18896/J XXVII. GP

Eingelangt am 13.06.2024
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hermann Brückl, MA

an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung

betreffend Migrationshintergrund - Lehramtsstudenten - Lehrerbonus

 

 

Der „Falter“ berichtete am 12. Juni 2024 über eine Schule in Wien 19 mit hohem Migrantenanteil und die daraus resultierenden Konsequenzen.[1] Folgend Auszüge aus dem Artikel:

 

In der Volksschule Flotowgasse haben vier von fünf Kindern Migrationshintergrund. 18 Eltern meldeten ihren Nachwuchs daher für das kommende Schuljahr ab. […] 18 Eltern intervenierten bei der Bildungsdirektion, weil sie ihre Kinder nicht an die ihnen zugewiesene Schule in die Flotowgasse 25 schicken wollten.

 

An dieser Volksschule im 19. Bezirk wird ein Konflikt sichtbar, der auch an anderen Wiener Schulen schwelt: In vielen Klassenzimmern sitzen mehr ausländische als österreichische Schüler. Immer mehr österreichische Eltern stecken ihre Kinder deswegen in Privatschulen. Ein Fünftel der Wiener Schülerinnen und Schüler besucht eine private Schule, in den Bundesländern sind es im Schnitt nur zehn Prozent. Dazu kommt ein marodes Schulsystem: zu wenig Lehrpersonal, zu viel Bürokratie, Lehramtsstudenten, die bereits nach wenigen Monaten im Klassenzimmer wieder das Handtuch werfen. In manchen Klassen sitzen mittlerweile […] bis zu 30 Schülerinnen und Schülern.

 

Monatlich kommen rund 300 schulpflichtige Kinder dazu, die aufgrund des Familiennachzuges nach Wien kommen. Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) lässt für das kommende Schuljahr Container aufstellen, damit alle unterrichtet werden können. […] 18 Schulabmeldungen. Bei rund 40 Erstklässlern ist das fast eine ganze Klasse.

 

Lehrer, die an „sogenannten Brennpunktschulen” unterrichten, sollen besser entlohnt werden oder andere Anreize erhalten, wie zusätzlichen Urlaub. „Wir müssen es schaffen, dass die Lehrer motiviert bleiben.“  

 

 

In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende

 

Anfrage

 

1.    Wie viele Schulen mit ³ 50 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in Wien?

2.    Wie viele Schulen mit ³ 50 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in den Bundesländern? (Bitte nach Bundesländern getrennt zu beantworten!)

3.    Wie viele Schulen mit ³ 60 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in Wien?

4.    Wie viele Schulen mit ³ 60 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in den Bundesländern? (Bitte nach Bundesländern getrennt zu beantworten!)

5.    Wie viele Schulen mit ³ 70 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in Wien?

6.    Wie viele Schulen mit ³ 70 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in den Bundesländern? (Bitte nach Bundesländern getrennt zu beantworten!)

7.    Wie viele Schulen mit ³ 80 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in Wien?

8.    Wie viele Schulen mit ³ 80 % Kindern mit Migrationshintergrund gibt es in den Bundesländern? (Bitte nach Bundesländern getrennt zu beantworten!)

9.    Wie viele Lehramtsstudenten sind im Schuljahr 2023/24 bereits als Lehrkräfte im Einsatz? (Bitte nach Schultypen und Bundesländern getrennt zu beantworten!)

10. Wie verteilen sich die Unterrichtsfächer auf diese Lehramtsstudenten?

11. Wie viele Lehramtsstudenten, die im Schuljahr 2023/24 bereits als Lehrkräfte im Einsatz gewesen sind, haben ihre Stelle quittiert? (Bitte nach Schultypen und Bundesländern getrennt zu beantworten!)

12. Wie verteilen sich die Unterrichtsfächer auf diese Lehramtsstudenten?

13. Wie viele Klassen mit ³ 30 Schülern gibt es in Wien?

14. Wie viele Klassen mit ³ 30 Schülern gibt es in den Bundesländern? (Bitte nach Bundesländern getrennt zu beantworten!)

15. Gibt es in Ihrem Ressort Überlegungen für Lehrer an Brennpunktschulen besondere Anreize zu schaffen?

a.    Falls ja, welche Anreize sind dies?

b.    Falls ja, auf welche Höhe in Euro würden sich diese Anreize belaufen?

 



[1] https://www.falter.at/morgen/20240612/migrantenschulen-eine-wiener-direktorin-wehrt-sich-gegen-das-schlechte-image-ihrer-volksschule