19203/J XXVII. GP
Eingelangt am 05.07.2024
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Anfrage
der Abgeordneten Robert Laimer,
Genossinnen und Genossen,
an die Bundesministerin für Landesverteidigung
betreffend „Aufklärung bezüglich der Entdeckung von NS-Runen auf einem Soldaten-Grabstein"
Vor kurzem wurde bekannt, dass auf einem Soldaten-Grabstein in der Flugfeldkaserne Wiener Neustadt NS-Runen entdeckt wurden. Dieser Fund wurde zufällig von SPÖ-Gemeinderat Peter Kurri gemacht, der sich intensiv mit der Geschichte und den Denkmälern im Heereskontext in Wiener Neustadt auseinandergesetzt hat. Die entdeckten Zeichen, die im nationalsozialistischen Kontext verwendet wurden, stellen eine schwerwiegende Belastung für das Ansehen des Bundesheeres dar. Dass diese Runen jedoch jahrelang unentdeckt blieben, wirft ernsthafte Fragen auf. Es ist besorgniserregend, dass solche Symbole in einer militärischen Einrichtung über einen langen Zeitraum hinweg unbemerkt bleiben konnten. Diese Tatsache deutet auf mögliche Lücken in den internen Überprüfungsprozessen hin.
Nach einer umgehenden Meldung durch Herrn Kurri und der Nachfrage der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) beim Verteidigungsministerium wurde die Entfernung der Runen sowohl vom Grabstein als auch von der Website des Verteidigungsministeriums veranlasst. Was jedoch bleibt, sind Fragen zur Verantwortung, Entdeckung und zur Entstehung dieses Vorfalls. Ebenso ist es von großer Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen, um ähnliche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.
Im Interesse der historischen Aufarbeitung und der Wahrung des Ansehens des Bundesheeres stellen die unterfertigten Abgeordneten folgende
Anfrage
1. Welche
genauen Erkenntnisse hat das Verteidigungsministerium über die Entstehung
und Anbringung der NS-Runen auf dem besagten Grabstein?
2. Gibt
es Aufzeichnungen oder Dokumentationen, die den Prozess der Anbringung der
Runen nachvollziehbar machen?
3. Welche
konkreten Maßnahmen wurden ergriffen, um die Verantwortlichen für
die Anbringung der NS-Runen zur Rechenschaft zu ziehen?
4. Gibt
es interne Richtlinien oder Verfahren, um ähnliche Vorfälle in der
Zukunft zu verhindern? Wenn ja, welche, wenn nein, warum nicht?
5. Wie
viele Vorfälle dieser Art gab es schon?
6. Wurden
alle Denkmäler und Grabsteine in militärischen Einrichtungen auf
möglicherweise unzulässige oder anstößige Symbole hin
überprüft? Wenn ja, wie wenn nein, warum nicht?
7. Welche
weiteren Maßnahmen sind geplant, um sicherzustellen, dass keine weiteren
NS-Symbole in militärischen Gedenkstätten vorhanden sind?
8. Welche
Schritte werden unternommen, um die historische Aufklärung und
Sensibilisierung in Bezug auf NS-Symbole in militärischen Kontexten zu
fördern?
9. Welche
Schulungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen gibt es für Soldat:innen
und Mitarbeiter:innen des Bundesheeres bezüglich der Erkennung und
Bedeutung von NS-Symbolen? Wenn es keine gibt, werden Sie welche veranlassen?