18036/J XXVII. GP
Eingelangt am 28.02.2024
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ANFRAGE
des Abgeordneten Peter Wurm
an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz
betreffend Gesundheitsgefahr: Marktamt findet 100 Tonnen Pestizid-Reis in Wien
Folgender Medienbericht verunsichert die österreichischen Konsumenten:[1]
Gesundheitsgefahr: Marktamt findet 100 Tonnen Pestizid-Reis in Wien
Mit dieser Menge hätte eine Million Menschen eine Mahlzeit haben können. Es wurde Anzeige erstattet.
Das Wiener Marktamt stoppte vor wenigen Tagen eine Auslieferung von 96 Tonnen Reis. Die aus Indien stammende Ware war mit Rückständen mehrerer schädlicher Pflanzenschutzmittel kontaminiert, die in der EU illegal sind. Lebensmittelinspektoren des Marktamtes fiel die Lieferung bei einer Kontrolle eines Wiener Großhandelsbetriebes auf.
Der Händler legte zwar einen Laborbefund des indischen Herstellers vor, wonach der Reis zwecks Einhaltung der EU-Vorgaben einer chemischen Analyse unterzogen worden sei. Dieser „angebliche“ Laborbefund attestierte der Ware eine einwandfreie Qualität. Bereits am Tag der Lieferung wurde der Reis aber vom Marktamt noch einmal genau unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Der Reis war mit einer beträchtlichen Menge Pflanzenschutzmittelrückständen kontaminiert. Mit der Ware hätte eine Million Menschen eine Mahlzeit haben können. Die Ware hätte wohl hauptsächlich an Restaurants ausgeliefert werden sollen.
Markamtsdirektor Andreas Kutheil betont die Wichtigkeit strenger Kontrollen wie dieser: „Unsere Lebensmittelinspektoren sind täglich rund um die Uhr unterwegs, das Einsatzgebiet ist breit: Es reicht vom Wirtshaus ums Eck bis zum Supermarkt, den Produktionsbetrieben über Großküchen, Wohnheime und Spitäler bis hin zu den Wiener Märkten. Wir schützen Kunden vor unliebsamen Überraschungen und reagieren im Fall von Beschwerden rasch. Unsere Kontrollen sind Ihre Sicherheit, denn Essen und Trinken müssen alle – und alle wollen wir sichere Lebensmittel.“
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende
Anfrage
1. Wie beurteilen Sie als zuständiger Gesundheits- und Konsumentenschutzminister die „100 Tonnen Pestizid-Reis“, die in Wien bei Lebensmittelkontrollen gefunden worden sind?
2. Welche Möglichkeiten hat Österreich, um solche „Gift-Importe“ von Lebensmitteln aus dem Ausland zu unterbinden?
3. Wie qualifizieren Sie als zuständiger Gesundheits- und Konsumentenschutzminister den vorgelegten „Laborbefund“, der sich bei einer Nachkontrolle durch die Lebensmittelinspektoren als falsch herausgestellt hat?
4. Wie viele Personen in Österreich haben seit dem Jänner 2020 durch „Gift-Importe“ von Lebensmitteln nach dem Wissensstand des BMSGPK bzw. der AGES gesundheitliche Schäden davongetragen?
[1] https://kurier.at/chronik/wien/gesundheitsgefahr-marktamt-findet-100-tonnen-pestizid-reis-in-wien/402744661