18895/J XXVII. GP
Eingelangt am 13.06.2024
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ANFRAGE
der Abgeordneten Petra Steger
an den Bundeskanzler
betreffend EU-Sicherheitszusagen für die Ukraine
Ein im Raum stehender EU-Schuldenfonds wäre jedenfalls gerade für Österreich eine absolute Katastrophe und würde einem weiteren Leerräumen der Kassen gleichkommen. Solche Wohlstandsverteilungsprogramme, durch die die Schulden- und Transferunion endgültig verwirklicht wird, sind daher mit aller Entschiedenheit abzulehnen. Vor allem leisten die anvisierten EU-Sicherheitszusagen aber einen Beitrag zur langfristigen Kriegsunterstützung, womit man das Ziel einer möglichst raschen Verhandlungslösung einmal mehr aus den Augen verloren hat.
In diesem Zusammenhang stellt die unterfertigte Abgeordnete an den Bundeskanzler nachstehende
1. Wieso haben Sie die EU-Sicherheitszusagen für die Ukraine abgesegnet?
2. Wie sind die EU-Sicherheitszusagen für die Ukraine mit unserer verfassungsmäßigen Neutralität vereinbar?
3. Wie rechtfertigen Sie Ihre Zustimmung zu der im Vertrag langfristig zugesicherten Lieferung von letalen Waffen an die Ukraine?
4. Wie rechtfertigen Sie Ihre Zustimmung zu den im Vertrag zugesicherten Mitteln für den Wiederaufbau der Ukraine, der bereits im Februar 2023 von der Weltbank auf 411 Milliarden Euro geschätzt wurde und mittlerweile deutlich darüber liegt?
5. Wie soll der Wiederaufbau der Ukraine finanziert werden bzw. woher sollen die Mittel dafür kommen?
6. Würden Sie einer weiteren Schuldenaufnahme der EU für den Wiederaufbau der Ukraine zustimmen?
a. Wenn ja, wann?
b. Wenn ja, mit wem?
c. Wenn ja, was war der Inhalt dieser Gespräche?
d. Wenn ja, welche Position haben Sie in den Gesprächen vertreten?
e. Wenn ja, welche Position haben Ihre Gesprächspartner in den Gesprächen vertreten?
f. Wenn nein, wieso haben Sie diesbezüglich keine Gespräche geführt?
8. Haben Sie mit Vertretern der Ukraine Gespräche über die EU-Sicherheitszusagen der Ukraine geführt?
a. Wenn ja, wann?
b. Wenn ja, mit wem?
c. Wenn ja, was war der Inhalt dieser Gespräche?
d. Wenn ja, welche Position haben Sie in den Gesprächen vertreten?
e. Wenn ja, welche Position haben Ihre Gesprächspartner in den Gesprächen vertreten?
f. Wenn nein, wieso haben Sie diesbezüglich keine Gespräche geführt?
9. Wurden vom Bundeskanzleramt juristische Gutachten in Bezug auf die EU-Sicherheitszusagen für die Ukraine in Auftrag gegeben?
a. Wenn ja, von wem stammen diese Gutachten?
b. Wenn ja, was sind die Ergebnisse dieser Gutachten?
c. Wenn nein, auf welche Daten stützen Sie Ihre Positionierung?
d. Wenn nein, wieso befasst sich das Bundeskanzleramt nicht mit Verträgen, die möglicherweise mit unserer verfassungsmäßigen Neutralität unvereinbar sind?
10. Würden Sie einem EU-Beitritt der Ukraine zustimmen?
a. Wenn ja, wann rechnen Sie mit einem EU-Beitritt der Ukraine?
b. Wenn nein, wieso haben Sie der Vergabe des EU-Beitrittskandidatenstatus an die Ukraine zugestimmt, obwohl diese die notwendigen Kopenhagener Kriterien nicht erfüllen?
c. Wenn nein, wieso haben Sie der Aufnahme über EU-Beitrittsgespräche mit der Ukraine zugestimmt, obwohl diese die notwendigen Kopenhagener Kriterien nicht erfüllen?