17491/J XXVII. GP
Eingelangt am 17.01.2024
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Anfrage
der Abgeordneten Henrike Brandstötter, Mag. Julia Seidl, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten
betreffend Restriktive Visabestimmungen für Kulturschaffende
Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Kulturschaffende aus anderen Ländern, allen voran aus dem Globalen Süden, keine Visa für Konferenzen, Vorträge oder ihre eigenen Ausstellungen erhalten, obgleich sie in ihrem Fach bekannt sind und Einladungen vorweisen können. Es kommt sogar vor, dass Kunst- und Kulturschaffende kein Visum erhalten – obwohl sie zur Verleihung eines Preises nach Österreich reisen wollen, der ihnen dort verliehen werden soll.
Durch diese restriktiven Visabestimmungen und häufig nicht nachvollziehbaren Ablehnungen leidet der Austausch im Kultursektor. Überdies ist es beschämend, wenn man nicht an Fachmessen, den eigenen Ausstellungseröffnungen und Festivals teilnehmen kann.
Die Nachteile aus derartigen Reiserestriktionen fallen auf beiden Seiten an. Ausländische Kulturschaffende verlieren Möglichkeiten, sich und ihr Werk zu präsentieren und für österreichische Institutionen und Kulturschaffende werden dadurch Kooperationen und internationale Produktionen oftmals erschwert.
Überdies hat Österreich 2005 die Unseco-Konvetion "Über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen" unterzeichnet. In dieser verpflichten wir uns unter anderem zur "Stärkung der Kulturwirtschaft in Entwicklungsländern, indem (...) die kreative Arbeit unterstützt und die Mobilität der Künstler aus den Entwicklungsländern, soweit möglich, erleichtert wird". (Seite 26 - https://www.unesco.at/fileadmin/Redaktion/Publikationen/Publikations-Dokumente/2005er_UNESCO-Convention_German.pdf )
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Aus welchen Gründen?
ii. Wie lange betrug die durchschnittliche Bearbeitungsdauer (zwischen Antragstellung und der Abschluss des Verfahrens)? Gibt es Unterschiede nach Region?
iii. Wie lange betrugen die längsten 10 Bearbeitungsdauern? Was waren die Gründe für die lange Dauer?