18385/J XXVII. GP

Eingelangt am 17.04.2024
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Schnedlitz

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Überlastung der Schulen durch Familiennachzug

 

 

Wie den Medien zu entnehmen ist, wird es durch den starken Familiennachzug in den nächsten Monaten zu einem enormen Druck auf unsere Schulen kommen.

 

So schreibt der Standard, dass es derzeit etwa 900 Anträge auf Familiennachzug gibt, wobei die Hälfte davon Kinder sind. (standard.at, 15.04.2024)

 

Der Kurier bringt die bevorstehenden Probleme auf den Punkt:

 

Durch den Familiennachzug kommen immer mehr Kinder nach Wien. Das belastet das System so sehr, dass ein qualitätsvoller Unterricht kaum mehr möglich ist. Was in den Klassenzimmern passiert, hat oft nichts mehr mit unserem eigenen Beruf zu tun, denn vielen Kindern fehlen die Voraussetzungen, die es für einen Schulbesuch braucht. So drohe das Niveau im Unterricht dermaßen zu sinken, dass es niemandem etwas bringt – weder den Geflüchteten noch den Kindern, die schon länger in Wien sind.“ (kurier.at, 02.04.2024)

 

Auf Grund des akuten Lehrermangels und des ohnehin schon schwierigen Unterrichtens an vielen sogenannten Brennpunktschulen wird der Familiennachzug ein immenses Problem für das Ende dieses Schuljahres, aber vor allem für das beginnende Schuljahr 2024/25 bringen.

 

 

Vor diesem Hintergrund richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

 

1.    Mit wie vielen zusätzlichen Schülern auf Grund des gesamten Familiennachzugs im Jahr 2024 rechnet Ihr Ministerium für das Schuljahr 2024/25? (Bitte um genaue Auflistung nach Bundesländern)

2.    Welche kurzfristigen Maßnahmen werden von Seiten Ihres Ministeriums ergriffen, um die Schulen mit der herausfordernden Situation noch in diesem Schuljahr 2023/24 zu unterstützen? (Bitte um genaue Auflistung nach Maßnahmen)

3.    Welche langfristigen Maßnahmen werden in Ihrem Ministerium für das Schuljahr 2024/25 ergriffen, um Schulen auf den Zustrom von Kindern und Jugendlichen durch einen ungeregelten hohen Familiennachzug vorzubereiten? (Bitte um genaue Auflistung nach einzelnen Maßnahmen)

4.    Welche Kosten werden für diese durch Ihr Ministerium zu ergreifenden Maßnahmen für das Schuljahr 2024/25 kalkuliert? (Bitte um genaue Auflistung nach einzelnen Maßnahmen)

5.    Wie wird sichergestellt, dass ausreichend Ressourcen sowie ausgebildete und qualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung stehen, um die zusätzlichen Schüler zu betreuen?

6.    Wie wird sichergestellt, dass sich viele unterrichtende Studierende oder Quereinsteiger in einer solch schwierigen Situation nicht überfordert fühlen und sich den ohnehin schon schwierigen Unterrichtsituationen nicht mehr gewachsen fühlen?

7.    Wie wird sichergestellt, dass die vielen sozialen Probleme nicht an den Lehrern, die ohnehin schon am Limit ihres Einsatzes sind, hängen bleiben?

8.    Welche kurz- und langfristigen Unterstützungen sind für die einzelnen Schulen geplant, um Sprachbarrieren bei den neu ankommenden Schülern zu überwinden und sie im Unterricht zu integrieren? (Bitte um genaue Auflistung einzelner Maßnahmen)

9.    Welche Kosten werden für diese Unterstützungen (siehe Frage 8) kalkuliert? (Bitte um genaue Auflistung nach einzelnen Maßnahmen)

10. Wie wird sichergestellt, dass in einzelnen Schulen, im speziellen in so genannten Brennpunktschulen, weiterhin Unterricht in deutscher Sprache möglich sein wird und das Unterrichtsniveau nicht durch Sprachprobleme weiter sinkt?

11. Wie wird sichergestellt, dass in Klassen mit ohnehin schon hohem Anteil an nicht-deutschsprachigen Schülern die deutsch sprechenden Schüler nicht um ihre Bildung gebracht werden?

12.  Wie stellt sich Ihr Ministerium den Unterricht in einzelnen Klassen mit Schülern unterschiedlichsten Bildungsniveaus vor?