19088/J XXVII. GP

Eingelangt am 04.07.2024
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Julia Herr,

Genossinnen und Genossen

an den Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft

betreffend Budget für die Instandhaltung der Wanderwege und Schutzhütten

Österreichweit befinden sich insgesamt 272 Schutzhütten und 50.000km Wanderwege in einer akuten Notlage. Wird nicht gehandelt drohen sie gesperrt oder aufgelassen zu werden.

Die alpinen Vereine betreiben in Österreich 429 Hütten, Häuser und Biwaks. Bei 272 davon handelt es sich um alpine Schutzhütten. Diese Hütten sind von essenzieller Bedeutung für den österreichischen Alpen Tourismus. Neben der Beherbergung der BesucherInnen dienen sie auch zusätzlich als Meldestellen für alpine Notfälle. Doch sind die Fördermittel mit nur 18% der Instandhaltungskosten der Hütten viel zu gering. Pro Jahr können so drei bis vier Hütten nicht mehr weitergeführt werden und müssen aufgelassen werden.

Ein ähnlich düsteres Bild zeichnet sich auch bei den Wanderwegen ab. Die alpinen Vereine betreiben ein etwa 50.000km umfassendes Wanderwegenetz. Diese Wege werden ehrenamtlich gewartet und gepflegt, würde man die Arbeiten durch externe Anbieter durchführen lassen, wären die Kosten geschätzt neunmal so hoch. Durch immer häufiger auftretende Extremwetterereignisse werden die Wartungsarbeiten aber immer umfangreicher und teurer.

Hier muss gehandelt werden um auch in Zukunft noch die Sicherheit der WandererInnen und BergsteigerInnen garantieren zu können und vor allem auch um den Alpinen Tourismus in Österreich auch für die Zukunft absichern zu können. Die alpinen Vereine Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ), Österreichischer Alpenverein (ÖAV), Naturfreunde Österreich (NFÖ) und Österreichischer Touristenclub (ÖTK) haben deshalb schon einen „Notruf aus den Alpen“ an die Bundesregierung verfasst, in dem sie 95 Mio. Euro, zur Rettung der Schutzhütten und Wanderwege Österreichs fordern.

Die Unterzeichneten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage

1.       Wie wird dem Schließen der Schutzhütten und dem Verfall der Wanderwege entgegengewirkt?

2.       Welche konkreten Maßnahmen wurden hier gesetzt?

3.       Welche werden noch bis zum Ende der Legislaturperiode gesetzt?

4.       Wie hoch ist das Budget zum Erhalt der Schutzhütten in Österreich? Bitte um jährliche Aufstellung seit 2020.

5.       Wie hoch ist das Budget zum Erhalt der Wanderwege in Österreich? Bitte um jährliche Aufstellung seit 2020.

6.       Wie hoch ist die geplante Aufstockung dieser Budgets, um die Auflassung der Schutzhütten entgegenzuwirken?

a.       Wenn keine Aufstockung geplant ist, warum nicht?

7.       Wie hoch ist die geplante Aufstockung dieser Budgets, um dem Verfall der Wanderwege entgegenzuwirken?

a.       Wenn keine Aufstockung geplant ist, warum nicht?

8.       Gibt es Konzepte Ihres Ministeriums, um sicherstellen zu können, dass auch bei, durch den Klimawandel bedingten häufigeren Extremwetterereignissen unsere Wanderwege und Schutzhütten erhalten werden können?

9.       Wird man der Forderung des „Notrufes aus den Alpen“ nach einem Budget von 95 Mio. Euro zur Rettung der Schutzhütten und Wanderwege Österreichs nachkommen?

a.       Wenn ja, bis wann?

b.       Wenn nein, warum nicht?

10.   Sind Sie im Austausch mit dem Verband Alpiner Vereine Österreichs?

a.       Wenn ja, ist die Lage der Schutzhütten und Wanderwege thematisiert worden?

b.       Mit welchem Ergebnis?

c.       Wann geschah der letzte Austausch?

d.       Wenn nein, warum nicht?

11.   Erhebt Ihr Ministerium den wirtschaftlichen Mehrwert, der für Österreich durch den Betrieb der Schutzhütten und den Erhalt von Wanderwegen entsteht?

a.       Wenn ja, wie hoch ist dieser? (Mit Bitte um Aufschlüsselung nach Bundesländern)

b.       Wenn nein, warum nicht?

12.   Erhebt Ihr Ministerium die Bedeutung der Schutzhütten und Wanderwege für den Tourismus in Österreich?

a.       Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

b.       Wenn nein, warum nicht?