17681/J XXVII. GP

Eingelangt am 31.01.2024
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Peter Wurm, Walter Rauch, Peter Schmiedlechner, Christian Ries  

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend VKI-Klopapier-Test: Das Toilettenpapier schrumpft – Shrinkflation sogar beim Toilettenpapier

 

 

„Der Standard“ hat am 24. Jänner 2024 folgenden Bericht veröffentlicht:[1]

 

Klopapier ist kleiner, aber teurer geworden

 

In den letzten 30 Jahren ist Klopapier um 19 Prozent kleiner geworden. Auch weniger Blätter befinden sich auf einer Rolle. Die Qualität ist dafür gut bis sehr gut

 

Wien – Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Toilettenpapier getestet – dreilagiges, das wird in Österreich am häufigsten gekauft – und hat an den Produkteigenschaften nichts zu meckern: Alle 23 Sorten wurden als gut oder sogar sehr gut beurteilt. Bei Preis und Größe fiel ein weniger erfreulicher Trend auf: Über die Jahrzehnte sei Klopapier fast durchwegs kleiner, aber teurer geworden, in den vergangenen sechs Jahren sogar je nach Sorte um ein Viertel bis fast 80 Prozent.

 

Untersucht wurden Reißfestigkeit, Feuchtigkeitsaufnahme und Wiederauflösbarkeit. Das Ergebnis aus Labor und Praxis ist mit sieben Mal "sehr gut" und 16 Mal "gut" sehr positiv ausgefallen. Erstmals bewertet wurde die Nachhaltigkeit. Und weil immer wieder Anfragen von Menschen kommen, die finden, dass Klopapier teurer und kleiner geworden sei, wurden auch Preis und Größe unter die Lupe genommen.

 

Shrinkflation auch beim Toilettenpapier

1991 hatte das Blatt einer bekannten Marke, die als Beispiel herangezogen wurde, noch eine Größe von 13,9 mal 9,9 Zentimeter, seither ist es in der Länge um 2,2 Zentimeter geschrumpft, in der Breite um 0,4 – eine Verkleinerung um 19,2 Prozent. "Die Menschen werden immer größer, das Klopapier aber immer kleiner", schreiben die Verbraucherschützer im Testmagazin "Konsument" (Februar-Ausgabe). Die stärkste Veränderung in Sachen Größe gab es zwischen den VKI-Tests 1991 und 2018. Aber auch danach seien die Blätter im Schnitt noch einmal kleiner geworden: "Von 18 vergleichbaren Klopapieren schrumpften innerhalb von sechs Jahren elf weiter." Fünf wurden hingegen größer, zwei blieben gleich.

 

Auch die Anzahl der Abrisse pro Rolle sei zurückgegangen. "Vor 30 Jahren waren 200 Blatt eher die untere Grenze." Heute seien 140 bis 220 Blätter aufgerollt. Die gängigsten Mengen seien 150, 180 und 200 Blatt. Mitunter findet sich einfach weniger in der Packung: Zum Teil seien nur noch acht Rollen anstatt der früher üblichen zehn enthalten.

 

Nur weil etwas schrumpft, wird es aber nicht automatisch billiger. Das trifft auch aufs WC-Papier zu. "Über die letzten sechs Jahre wurde es von 25 bis 79 Prozent teurer", stellten die VKI-Expertinnen und -Experten fest. Das lasse sich nur mit Inflation nicht erklären, gestiegene Energie- und Papierpreise spielen wohl auch eine Rolle. Und in der Corona-Pandemie war Klopapier ja zeitweise heiße Ware. "Ob damit eine beinahe 80-prozentige Preiserhöhung begründet werden kann, sei dahingestellt", so die Tester, die meinen: "Viele fühlen sich deswegen papierlt."

 

 

In diesem Zusammenhang richten die Abgeordneten Peter Wurm, Walter Rauch, Peter Schmiedlechner, Christian Ries an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende

 

Anfrage

 

1.    Kennen Sie als zuständiger Konsumentenschutzminister die Durchführung und die Ergebnisse des VKI-Tests „Toilettenpapier“?

a.    Wenn ja, welche konsumentenschutzpolitischen Schlussfolgerungen ziehen Sie als zuständiger Konsumentenschutzminister aus diesem VKI-Test „Toilettenpapier“?

2.    Gibt es diesbezügliche Studien im Konsumentenschutzministerium betreffend Shrinkflation und Toilettenpapier?

a.    Wenn ja, welche Studien sind das, und welche Ergebnisse haben die Studien beinhalten diese Studien betreffend „Shrinkflation und Toilettenpapier“?

b.    Wen nein, warum wurden bisher in einem solchen wichtigen Bereich noch keine Studien betreffend „Shrinkflation und Toilettenpapier“ in Auftrag gegeben?

3.    Welche Kooperationen gibt es im Zusammenhang mit dem VKI-Test „Toilettenpapier“ mit dem Verein für Konsumenteninformation (VKI)?

4.    Soll und wird es weitere Tests zum Thema „Toilettenpapier“ geben, und welche Maßnahmen wird hier das Konsumentenschutzministerium setzen?

5.    Welche anderen Hygieneartikel leiden nach den konsumentenschutzpolitischen Recherchen des BMSGPK und/oder des VKI aktuell unter der „Shrinkflation“?

6.    Welche Maßnahmen setzt das BMSGPK bzw. der VKI gegen diese „Shrinkflation“ bei Hygieneartikeln?

 



[1] https://www.derstandard.at/story/3000000204412/klopapier-kleiner-aber-teurer-geworden