18152/J XXVII. GP

Eingelangt am 20.03.2024
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA

an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

betreffend Zukunft der Community Nurses fraglich

 

 

 Der ORF Steiermark hat am 7.1.2024 folgendes berichtet:[1]

 

Zukunft der Community Nurses fraglich

 

Seit zwei Jahren gibt es Community Nurses in der Steiermark, finanziert von der EU; Ende des Jahres läuft die Finanzierung aus. Vertreter des Community Nursing setzen sich für eine Fortführung ein. Nächste Woche soll es erste Gespräche darüber geben.

 

Community Nurses sind erste Ansprechpersonen für gesundheitliche und pflegerische Anliegen in den Gemeinden. Bei Bedarf kommen die diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen zu vorwiegend älteren Personen auch nach Hause, um zu unterstützen und zu beraten. Seit zwei Jahren gibt es dieses von der EU finanzierte Projekt, 36 steirische Gemeinden nehmen derzeit daran teil. Ende des Jahres läuft die Finanzierung aus, dann liegt es an den Ländern, ob und in welchem Ausmaß Community Nurses eingesetzt werden.

 

Jede Gemeinde hat andere Schwerpunkte

„Bis jetzt ging man zum Hausarzt, holte die Medikamente; man holt die mobile Hauskrankenpflege, die macht den Verbandswechsel, und irgendwie arbeitet jeder in seinem Leistungsspektrum, aber keiner vernetzt das Ganze miteinander – und das machen wir. Wir binden die Pflegedrehscheibe ein und die mobilen Träger; wir managen alles für die Familie“, sagt Eva Unger – sie koordiniert die steirischen Community Nursing-Projekte.

 

Jede Gemeinde habe andere Schwerpunkte, so Unger: „Was in Voitsberg gut funktioniert, muss in Judenburg nicht gut funktionieren, weil der Bedarf in jeder Gemeinde anders ist.“

 

„Bei der Bevölkerung gut angekommen“

Daniel Gressl ist Vizepräsident des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes und selbst als Community Nurse in Judenburg tätig, wo die Bilanz mit 850 Hausbesuchen bisher eindeutig positiv ausfalle, wie er sagt.

 

„Es ist bei der Bevölkerung gut angekommen. Ganz wesentlich ist, den niedergelassenen, den niederschwelligen Bereich vor allem in Richtung Prävention zu stärken. Es ist ein Zukunftsthema zu schauen, dass die Leute länger und gesund zu Hause verbleiben“, so Gressl.

 

 Bürgermeister wollen an Projekt festhalten

Vertreter des Community Nursing werden kommende Woche bei Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) für die Fortführung und den Ausbau des Projektes werben. Laut dem Büro des Landesrats soll es eine Arbeitsgruppe geben.

 

Die Bürgermeister der Projektgemeinden wollen daran festhalten und haben einen gemeinsamen Brief an den Landesrat unterzeichnet; Rückendeckung bekommen sie von der Opposition: Die steirische FPÖ und die Grünen machen sich für das Projekt stark. Die Freiheitlichen fordern den flächendeckenden Ausbau, die Grünen eine dauerhafte Verankerung in der Steiermark; beide schlagen vor, dass die Mittel dafür aus dem Pflegefonds kommen sollen und wollen im Landtag auch entsprechende Anträge einbringen.

 

Um die weitere Umsetzung des Projektes „Community Nurses“ zu gewährleisten und dieses weiter auszubauen, sind nach Ablauf der EU-Förderung andere finanzielle Mittel notwendig. Laut Bundesminister Rauch ist die Finanzierung der Community Nurses im Pflegefonds verankert und damit für die nächsten 5 Jahre gesichert.

 

 

In diesem Zusammenhang richte die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz nachstehende

 

Anfrage

 

  1. Wie viele Community Nurses sind in welchen Bundesländern/Bezirken eingesetzt?
  2. Erwachsen daraus Kosten?
    1. Wenn ja, wie hoch sind diese je Community Nurse?
    2. Wenn ja, wer trägt diese Kosten?
    3. Wenn nicht, warum nicht?
  3. Wie viele Stellen sind für den Ausbau des Berufes der Community Nurses geplant?
    1. Bis wann soll dies umgesetzt werden?
  4. Wie wollen Sie den Beruf der Community Nurses für junge arbeitsinteressierte Menschen attraktiv gestalten?
    1. Welche konkreten Mittel ziehen Sie dafür in Betracht?
  5. Wie viel finanzielle Mittel sind für den Ausbau der Community Nurses im Pflegefonds vorgesehen?
    1. Sind diese Mittel zweckgewidmet?
    2. Gibt es, davon abgesehen, finanzielle Mittel für die Weiterführung dieses Projektes?
  6. Wie setzen sie sich für eine weitere EU-Förderungen für das Projekt Community Nurses ein?

 

 



[1] https://steiermark.orf.at/stories/3239718/