19056/J XXVII. GP
Eingelangt am 03.07.2024
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ANFRAGE
der Abgeordneten Rosa Ecker, MBA
an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien
betreffend Förderung von österreichischen Kinderschutzzentren
Knapp 30 Österreichische Kinderschutzzentren betreuen jährlich mit insgesamt ca. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 10.000 minderjährige Gewalt- und Missbrauchsopfer und deren Bezugspersonen in ca. 65.000 Beratungs- und Therapiestunden. Neben der hauptsächlichen Durchführung von Beratungsleistungen und Psychotherapien bieten viele Zentren zusätzlich Prozessbegleitung, Besuchsbegleitung, Kinderbeistand und Erziehungs- und Familienberatungen an. Aufgaben, die von enormer Bedeutung für Kinder und Jugendliche sind und entsprechend zu unterstützen und zu fördern sind.[1]
Am 1. Juli 2024 trat der Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren per E-Mail an das Sozialministerium sowie an die Parlamentsparteien heran, um auf die umständlichen und damit nicht zufriedenstellenden Rahmenbedingungen von Förderverträgen aufmerksam zu machen. Die Förderverträge in der derzeitigen Ausgestaltung bedeuten nämlich einen unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand, der an den Ressourcen zehre.
Aus diesem Grund fordert der Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren konkret:
· Mehrjährige statt einjährige Fördervergaben für mehr Planungs- und Versorgungssicherheit;
In diesem Zusammenhang richtet die unterfertigte Abgeordnete an die Bundesministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen die E-Mail vom 01. Juli 2024 vom Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren bekannt?
2. Gab es von Ihrem Ministerium bereits eine Reaktion auf diese E-Mail?
a. Wenn ja, was wurde dem Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren geantwortet?
3. Können Sie die darin geforderten Verbesserungen nachvollziehen?
4. Wie beurteilen Sie den derzeitigen Stand der Förderung (Höhe, Vergabe, Dauer, Abwicklung etc) von Kinderschutzzentren in Österreich?
5. Wie beurteilen Sie die derzeitige Versorgungs- und Planungssicherheit der Kinderschutzzentren?
a. Sind Sie der Ansicht, dass hier Nachholbedarf besteht – wenn ja, inwiefern?
6. Wie beurteilen Sie den derzeitigen Verwaltungsaufwand und die derzeitige Bürokratie, mit denen Kinderschutzzentren konfrontiert sind?
7. Wie viel Fördermittel werden den österreichischen Kinderschutzzentren jährlich zur Verfügung gestellt? (Bitte um Angabe der letzten drei Jahre)
a. Bestehen noch weitere Unterstützungsleistungen?
b. Welche Kriterien müssen für die Vergabe von Fördermitteln erfüllt werden?
c. Können Sie sich vorstellen oder ist gar angedacht, Fördergelder zu erhöhen?
d. Im Falle der Erhöhung der Förderungen, um welchen Betrag soll wann erhöht werden?
8. Aus welchem Grund werden lediglich einjährige Förderverträge vergeben?
9. Können Sie sich vorstellen, die Förderverträge für mehrere Jahre abzuschließen?
a. Wenn nein, wieso nicht?
b. Wenn ja, auf wie viele Jahre sollen die Verträge künftig befristet sein?
c. Wenn ja, wann ist mit der Umsetzung zu rechnen?
10. Welche Maßnahmen setzt Ihr Ministerium, um den Verwaltungsaufwand für Kinderschutzzentren zu minimieren?
11. Liegen Pläne vor, um den Verwaltungsaufwand/die Bürokratie für die Zentren künftig zu minimieren?
a. Wenn ja, wie sehen diese konkret aus?
b. Wenn ja, wann ist mit deren Umsetzung zu rechnen?
c. Wenn nein, wieso nicht?
12. Ist für Ihr Ministerium vorstellbar, die geforderte bundesweite Förderabwicklungsstelle einzurichten?
a. Wenn ja, gab es dazu bereits Ansätze Ihrerseits?
b. Wenn ja, wie wäre diese ausgestaltet?
c. Wenn nein, wieso nicht?
13. Sind in den ausgezahlten Förderungen sämtliche anfallende Kosten der Kinderschutzzentren berücksichtigt (Verwaltungskosten, Personalkosten etc)?
a. Wie wird die Förderhöhe bestimmt?
b. Aus welchen Mitteln stammen die Förderungen?
14. Steht Ihr Ministerium im regelmäßigen Austausch mit den Kinderschutzzentren bzw dem Bundesverband?
a. Wenn ja, wie ist der derzeitige Stand der Zusammenarbeit?
b. Lässt sich Ihr Ministerium bei dieser Thematik vom Bundesverband Österreichischer Kinderschutzzentren regelmäßig beraten?
15. Steht Ihr Ministerium mit anderen Ministerien im Austausch hinsichtlich Förderung von Kinderschutzzentren?
a. Wenn ja, mit welchen?
b. Wenn ja, wie ist der derzeitige Stand der Zusammenarbeit?
16. Steht Ihr Ministerium mit weiteren Organisationen/Vereinen etc im Austausch, die sich mit dieser Angelegenheit auseinandersetzen und Sie evt dahingehend beraten?
a. Wenn ja, mit welchen?
b. Wenn ja, wie ist der Austausch/Beratung ausgestaltet?
c. Wenn ja, liegen Beratungsverträge vor?
17. Sind seitens Ihres Ministeriums derzeit sonstige Änderungen/Maßnahmen etc in Planung, die die Tätigkeit der Kinderschutzzentren betreffen?
a. Wenn ja, welche sind das konkret?
b. Wenn ja, wann sollen diese umgesetzt werden?