19047/J XXVII. GP

Eingelangt am 03.07.2024
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Michael Schnedlitz

an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

betreffend Dramatisch hohe Anzahl an Nichtschwimmern unter Kindern und Jugendlichen

 

Jedes fünfte Kind in Österreich würde, fiele es unvorhergesehen in ein Gewässer, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aufgrund mangelnder Schwimmkenntnisse ertrinken“, berichtet das Kuratorium für Verkehrssicherheit aus den Ergebnissen der aktuellen Studie „So schwimmt Österreich 2024“. (Quelle: kfv.at, 20.6.2024) 

 

Die aktuelle Schwimmkompetenzstudie des KFV veranschaulicht, dass ungefähr 8 % der österreichischen Bevölkerung ab fünf Jahren zu den Nichtschwimmern zählen und weitere 24 % nur über rudimentäre und unsichere bis hin zu mittelmäßigen Schwimmkenntnissen verfügen.

 

Zwar sank die Anzahl an Nichtschwimmern im Altersbereich 5-19 Jahre im Vergleichszeitraum, die Gesamtzahl im Jahr 2024 bleibt mit 134.000 Kindern und Jugendlichen, die zu den Nichtschwimmern gezählt werden, aber weiterhin hoch.

 

Die Studie bestätigt auch die ohnedies weithin bekannte Tatsache, dass gezielte Maßnahmen und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche von großer Bedeutung wären, um allen den Zugang zum Schwimmen zu ermöglichen und die Fähigkeiten zu verbessern.

 

 

Vor diesem Hintergrund richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport folgende

 

Anfrage

 

1.    Im Regierungsprogramm 2020 bis 2024 steht im Kapitel Sport (Unterkapitel: Breitensport/Vereins- und Freizeitsport) die kurze Formulierung: „Schwimmkurse für alle: ein österreichweites Konzept für Gratisschwimmkurse für alle Menschen ist zu erarbeiten und umzusetzen“. In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:

a.    Wie ist der Stand (Juli 2024) dieses Konzepts?

b.    Haben Teile dieses Konzepts schon stattgefunden? Was befindet sich derzeit konkret in Umsetzung?

c.    Welche konkreten Inhalte beinhaltet dieses Konzept zum Zeitpunkt der Anfragebeantwortung?

2.    Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung bezüglich eines österreichweiten Konzepts für Gratisschwimmkurse mit Stand Juli 2024 aus?

3.    In welchem Ausmaß hat sich die Anzahl an ausgebildeten Schwimmtrainern im Laufe der aktuellen Gesetzgebungsperiode erhöht? (Bitte um tabellarische Auflistung nach Jahr und Bundesland)

4.    Hat Ihr Ministerium Kenntnis darüber, wie sich die Anzahl der ausgebildeten Lehrkräfte mit Berechtigung zur Abhaltung von Schwimmkursen im Laufe der aktuellen Gesetzgebungsperiode entwickelt hat?

5.    Welche konkreten Maßnahmen wurden bisher im Laufe der aktuellen Gesetzgebungsperiode gesetzt, um Schwimm- und Hallenbäder bzw. Schulen bei der Organisation und/oder Abhaltung von Schwimmkursen zu unterstützen? Gibt es in diesem Zusammenhang bestimmte Programme oder Initiativen zur Förderung der Schwimmfähigkeit bei Kindern und Jugendlichen, die von Ihrem Ministerium gezielt unterstützt werden?

6.    Welche konkreten Maßnahmen wurden bisher im Laufe der aktuellen Gesetzgebungsperiode gesetzt, um allen Kindern und Jugendlichen den Zugang zum Schwimmen und zu Schwimmkursen zu ermöglichen?

7.    Wie haben Sie bisher sichergestellt, dass alle Kinder Zugang zu Schwimmkursen haben, insbesondere in benachteiligten Gemeinden oder Regionen?

8.    Welche finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für Familien, die sich Schwimmkurse für ihre Kinder nicht leisten konnten, gab es bisher im Laufe dieser Gesetzgebungsperiode? (Bitte um tabellarische Auflistung nach Jahren)

9.    Falls es finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten gab: Auf welche Art und Weise konnten Familien diese beantragen? Wie sah bzw. wie sieht der konkrete Ablauf und Vorgang aus?

10. Welche Maßnahmen sind von Ihrem Ministerium noch in Planung, um die hohe Anzahl an Nichtschwimmern unter Kindern und Jugendlichen in Österreich weiter zu reduzieren?

11. Wie wird die Qualität von Schwimmkursen und -programmen für Kinder und Jugendliche sichergestellt, sodass sie effektiv sind und den Bedürfnissen der Teilnehmer entsprechen?

12. Inwieweit kann die Schwimmoffensive „Schwimm Kids“ des Landes Niederösterreich für Ihr Ministerium als Vorbild dienen?

13. Was hat die Landesregierung in Niederösterreich im Gegensatz zur Bundesregierung anders gemacht, um in kürzerer Zeit ein flächendeckendes Programm für kostenlose Schwimmkurse zu initiieren?

14. Welche kurzfristigen und welche langfristigen Ziele hatte Ihr Ministerium zu Beginn Ihres Amtsantrittes zu diesem Thema?

a.    Welche Ziele davon wurden mit Stand heute erfüllt?

b.    Welche nicht? Warum nicht?