18093/J XXVII. GP
Eingelangt am 11.03.2024
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Anfrage
der Abgeordneten Fiona Fiedler, Kolleginnen und Kollegen
an den Bundesminister für Bildung‚ Wissenschaft und Forschung
betreffend Menschen mit Behinderungen in Musikeinrichtungen
Freiheit ist ein fundamentales Recht aller Menschen, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Für Menschen mit Behinderungen bedeutet dies den Abbau von Barrieren und die Schaffung von Rahmenbedingungen, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. In diesem Kontext spielt auch die Musiktherapie eine wichtige Rolle. Der positive Einfluss von Musik auf unser Gehirn ist schon längst bekannt und der Einsatz von Musik ist Dank Hirnforschung inzwischen sogar eine etablierte Therapieform (1); die Wichtigkeit von Musiktherapie in Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtung wurde per mehrheitlich angenommenem Entschließungsantrag auch im Nationalrat erkannt (2). Seit Menschengedenken wird Musik als künstlerisch-kreatives, aber auch als Emotionen ausdrückendes und Beziehungen regulierendes Medium im Heilwesen eingesetzt. Musiktherapie ist heute ein gut erforschtes, valides Therapieverfahren, das in unterschiedlichster Weise und mit vielfältigen Methoden im stationären, ambulanten und präventiven Bereich angewandt wird.
Musizieren ist gerade in Zeiten erhöhter emotionaler und wirtschaftlich-gesellschaftlicher Belastungen in Gruppen- und Einzelarbeit äußerst effizient; insbesondere in der Beziehungs- und Emotionsregulation, aber auch bis hin zu hochspezialisierten funktionalen Anwendungen (Neonatologie, Kinder-/Jugendpsychiatrie und -Psychosomatik, Onkologie Kinder/Jugendliche/Erwachsene, Behinderungen und Entwicklungsstörungen, Neurologie, Innere Medizin, Psychiatrie und psychiatrische Rehabilitation, Medizin. Psychologie und Psychotherapie, Psychosomatik, Suchtbehandlung, Geriatrie, Palliativ- und Hospizbereich und andere).
Aus einer vergangenen Anfragebeantwortung (12130/J) geht jedoch hervor, dass die Datenlage bei Menschen mit Behinderungen in Bildungseinrichtungen allgemein mangelhaft ist (3). Folglich ist unklar, wie viele Menschen mit Behinderungen es überhaupt in Musikeinrichtungen wie Musikschulen, Konservatorien, einschlägigen Studiengängen bzw. -einrichtungen gibt. Folgt die Zulassung zu diesen Musikeinrichtungen derselben Logik wie der Zugang zu Universitäten im Allgemeinen, gibt es Grund zur Annahme, dass Menschen mit Behinderungen auch hier ausgeschlossen und diskriminiert werden und folglich nicht im selben Maße von den positiven Wirkungen des Musizierens profitieren, wie Menschen ohne Behinderungen.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende
i. Bis wann sollen die bestehenden Barrieren beseitigt werden und aus welchen Mitteln wird dies finanziert?