17508/J XXVII. GP
Eingelangt am 23.01.2024
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Anfrage
der Abgeordneten Robert Laimer
Genossinnen und Genossen,
an die Bundesministerin für Landesverteidigung
betreffend „Ausgaben des Landesverteidigungsministeriums im Bereich Social-Media und Werbung in der Seniorenzeitung“
In der heutigen Zeit spielen soziale Medien eine zentrale Rolle in der öffentlichen Kommunikation und Informationsverbreitung. Insbesondere für das Bundesministerium für Landesverteidigung sollte es von Interesse sein, zu verstehen, wie soziale Netzwerke strategisch genutzt werden und welche finanziellen Ressourcen dafür bereitgestellt werden, auch im Hinblick auf die Personalprobleme des Ressorts. Die Herausforderungen im Bereich der Personalgewinnung sind bekannt und bedürfen innovativer Ansätze, um die besten Talente für unsere Verteidigungskräfte zu gewinnen. Soziale Medien sind nicht nur ein Mittel der Kommunikation, sondern auch ein entscheidender Kanal, um die Aufmerksamkeit und das Interesse potenzieller Rekruten zu gewinnen. Die Transparenz über die finanziellen Ressourcen, die dem Ministerium für Social-Media-Aktivitäten zur Verfügung stehen, ist daher von erheblicher Bedeutung.
Ein am 9. Jänner 2024 veröffentlichter Artikel im Falter, erweckt den Anschein, dass öffentliche Gelder nicht nur unrechtmäßig für Inserate verwendet werden könnten, sondern deckt auch eine fragwürdige Praxis des Landesverteidigungsministeriums auf, um Werbung für das Bundesheer und dessen Personalrekrutierung zu machen. So soll in der ÖVP-nahen Senior:innenzeitschrift „Ab 5zig“ ein Inserat, das für die Lehre beim Bundesheer wirbt, veröffentlicht worden sein.
Argumentiert wird dieses Inserat mit einer Studie, die nahelege, dass Jugendliche heutzutage vermehrt auf Rat der Eltern und Großeltern hören, wenn es um ihre Karriereplanung geht. Die Veröffentlichung der Studie wird vom Ministerium bisher verweigert, der Studienautor drohte dem Journalisten auf Nachfrage zur Studie angeblich sogar mit dem Anwalt. Da die Personalgewinnung aktuell eine der größten Aufgaben für ein funktionales Bundesheer ist, wäre jedoch eine transparente und nachvollziehbare Darstellung der Werbekosten des Ministeriums notwendig. Nachdem diese bisher nicht erfolgt ist, stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage
1. Wie hoch waren die
Gesamtausgaben des Verteidigungsministeriums für
Social-Media-Aktivitäten im Jahr 2023 insgesamt?
2. Wie hoch waren die
Gesamtausgaben des Verteidigungsministeriums für PR-Aktivitäten im
Jahr 2023 insgesamt?
3. Wie integriert das
Bundesministerium für Landesverteidigung Social Media in seine
Personalgewinnungsstrategie, und welche spezifischen Initiativen wurden
ergriffen, um potenzielle Rekruten anzusprechen?
4. Welche
spezifischen Ziele verfolgt das Verteidigungsministerium durch seine
Präsenz in sozialen Medien, und wie werden diese Ziele gemessen?
5. Gibt es spezielle
Kampagnen oder Initiativen, für die die Ausgaben im Bereich Social Media
erhöht wurden? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht?
6. Werden externe
Dienstleister oder Agenturen für die Durchführung von Social-Media-
und Werbekampagnen beauftragt? Wenn ja, welche? Wie erfolgt die Auswahl dieser
Partner?
7. Wie hoch waren die
Ausgaben für Personalwerbung durch das Verteidigungsministerium und das
Bundesheer? Schlüsseln Sie bitte nach Plattformen (z.B. Twitter, Facebook,
Instagram usw.) und Zeitungen/Magazinen auf.
8. Welche Art von
Werbung wird auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen bevorzugt
eingesetzt (z. B. gesponserte Beiträge, Anzeigen, usw.) und warum?
9. Gibt es gezielte
Bemühungen, die Werbung auf bestimmte Zielgruppen auszurichten? Falls ja,
welche Zielgruppen werden priorisiert?
10. Was ist die
Strategie dahinter, dass das Bundesheer in der ÖVP-Seniorenzeitung um
Lehrlinge wirbt?
11. Wieso
hat man sich bei der Rekrutierung neuer Soldat:innen für die
ÖVP-Seniorenzeitung entschieden? In welchen anderen Medien für
Senioren haben Sie noch Inserate geschalten?
12. Wann
veröffentlichen Sie die Studienergebnisse, auf deren Basis Sie angeblich
die Entscheidung zur Werbung in der ÖVP-Seniorenzeitung getroffen haben?
13. Wie wurde die
Zielgruppe der Generation 50 plus für diese Werbekampagne ausgewählt?
14. Können Sie
die genaue Aufschlüsselung der Kosten für die Werbung im
„Ab5zig-Magazin“ bereitstellen?
15. Welche Richtlinien
werden vom Verteidigungsministerium angewendet, um die Transparenz bei der
Vergabe von Werbeaufträgen sicherzustellen?
16. Wie wird in ihrem
Ressort sichergestellt, dass Werbeentscheidungen unabhängig
parteipolitischen Interessen getroffen werden?
17. Welche
spezifischen Erkenntnisse oder Empfehlungen hat Prof. Heinzlmaier
bezüglich der Werbung in Seniorenmedien geliefert?
18. Sind diese
wissenschaftlichen Erkenntnisse öffentlich zugänglich? Wenn nein,
warum nicht?
19. Wie hoch waren die Kosten für die Durchführung der Studie in Zusammenarbeit mit Prof. Heinzlmaier? Bitte um detaillierte Aufschlüsselung dieser Kosten!