17268/J XXVII. GP
Eingelangt am 15.12.2023
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind
möglich.
Anfrage
der Abgeordneten Robert
Laimer,
Genossinnen und Genossen
an die Bundesministerin für Landesverteidigung
betreffend „Laufende Kosten des OrgFlex-SAP-Systems“
Sicherheitsbedenken und Kostenfragen um das System „OrgFlex“ im Verteidigungsministerium standen jahrelang im Mittelpunkt von diversen Berichterstattungen so auch in der Wiener Zeitung am 2.11.2022. In einem Artikel (https://www.wienerzeitung.at/h/auf-den-spuren-eines-millionengrabs) wird davon berichtet, dass man zum Entschluss gekommen sei OrgFlex nicht zu nutzen:
„Verteidigungsministerin Tanner setzte im März 2021 eine Arbeitsgruppe zur SAP-Causa ein. Diese untersuchte die verschiedenen Optionen und kam zum Schluss, dass OrgFlex nicht die Funktionen biete, die das Ressort benötige. So könnten auch etwa bestimmte historische Daten wie ältere Organisationspläne darin nicht abgebildet werden, so die Vertreter des Verteidigungsministeriums. Daher müsste man bei einer Aktivierung des SAP-Systems die bereits vorhandenen IT-Systeme des Ressorts, die diese Funktionen besitzen, ebenfalls weiterführen. Eine Implementierung von OrgFlex wäre also unwirtschaftlich und sei nicht notwendig, die bisher genutzten IT-Systeme seien ausreichend und könnten weiterverwendet werden. Verteidigungsministerin Tanner schloss sich dieser Empfehlung an und traf schließlich im Februar 2022 den Beschluss, OrgFlex nicht zu nutzen.“
Daraus ergeben sich eine Reihe von Fragen. Um diese zu beantworten stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage
1. Ist
das System mittlerweile völlig abbestellt, oder befindet es sich weiterhin
in Nichtnutzung?
2. Welche
Entscheidungen wurden im Verteidigungsressort seit Februar 2022, als der
Beschluss fiel, OrgFlex nicht zu nutzen, getroffen?
3. Welche
Vereinbarung wurde mit SAP getroffen?
4. In Ihrer Anfragebeantwortung 11475/AB schrieben Sie: „Für die Anschaffung von „SAP DFPS OrgFlex“ waren rund 11,1 Mio. Euro, inklusive der Kosten für den Lizenzkauf von rund 3,5 Mio. Euro budgetiert. Die Kosten für Experten des Unternehmens SAP für Änderungsarbeiteten am SAP System beliefen sich auf rund 3,5 Mio. Euro. Die ressortspezifischen Anpassungen erfolgten durch eigene Mitarbeiter. Der Wartungsvertrag der BRZ-Software beläuft sich auf rund 0,41 Mio. Euro im Jahr.“
a. Hat sich an diesen Kosten noch etwas geändert, wurden die budgetierten Kosten eingehalten oder haben sie sich noch erhöht?
b. Fallen noch weiterhin Lizenzkosten an?
c. Ist der Wartungsvertrag mit der BRZ-Software für „OrgFlex“ weiterhin aufrecht?
d. In einem heeresinternen Informationsschreiben aus dem Juni 2020 hieß es, dass für das System jährlich weitere 650.000 Euro an Kosten anfallen würden? Ist das korrekt und um was für Kosten handelt es sich dabei?
e. Eingerechnet aller Aufwendungen (Anschaffungskosten, Lizenzkauf, laufende Lizenzkosten, Personalkosten, Wartungs- und Änderungsarbeiten): Wie hoch war die Gesamtkosten der Beschaffung?
i. Wieviel davon entfielen auf die Software?
ii. Wieviel davon entfielen auf die Hardware?
iii. Wieviel davon entfielen auf Implementierungskosten?
iv. Wieviel davon entfielen auf Lizenzkosten?
5. Wer waren die Teilnehmer der Arbeitsgruppe, die entschieden hat „OrgFlex“ nicht zu nutzen?
6. Was waren die diesbezüglichen Entscheidungsgrundlagen?
7. Wieso wurde die bereits 2016 getroffene Entscheidung der Überleitung in das SAP-System in den letzten Jahren nicht heeresintern evaluiert und 7 Jahre an einem System festgehalten, das man nicht braucht?
8. Über welchen Zeitraum wurden Lizenz-Kosten für „OrgFlex“ bezahlt und wie hoch waren diese schlussendlich?
9. Wann wurde der diesbezügliche Vertrag gekündigt und gibt es oder gab es Ausstiegsbedingungen Seitens des Anbieters?
a. Wenn ja, was beinhalten diese?
b. Fallen diesbezüglich weitere Kosten an?
i. Wenn ja wie hoch?
10. Fallen zurzeit noch Lizenzkosten für „OrgFlex“ an?