepte fließen auch in den Bau selbst sein: es wird viele Grünflächen und Bäume geben, die Gebäude sollen besonders CO-sparend errichtet werden. „Die Gebäude sind Teil des Projekts und werden Platz für zumindest 250 Mitarbeiter bieten; je nach Ausbau bis zu 400. Der Nutzenmix aus Labors, Büros und auch Werkstätten wird darauf auch Einfluss haben“, erklärt der BABEG-Geschäftsführer. „Wir wollen bis 2027 mit der ersten Phase fertig sein, haben aber mit großzügigen Puffern geplant.“

 

Im neuen Technologiepark sollen Projekte zu den drei Säulen Bildung, Wirtschaft und Forschung & Innovation realisiert werden. Besonders der Bildung wird unter Einbindung des Stifts besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Der Park soll einen öffentlichen Kindergarten beherbergen, aber auch eine Schule und sogar universitäre Angebote sind angedacht.

 

Ohne die Grundstücke des Stifts St. Paul wäre das Großprojekt nicht möglich gewesen - zusätzlich zu den 2,3 Hektar laufen Gespräche über Projekte auf weiteren 10 Hektar, die dann zusammen entwickelt werden sollen. „Die katholische Kirche denkt in Jahrhunderten und mit dem Technologiepark gelingt eine nachhaltige Entwicklung der Region. Es ist ein Samen, den wir säen und wir sind überzeugt, dass er aufgehen wird“, betont Stiftspfarrer Pater Marian Kollmann. „Auch die Kirche ist stark in der Verantwortung und wir Benediktiner haben uns daher 2021 zu nachhaltigen und längerfristigen Denken verpflichtet. Ein entgrenztes Denken steht beim Projekt im Vordergrund.“

 

Ein neuer Wirtschaftsraum soll entstehen

Letzteres ist eine Anspielung auf eine Aufforderung von Landesrat Daniel Fellner, der „ein Ende des Kirchturmdenkens“ fordert. „Hier geht es nicht um Ortschaften oder einzelne Gemeinden, sondern um einen neuen Wirtschaftsraum, der hier im Lavanttal entsteht“, betont Fellner. „Die Koralmbahn bringt neue Distanzen und neue Fahrtzeiten zu anderen Zentren. Diese Riesen-Chance muss genutzt werden.“

 

Besonders hebt Fellner die gute Zusammenarbeit der neun Gemeinden hervor, die geschlossen hinter dem Projekt stehen: „Die Gespräche waren immer partnerschaftlich und Bürgermeister Stefan Salzmann ein toller Partner.“

 

Wohnraum für Fachkräfte

Damit die potenziellen neuen Fachkräfte, die sich das Land durch die Koralmbahn erhofft, nicht pendeln müssen, braucht es auch Raum zu leben. „Wir schaffen stetig neue Wohnmöglichkeiten entlang der Trasse von St. Andrä bis Spittal. 418 sind schon fertig, 203 stehen kurz vor der Übergabe und weitere 1291 sind in Planung“, erklärt Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig. „Kärnten rückt massiv in den Mittelpunkt Europas, wenn hier die zwei großen Verkehrswege Europas verbunden werden.“

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung nachstehende

 

Anfrage

 

1.    Wie bewertet Ihr Ministerium das geplante Technologiezentrum in St. Paul im Lavanttal hinsichtlich der Aufwertung des Ausbildungs-, Forschungs- und Wirtschaftsstandorts, besonders im Hinblick auf die Bedeutung für die lokale Bevölkerung?

2.    Wie gestaltete sich die Planung dieses Technologiezentrums in Hinblick auf die beteiligten Partner und Stakeholder?

3.    Wer war in den Auswahlprozess hinsichtlich der angebotenen Zweige, Programme und Projekte des Technologieparks eingebunden?

4.    Wie erklären Sie sich die lange Planungszeit?

5.    Wird das Projekt dieses Technologiezentrums mit Mitteln aus Ihrem Ressort unterstützt?

a.    Wenn ja, in welcher Höhe?

b.    Wenn ja, nach welchen Richtlinien?

c.    Wenn nein, warum nicht?

6.    Welche Zweige dieses Technologiezentrums werden in welcher Höhe und mit welchen Mitteln finanziert?

7.    Welche Programme dieses Technologiezentrums werden in welcher Höhe und mit welchen Mitteln finanziert?

8.    Welche Projekte welcher Zweige und Programme dieses Technologiezentrums werden in welcher Höhe und mit welchen Mitteln finanziert?

9.    Ist Ihr Ministerium ein Partner des Technologiezentrums?

a.    Wenn ja, in welchem Ausmaß ist Ihr Ministerium in die Planung und Projekte des Technologiezentrums involviert?

b.    Wenn nein, warum nicht?

10. Welche weiteren Maßnahmen zur Entwicklung und Förderung des Bezirks Wolfsbergs als Ausbildungs-, Forschungs- und Wirtschaftsstandort werden von Ihrem Ministerium gesetzt, im Besonderen jene, die im Zusammenhang mit dem Projekt des Technologiezentrums in St. Paul stehen?



[1] https://www.krone.at/3165389