19049/J XXVII. GP
Eingelangt am 03.07.2024
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ANFRAGE
des Abgeordneten Hermann Brückl, MA
an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung
betreffend Seitens des BMBWF für den Unterricht approbierte Sexfilme
Die „Krone“, „Österreich“ und die „OÖ Nachrichten“ berichteten kürzlich vom Fall einer Volksschullehrerin im Mühlviertel, die Volksschulkindern(!) im Unterricht einen Sexfilm zeigte.[1]
Keine Konsequenzen
Lehrerin zeigte Sexfilm im Aufklärungsunterricht
Nachdem eine Pädagogin im Volksschulunterricht einen Sexfilm hergezeigt hatte, wurde das Disziplinarverfahren gegen sie eingestellt. Eltern werfen der Bildungsdirektion ignorantes Verhalten vor.
Zu einem unvorstellbaren Vorfall ist es in einer Volksschule im nördlichen Oberösterreich gekommen: Eine Lehrerin hat den nur zwischen neun und zehn Jahre alten Kindern im Rahmen des Aufklärungsunterrichts einen Sexfilm gezeigt. Mehrere Kinder waren danach laut den Aussagen empörter Eltern völlig verstört. Die Lehrerin soll Erotikszenen vor- und zurückgespult und die Kinder aufgefordert haben, genauer hinzusehen. „Meine Neunjährige kam heim, warf die Schultasche ins Eck und verkroch sich den ganzen Tag im Zimmer“, ärgert sich eine Mutter. […]
Ein Vater berichtet indessen, dass seine Tochter kurz nach dem Zeigen des Videos Probleme mit einem Klassenkameraden hatte, der gemeint hatte, sie solle sich schnell mal ausziehen, weil da doch nichts dabei sei. Auch schlafe das Mädchen schlechter und „träumt sogar, dass sie vergewaltigt wird“.
Lehrerin brachte Kondom mit Geschmack in Unterricht mit
Der Vorfall ereignete sich kurz vor Weihnachten, die Lehrerin war schon Monate davor auffällig gewesen. So brachte sie den Kindern etwa ein Kondom mit und meinte, es gebe „Kondome in verschiedenen Geschmacksrichtungen, damit es besser schmeckt, wenn man den Penis in den Mund nehmen will“. Vielen Kindern ekelte vor dem glitschigen Material, sie schämten sich.
Behörde sieht kein Fehlverhalten
Mithilfe einer Anwältin haben Betroffene ein Disziplinarverfahren gegen die Lehrerin eingeleitet, das nun eingestellt wurde. Die Direktorin der Volksschule wollte sich zum Vorfall nicht äußern. Die Bildungsdirektion beschwichtigt, man würde jeden Fall sehr ernst nehmen. Bei besagter Lehrerin habe die Schulaufsicht allerdings kein Fehlverhalten feststellen können. Die Eltern werfen der Bildungsdirektion nun ignorantes Verhalten vor.
Der FPÖ vorliegenden Informationen zufolge soll es sich um einen seitens des BMBWF approbierten Sexfilm gehandelt haben.
Ein Verhalten, verschiedene Geschmacksrichtungen von Kondomen zu diskutieren, sodass eine zuhörende Person unter Umständen sogar verstört reagiert, würde wohl in jedem arbeitsrechtlichen Zusammenhang zu einer Beschwerde über sexuelle Belästigung, im Wiederholungsfall eventuell sogar mit Konsequenzen bis hin zur Beendigung des Dienstverhältnisses, führen.
Eine Disziplinarkommission, die einen vergleichbaren Fall an einer Schule untersucht, kommt jedoch offenbar zu dem Ergebnis, dass ein derartiges Verhalten gegenüber Volksschulkindern völlig normal ist. Dass angesichts derartiger Entscheidungen viele Eltern ihre Kinder lieber im häuslichen Unterricht erziehen, nimmt somit nicht mehr wunder.
In diesem Zusammenhang richtet der unterfertigte Abgeordnete an den Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung folgende
Anfrage
1. An welcher Schule fand der og Vorfall statt?
2. Gibt es tatsächlich seitens des BMBWF für den Unterricht approbierte Sexfilme?
a. Falls ja, welche sind dies?
b. Falls ja, welche im Unterricht zu vermittelnden Inhalte zeigen diese?
3. Welcher Personenkreis ist für die Approbation von Sexfilmen für den Unterricht an österreichischen Schulen zuständig?
4. Sehen sich diese Personen vor einer allfälligen Approbation derartige Filme an?
5. In welchem Unterrichtsfach werden an einer österreichischen Volksschule normalerweise seitens des BMBWF approbierte Sexfilme gezeigt?
6. Wie äußern Sie sich dazu, dass mehrere Kinder nach dem Zeigen eines angeblich seitens des BMBWF für den Unterricht approbierten Sexfilms verstört zeigten?
7. Wird der betreffende Film einer Neuevaluierung unterzogen werden?
a. Falls nein, warum nicht?
8. In welchem Unterrichtsfach werden an einer österreichischen Volksschule die verschiedenen Geschmacksrichtungen von Kondomen präsentiert?
9. In welcher Form werden diese im Unterricht präsentiert?
10. Hatte die betreffende Lehrerin tatsächlich ein Kondom im Unterricht mit oder dies nur theoretisch besprochen?
11. Falls die betreffende Lehrerin im Unterricht tatsächlich (ein) Kondome(e) in verschiedenen Geschmacksrichtungen zeigte, wer hat diese bezahlt?
12. Welchen pädagogischen Zweck erfüllt die Präsentation von Kondomen verschiedener Geschmacksrichtungen an einer österreichischen Volksschule?