16937/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.11.2023
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Maximilian Linder

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Kosten Neubau Kaserne Villach

 

 

Die neue Kaserne Villach, die als wegweisendes "grünes Großprojekt" präsentiert wird, soll auf einer Fläche von 88.000 Quadratmetern Platz für 1000 Soldatinnen und Soldaten bieten. Um die Umweltauswirkungen zu minimieren, sind großflächige Photovoltaikanlagen und innovative Wärmerückgewinnungssysteme vorgesehen. Ein besonderes Merkmal ist die geplante Unabhängigkeit der Kaserne über einen Zeitraum von zwei Wochen sowie eine unterirdische Garage, die sich 300 Meter in den Berg erstreckt und Platz für schwere Bundesheer-Fahrzeuge bieten wird.[1]

Die Kosten für die geplante Großkaserne in Villach sind erheblich gestiegen. Ursprünglich auf 120 Millionen Euro geschätzt, wurde der Betrag später auf 170 Millionen Euro angehoben. Die fortgesetzte Teuerung und erweiterte Planungen haben nun zu einem erneuten Anstieg auf 370 Millionen Euro geführt.

Ministeriumssprecher Michael Bauer erklärte auf Anfrage der APA, dass die Inflation nur teilweise für die Kostensteigerung verantwortlich sei. Der Hauptgrund liege vielmehr darin, dass dem Bundesheer nun mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, wodurch am Standort weitreichendere Projekte als ursprünglich geplant umgesetzt werden können. Die konkreten Pläne für die Kaserne, die die Zusammenführung von Truppen aus drei Kasernen vorsieht, wurden im vergangenen Winter vorgestellt.


Ursprünglich waren 120 Millionen Euro für den Neubau und zusätzlich 50 Millionen Euro für die Renovierung der Hensel-Kaserne veranschlagt. Laut Bauer sind in der Zwischenzeit zwei maßgebliche Faktoren wirksam geworden: die Inflation und die höheren finanziellen Mittel. So entstehe nun ein Projekt, das für die nächsten 50 Jahre „State of the Art“ ist. Bauer betonte, dass die Kaserne von Anfang an genauso viel gekostet hätte, wenn das Budget damals bereits verfügbar gewesen wäre.


Zusätzliche Elemente wie eine Brückenlegegrube für das Training im Brückenbau, eine Minensuchhalle, ein Faltstraßenübungsplatz, eine zweite Sporthalle und eine erweiterte "Sicherheitsinsel" tragen zur Kostensteigerung bei. Bauer hob hervor, dass insbesondere die Pioniere aufgrund ihrer Assistenzleistungen ein wichtiges Bindeglied zur Bevölkerung seien. Es bleibt jedoch unklar, wie viel der Kostensteigerung auf die Inflation und wie viel auf die neuen Vorhaben zurückzuführen ist, da einige Projekte noch in der Ausschreibungsphase sind.
[2]

 

In diesem Zusammenhang stellt der unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Landesverteidigung folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Warum sind die Kosten in diesem Ausmaß explodiert?

2.    Auf welcher Basis wurde die Kostenschätzung erstellt?

3.    Wenn das Projekt nach der ersten Kostenschätzung noch erweitert wurde, wie hoch sind die Kosten für den Teil, um den das Projekt erweitert wurde?

4.    Ist die Finanzierung für das gesamte Projekt sichergestellt?

5.    Ist sichergestellt, dass dieses Projekt im vollen Umfang gebaut wird?

6.    Wie ist der Zeitplan für die Umsetzung dieses Projektes?

7.    Wann ist Baubeginn?

8.    Bis wann ist das Projekt im vollen Umfang bezugsfertig?

 

 

 



[1] https://kaernten.orf.at/stories/3226639/

[2] https://kurier.at/chronik/oesterreich/neue-kaserne-in-villach-um-200-millionen-euro-teurer-als-geplant/402617079