18231/J XXVII. GP
Eingelangt am 25.03.2024
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind
möglich.
ANFRAGE
des Abgeordneten Hannes Amesbauer
an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung
betreffend Verbannung studentischer Korporationen von der Montan-Universität Leoben
Das obersteirische Leoben zählt als alte Universitäts- und Bergbaustadt zu den traditionsreichsten Städten der Steiermark. Tausende Menschen zelebrieren jährlich den bekannten „Ledersprung“ und feiern den „Bierauszug“ zum Ende des Studiensemesters. icht nur diese bergmännischen Traditionen, sondern auch die akademischen Korporationen wie Burschenschaften, Corps und Landsmannschaften sind eng mit der Montanstadt Leoben verbunden.
Diese Verbindungen – zwölf an der Zahl – fungieren teilweise als offizielle Studentenvertretungen und sind bei akademischen Feierlichkeiten fester Bestandteil des Zeremoniells. Dies soll sich nun ändern. Mit 1. Oktober 2023 folgte Peter Moser dem scheidenden Rektor Wilfried Eichlseder in seiner Funktion nach. Laut einem Bericht der „Kleinen Zeitung“ vom 2. Februar 2024[1] will das neue Rektorat eine klare Trennlinie zwischen der Universität und den Studentenverbindungen ziehen. Diesem Vorhaben folgend, müssen „die studentischen Verbindungen in Hinkunft allen akademischen Feiern auf universitärem Boden fernbleiben“.
Laut einem Bericht des „Standard“ vom 2. Februar 2024[2] wolle man die Universität einem Imagewechsel unterziehen und damit ein „zukunftsorientiertes, innovatives Markenprofil“ schaffen. Auch steht im Raum, die Hochschule in „University of Technology Leoben“ umzubenennen, ist der Universitätsstandort doch seit 2019 mit sinkenden Studentenzahlen konfrontiert. Durch eine solche Neupositionierung passen die akademischen Korporationen, obwohl die sie seit jeher Teil des Leobener Studentenlebens waren und den Bergmannsstand hochhielten, nun scheinbar nicht mehr ins Konzept des neuen Rektorats. Seitens der Freiheitlichen wurde bereits massive Kritik geäußert, die von Traditionsverlust spricht und eine tiefgreifende Analyse fordert, um die echten Probleme für die sinkenden Studentenzahlen auszumachen.
Wie der steirische Bundesminister Martin Polaschek die derzeitige Neupositionierung der Montanuniversität Leoben aus fachlicher Sicht beurteilt und welche Folgen dies für die farbentragenden Studentenverbindungen haben könnte, soll mit der gegenständlichen Anfrage in Erfahrung gebracht werden.
In diesem Zusammenhang stellt der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende
Anfrage