18658/J XXVII. GP
Eingelangt am 16.05.2024
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Anfrage
der Abgeordneten Elisabeth Feichtinger, BEd BEd
Genossinnen und Genossen
an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
betreffend die Asiatische Hornisse und mögliche Folgen für die von Bestäubern abhängige Landwirtschaft
Die aus Südostasien stammende Vespa velutina breitet sich in Europa aufgrund der zunehmenden Klimaerhitzung beständig aus. Frankreich ist bereits zu weiten Teilen besiedelt. In Deutschland kommt die Art vor allem entlang des Rheins vor, Einzelfunde gibt es aus Hamburg und Berlin. Weiters kommt sie derzeit bereits in Belgien, den Niederlanden, Ungarn und Italien vor. Anfang April 2024 wurde diese invasive Art erstmals auch in Salzburg gesichtet.
Im Zuge des Klimawandels werden die Winter milder, so dass auch exotische Arten in Europa stabile Populationen bilden können. Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse zeigt, dass sie mit dem europäischen Klima gut zurechtkommt und hier nur geringen Druck durch Fressfeinde oder Konkurrenten erfährt.
Bestäubende Insekten haben eine wichtige Funktion für die Landwirtschaft und sind durch den Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide bereits stark dezimiert. Da es in dieser Legislaturperiode des Europäischen Parlaments nicht möglich war, eine verbindliche Reduktion chemisch – synthetischer Pestizide aufgrund des Widerstands insbesonders in den Reihen der EVP zu beschließen, wäre die Verbreitung einer Insektenart, die heimische Bestäuber in ihrer Ausbreitung minimiert und Honigbienen im Bestand gefährdet, ein zusätzlicher Schaden vor allem für die Imker:innen und Obstlandwirt:innen.
Die Asiatische Hornisse gilt vornehmlich für die Imkerei als Problem, da die Tiere Bienenvölker regelrecht belagern und bis zu 80 Prozent ihres Eiweißbedarfs mit erbeuteten Honigbienen decken können. Die Auswirkungen auf andere Insektenarten sind unklar.
Die gefertigten Abgeordneten stellen daher folgende
Anfrage
1. In welchen Regionen wurde die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) in Österreich bis zum heutigen Datum gesichtet?
2. Was unternehmen Sie konkret, um die Verbreitung der Asiatischen Hornisse zu registrieren?
3. Inwiefern sind Sie in Kontakt mit den Nachbarländern, um die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse genau zu verfolgen und gibt es länderübergreifende Kooperationen, die Sie initiiert haben?
4. Wie schätzen Sie die Auswirkungen durch die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse in Österreich auf die Bestäuberpopulationen, insbesonders auf die Bienenvölker, ein?
5. Teilen Sie die Einschätzung, dass die Vespa velutina vor allem eine Gefahr für die Imkerei ist, dass sie auch viele andere Bereiche (Landwirtschaft, Artenvielfalt) vor neue Herausforderungen stellen wird und inwiefern teilen Sie diese Einschätzung?
6. Welche Schritte unternehmen Sie, um mehr Klarheit hinsichtlich der Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten?
7. Haben Sie ein Forschungsprojekt zur Asiatischen Hornisse in Auftrag gegeben, um ihre Auswirkungen auf die Imkerei in Österreich besser einschätzen zu können?
8. Um die Sichtungen zentral für ganz Österreich darzustellen, wurde von „Biene Österreich“ eine zentrale Meldeplattform eingerichtet. Imker: innen, aber auch Nicht-Imker: innen können sich auf der Plattform registrieren und dort Sichtungen melden: Inwiefern unterstützen Sie dieses Projekt?