16989/J XXVII. GP

Eingelangt am 22.11.2023
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Thomas Spalt

an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

betreffend Belästigung im Kulturbetrieb

 

 

Die Vertrauensstelle gegen Belästigung und Gewalt im Bereich Kunst und Kultur, Vera*, welche im September 2022 durch einen Entschließungsantrag des Nationalrats initiiert wurde und durch das BMKÖS gefördert wird, zieht nach einem Jahr Bilanz. „Der Rückblick auf das erste Jahr Vera*bestätigt den Bedarf an einer auf den Kunst- und Kulturbereich spezialisierten Vertrauensstelle“, meinte Geschäftsführerin Clara Gallistl.[1]

 

„Neunzig Personen mit Erfahrungen von Belästigung und Gewalt haben sich im ersten Jahr an vera* gewandt. Die meisten gemeldeten Vorfälle ereigneten sich im beruflichen Kontext. Die Fälle verteilen sich auf alle Kunst- und Kultursparten. Die größten Anteile hatten der Theaterbereich mit 24 % und der Musikbereich mit 19 %. An dritter Stelle lag Film mit 12 %.“[2]

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport nachstehende

 

Anfrage

 

  1. Welche Arten von Gewalt und Belästigung wurden vorgebracht? (Bitte nach Monat aufschlüsseln)
  2. Von wem wurden diese vorgebracht? (Bitte nach Geschlecht, Dienststelle bzw. Arbeitsort und Anstellungsverhältnis differenzieren)
  3. Wie viele Personen wurden von den 90 Betroffenen als mutmaßliche Gewalttäter und Belästiger genannt?
  4. Wie viele Fälle ereigneten sich im beruflichen und wie viele im privaten Kontext?
  5. Wie viele Fälle wurden je Sparte gemeldet? (Bitte nach Geschlecht differenzieren)
  6. Wie gliedern sich die Fälle nach Bundesländern auf?
  7. Wie viele der 90 Fälle wurden abgeschlossen?
  8. Inwiefern bzw. auf welche Art wurden diese Fälle abgeschlossen?
  9. Sind in Folge der vorgebrachten Sachverhalte strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden?

a.    Wenn ja, wie viele?

b.    Wenn ja, durch wen wurden diese angezeigt?

c.    Wenn ja, aufgrund welcher Sachverhalte?

d.    Wenn ja, welche strafrechtsrelevanten Tatbestände wurden mutmaßlich erfüllt?

e.    Wenn ja, inwiefern wird diesbezüglich von Vera* eine Beratungsleistung erbracht?

f.     Wenn nein, warum nicht?

  1. Welche arbeits- oder dienstrechtlichen Konsequenzen schlossen sich an die Meldungen an? (Bitte nach Geschlecht, Dienststelle bzw. Arbeitsort und Anstellungsverhältnis differenzieren)
  2. Gab es Konsequenzen anderer Art? (Bitte aufschlüsseln welche Folgen eingetreten sind)
  3. Wie viele der 90 Fälle sind noch offen?

 

 

 

 

 

Sollten einzelne Antworten einer Vertraulichkeit bzw. Geheimhaltung unterliegen, wird ersucht, diese unter Einhaltung des Informationsordnungsgesetzes klassifiziert zu beantworten.

 



[1] https://www.derstandard.at/story/3000000194488/belaestigung-im-kulturbetrieb-90-personen-wandten-sich-an-vera

[2] https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20231109_OTS0092/vera-wirkt-90-faelle-im-ersten-jahr-der-vertrauensstelle-gegen-belaestigung-und-gewalt-im-bereich-kunst-und-kultur