1743/J XXVII. GP

Eingelangt am 28.04.2020
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Anfrage

der Abgeordneten Silvan, Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Kurzarbeit beim Roten Kreuz

 

Die Tageszeitung Kurier berichtet in einem Artikel(1) mit dem Titel Rettungswesen: Sanitäter in Kurzarbeit geschickt unter anderem:

Rettungswesen: Sanitäter in Kurzarbeit geschickt

Dass stattdessen Zivildiener für die Arbeit eingesetzt werden, sorgt bei den betroffenen Mitarbeitern für Unverständnis.

489 Mitarbeiter des Roten Kreuzes wurden in Kurzarbeit geschickt. Bei einer Organisation, die in der Coronakrise so präsent ist, scheint das schwer vorstellbar. Allein in Niederösterreich sind 223 Mitarbeiter betroffen.

[…………….]

Ein langjähriger Mitarbeiter weist diese Aussage zurück: Der Familienvater hat zwar eine Rettungssanitäter-Ausbildung, seine Arbeitszeit wurde dennoch um mehr als die Hälfte gekürzt. Bis Ende Juni werde er in Kurzarbeit sein, erzählt er dem KURIER.

[…………….]

 

Gleichzeitig hat das Rote Kreuz einen Großteil jener österreichweit rund 3.500 junger Männer beschäftigt, deren Zivildienst verlängert wurde bzw. die sich freiwillig zum außerordentlichen Zivildienst gemeldet haben, 377 davon in Niederösterreich. 90 Prozent sind ebenfalls im Rettungsdienst eingeteilt.

 

[1]Der vollständige Artikel findet sich hier:  https://kurier.at/chronik/oesterreich/rettungswesen-sanitaeter-in-kurzarbeit-geschickt/400819457


Bei den von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeitern sorgt das für Empörung. Zudem herrscht Unverständnis angesichts der Auswahl jener Mitarbeiter, die in Kurzarbeit geschickt worden sind: „Von Kollegen aus anderen Bezirksstellen, die in derselben Position sind wie ich, weiß ich, dass sie weiter normal arbeiten“, sagt ein Betroffener.

[…………….]

 

Aufsichtsbehörde über das Rote Kreuz ist das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

1.      Wurden oder sind aktuell Angestellte des Roten Kreuzes zur Kurzarbeit angemeldet?

a)      Wenn ja, bitte um Auflistung je Bundesland und um prozentmäßige Auflistung des Ausmaß der jeweiligen Kurzarbeit.

b)      Wenn ja, wie hoch ist das durchschnittliche monatliche Gehalt dieser, vom Roten Kreuz zur Kurzarbeit angemeldeten, Angestellten?

c)      Wenn ja, welche Prozentsätze dieser Gehälter wurden oder werden während der Kurzarbeit aus den Corona-Staatshilfe-Töpfen übernommen? Bitte um summenmäßige Auflistung je Bundesland.

d)      Wenn nein, wie erklären Sie die Medienberichte?

 

2.      Beschäftigt oder beschäftigte das Rote Kreuz im Zuge der Coronakrise Zivildiener im Rahmen des außerordentlichen Zivildienstes? Dazu zu zählen sind auch Zivildiener, deren Zivildienst im März 2020 endete und deren Zivildienst im unmittelbaren Anschluss an den ordentlichen Zivildienst gemäß § 8a Abs. 6 zugewiesen wurde, das heißt, deren Zivildienst mit 1. April 2020 um 3 Monate verlängert worden ist.

a)      Wenn ja, bitte um zahlenmäßige Auflistung je Bundesland.

b)      Wenn ja, wie hoch ist die durchschnittliche monatliche Entschädigung dieser außerordentlichen Zivildiener?

c)      Wenn nein, wie erklären Sie die Medienberichte?

 

3.      Wie vielen MitarbeiterInnen wurde vom Roten Kreuz im Zuge der Coronakrise ein vorübergehender anderer Arbeitsplatz im Unternehmen angeboten, bevor diese in Kurzarbeit geschickt worden sind? Bitte um Auflistung je Bundesland.

 

4.      Wurden bzw. werden Rettungsorganisationen oder NGOs seitens ihres Ministeriums zur Bewältigung der Coronakrise zu Rate gezogen? Wenn ja welche und in welchem Zusammenhang?

 

5.      Wurden bzw. werden Rettungsorganisationen oder NGOs seitens ihres Ministeriums mit Aufgaben zur Bewältigung der Coronakrise  betreut? Wenn ja welche und aufgelistet nach Aufgaben und Organisation?