17967/J XXVII. GP

Eingelangt am 28.02.2024
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Peter Schmiedlechner, Mag. Gerald Hauser

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

betreffend Auswirkungen der Borkenkäferplage auf Wald und Jagd

 

Am 11. Dezember 2023 berichtete „Bundesland heute Tirol“ über die katastrophale Situation in den Osttiroler Wäldern. Durch die Borkenkäferplage kam es zum massiven Rückgang der Wälder, was in Folge auch die Bewegung des Wildes beeinflusste:[1]

 

Bundesland heute Tirol - Waldschwund durch Borkenkäferplage

 

Schmiderer Daniela (ORF)

Und wir bleiben noch in Osttirol. Aufgrund der Borkenkäferplage verschwindet dort zum Teil der Wald. 14 000 Hektar wurden bereits zerstört, Auswirkungen hat das jetzt auch auf Wild und Jagd. Die Jäger finden Reh und Hirsch nicht mehr, da es sich neue Rückzugsorte gesucht hat. Neue Jagstrategien sind gefragt, um die Abschusspläne einzuhalten.

 

Hippacher Robert (ORF)

Noch hat der Herbst das Sagen in Osttirol, die Jäger aber wissen: Wenn der Schnee fällt, dann zieht sich das Wild in den Wald zurück. Was aber, wenn der Wald mancherorts einfach nicht mehr da ist? 14 000 Hektar Wald mussten in Osttirol geschlägert werden. Der Wald fehlt dem Wild einfach jetzt.

 

Winkler Johann (Osttiroler Jägerschaft)

Die ganze Bewegung vom Wild ist generell anders geworden, das heißt, die eingestandenen Wechsel, die sie eingehalten haben, die sind einfach nicht mehr da. Das heißt, der Wald ist nicht mehr da, sie haben die Deckung nicht, und das braucht jetzt einfach eine gewisse Zeit, bis der Jungwald wieder da ist, aber das heißt halt für die Grundbesitzer und natürlich für uns Jäger einen Haufen Arbeit.

 

Hippacher Robert (ORF)

Noch dazu kommt, dass der Wildwechsel erschwert wird oder sogar ausbleibt, die Jäger, die den Wildbestand durch genaue Abschusspläne im Rahmen halten müssen, treffen das Wild nicht mehr dort an, wo es früher war.

 

Winkler Johann (Osttiroler Jägerschaft)

Die Problematik ergibt sich dadurch, dass sich jetzt alles ein bisschen verschoben hat, die halten jetzt irgendwo einen Wechsel ein, den wir eigentlich erst müssen ausfindig machen oder es geht da nicht zu bejagen, irgendwas zu erlegen, was man dann nicht bergen kann, kann man auch nicht machen, das ist nicht Sinn der Sache der Jagd.

 

Hippacher Robert (ORF)

Und wenn, so wie in diesem aufgeforsteten Gebiet, Sträucher und Gras aufkommen, dann tut sich der Jäger erst recht schwer, das Wild zu finden.

 

Winkler Johann (Osttiroler Jägerschaft)

Es sind da die Sträucher und die Stauden, auf deutsch gesagt, wachsen schneller als die Pflanzen oder die Naturverjüngung, kommen eben die schneller und dadurch sind die einfach unsichtbar oder nicht zu bejagen, weil das "waidgerecht erlegen" soll schon im Vordergrund stehen.

 

Hippacher Robert (ORF)

Kein Wunder, dass Osttirols Jäger wegen des Borkenkäfers neue Strategien entwickeln müssen, um die Abschusspläne zum Wohle des Waldes einhalten zu können.

 

Die Borkenkäferplage zieht immer weitere Kreise und ist längst ein bundesweites Problem geworden.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die Abgeordneten Peter Schmiedlechner und Mag. Gerald Hauser an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.    Welche konkreten Schritte wurden auf Bundesebene unternommen, um die Jägerschaft, insbesondere in jenen Regionen, welche vom Borkenkäfer besonders stark betroffen sind, zu unterstützen?

2.    In welchem Ausmaß wurde jeweils Unterstützung geleistet?

3.    Gibt es einen Austausch mit den Ländern hinsichtlich der Anpassung von Wild-Abschussplänen aufgrund der Borkenkäferplage?

4.    Welche Unterstützung haben Gemeinden in Osttirol in den letzten drei Jahren bei der Bekämpfung von Borkenkäfer seitens des Bundes erhalten?

5.    Wie wirkt sich die Borkenkäferplage auf die Abschüsse, insbesondere in jenen Regionen, welche vom Borkenkäfer besonders stark betroffen sind, aus?

6.    Können die Pläne erfüllt werden?

7.    Sieht man seitens Ihres Ressorts aufgrund gesamtstaatlicher Überlegungen bzw. insbesondere aufgrund der durch Borkenkäfer zerstörten Wälder, die Notwendigkeit, in den nächsten Jahren die Abschusspläne anzupassen?

 



[1] https://rtv.defacto.at/?param=6kIgwb420vL1qP8s9sZ84cJxaBlxUA-wv_s0CFYIQSSy0S6d8iLY4lIas-5rrr4znw-FhO7pxB-TN2A0LwrbnuivZ-eyIc0y4kbsKBrCXt7bB84MkpAUVe6MLA%3D%3D