Eingelangt am 17.06.2024
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Anfrage
der Abgeordneten Fiona Fiedler, Michael
Bernhard, Kolleginnen und Kollegen
an die Bundesministerin für
Klimaschutz‚ Umwelt‚ Energie‚ Mobilität‚
Innovation und Technologie
betreffend Problematische Situation am
Steinbruch Galgenberg in Leoben
Der Steinbruch Galgenberg in Leoben sorgt
aufgrund der konfliktreichen Situation zwischen gewerblicher Nutzung des
Gebietes und den Bewohner:innen der direkt angrenzenden Siedlung erneut
für Aufsehen. Dies wird durch Schilderungen von Anrainer:innen und
diversen Zeitungsberichten bestätigt (1, 2, 3). Gemäß
dem Mineralrohstoffgesetz – kurz MinroG – fallen unter die
Aufsicht des Bundesministeriums für Finanzen als Montanbehörde die
Einhaltung dieses Gesetzes und der aufgrund dieses Gesetzes erlassenen
Verordnungen zu überwachen, besonders soweit sie Aspekte wie Umweltschutz
sowie den „Schutz des Lebens und der Gesundheit […] und den Schutz
von Sachen“ (II. Abschnitt, §174 Abs. 1) betreffen. Da es bereits zu
Personen- und Sachschäden gekommen ist und die Bewohner:innen der
benachbarten Siedlung unter Staub- und Lärmemissionen leiden, soll mit
dieser Anfrage geklärt werden, ob die Aufsichtspflicht der
Montanbehörde entsprechend wahrgenommen wurde und das MinroG entsprechend
eingehalten wird. Zusätzlich ergeben sich umweltrelevante, im Speziellen
abfallwirtschaftliche, Fragestellungen durch die Wiederinbetriebnahme des
Steinbruchs, die ebenfalls einer Klärung bedürfen.
- Steinbruch Galgenberg: "Land nimmt
Sorgen der Anrainer sehr ernst" - Leoben (meinbezirk.at)
- Steinbruch-Streit eskaliert:
„Landesrätin lässt Betroffene mit Sorgen im Staub
stehen“ (kleinezeitung.at)
- Leobener wehren sich -
Steinbruch-Anrainer: „Dauerlärm von 6 bis 18 Uhr“ |
krone.at
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher
folgende
Anfrage:
- Gab es Gespräche zwischen der
Bundesregierung und der Landesregierung oder der Stadtgemeinde Leoben, wie
der vorherrschenden Immissionssituation (insbesondere hinsichtlich Schall-
und Staubimmissionen sowie Erschütterungen) zum Schutz der
Nachbar:innen begegnet werden kann?
- Wie bewertet das Ministerium die Widmungen
und Baugenehmigungen im betroffenen Ortsteil Leitendorf vor dem
Hintergrund der enormen Vorbelastung durch die aufrechte
Bergbautätigkeit?
- Liegt ein Antrag auf Erteilung einer
abfallrechtlichen Genehmigung der Schaberreiter GmbH am Standort am
Galgenberg vor bzw. wurde ein solches Verfahren bis dato eingeleitet?
- Wurde aus abfallrechtlicher Sicht
überprüft, ob beim Ansuchen um Erteilung einer Genehmigung
für die „Errichtung und den Betrieb einer Betonmischanlage,
einer Restbetonaufbereitungsanlage und eines Abstellplatzes“ –
wenn auch teilweise – (auch) eine abfallrechtliche Genehmigung
erforderlich ist?
- Falls nein: Warum nicht?
- Ist der Standort des Steinbruchs am
Galgenberg im Regionalen Entwicklungsprogramm der betreffenden
Planungsregion Obersteiermark Ost als Rohstoffvorrangzone ausgewiesen?
- Finden Sie es sinnvoll und aus
raumordnungsfachlicher Sicht zweckmäßig, am Standort Galgenberg
Bergbaunutzungen nach dem MinroG und Restbetonaufbereitungs- sowie
-mischanlagen trotz massiver Anrainer:innenprotese weiter zu
intensivieren?
- Falls ja: Warum?
- Falls nein: Welche Schritte setzten Sie
bisher, um die enorme Belastung der Nachbar:innen in der
zweitgrößten Stadt der Steiermark umgehend zu
entschärfen?
- Gibt es Einschränkungen bei
"längeren Trockenperioden für den Abbau"
um Staubentwicklung zu vermeiden?
- Ist der Bescheid der Betreiber Wieterdorf
von 1999, welcher vorschreibt "in längeren Trockenperioden,
größeren Staubentwicklung durch das Abschieben des Haufwerks zu
vermeiden und gegebenenfalls Staubminderungsmaßnahmen
durchzuführen" noch aufrecht?
- Falls ja: Wann wurden diese Maßnahmen
das letzte Mal kontrolliert?
- Falls nein: Welche Genehmigung ist zurzeit
aufrecht und welche Staubschutzmaßnahmen sieht diese vor?
- Welche Definition hat das Ministerium
für Immissionsneutralität bei Lärm für die 300m
Abbauzone?
- Wurde diese Immissionsneutralität seit
Wiederinbetriebnahme überprüft?
- Falls ja: Wie oft?
- Falls nein: Wieso nicht?
- Verändert sich die
Immissionsneutralität des Steinbruchs durch die geplante
Inbetriebnahme der Betonverarbeitung der Firma Tieber?
- Wie kann Immissionsneutralität bei
Lärm und Staub durch die geografische Nähe zu Wohnsiedelungen
des geplanten Betonverarbeitungswerks sichergestellt werden?
- Kam es grundsätzlich zu
Abstimmungsmaßnahmen zwischen den Ministerien BMK und BMF
hinsichtlich der Tatsache, dass es beide Ministerien betreffende
Fragestellungen gibt?
- Falls ja: Wie viele und in welcher
Hinsicht?
- Falls nein: Warum nicht?