1986/J XXVII. GP

Eingelangt am 13.05.2020
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Dipl.-Ing. Karin Doppelbauer, Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Landwirtschaft‚ Regionen und Tourismus

betreffend Vermittlungsplattform dielebensmittelhelfer.at

 

Die Grenzschließungen in Folge der COVID-19 Krise haben die österreichische Landwirtschaft aufgrund des daraus resultierenden Mangels an Erntehelfer_innen               vor signifikante Herausforderungen gestellt. Eine der Maßnahmen, welche daraufhin von der Bundesregierung gesetzt wurden, war eine Vermittlungsplattform - dielebensmittelhelfer.at - welche das Ziel verfolgte, Ersatz für ausgefallene Erntehelfer_innen zu finden, sowie die Versorgung mit Lebensmitteln aufrecht zu erhalten.

Allerdings mehren sich Berichte über Probleme in der Praxis: So wurden viele Bewerber_innen abgelehnt, während zahlreiche landwirtschaftliche Betriebe darüber           geklagt hatten, keine geeigneten Personen vermittelt zu bekommen.

Im Zuge der langfristigen Evaluierung der Krisenbewältigung sowie zur Verbesserung von zukünftigen Krisenmanagements ist es von großem Interesse für die Republik   Österreich, Klarheit über die Wirksamkeit derartiger Maßnahmen zu erlangen. Es ist auch von Relevanz, Klarheit darüber zu erlangen, welche Bedeutung Erntehelfer_innen aus dem EU-Ausland für die Versorgungssicherheit haben, ob und wie diese    substituiert werden können, und mit welchem Aufwand dies verbunden ist.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher folgende

Anfrage:



1.    Wie viele Personen haben sich auf der Plattform dielebensmittelhelfer.at als Erntehelfer_innen bzw. landwirtschaftliche Mitarbeiter_innen gemeldet?

a.    Wann haben sich diese Personen gemeldet?

b.    Für welchen Arbeitsumfang (Vollzeit, Teilzeit etc) haben sich wie viele Personen gemeldet?

c.    Für welchen Zeitraum haben sich wie viele Personen gemeldet?

d.    Für welche Arbeitsbereiche haben sich wie viele Personen gemeldet?

e.    Wie viel relevante Erfahrung hatten die Personen, die sich gemeldet haben?

2.    Wie viele Personen wurden erfolgreich vermittelt und in welchen Bereichen?

3.    Wie viele Personen wurden abgelehnt und aus welchen Gründen?

4.    Welchen Status hatten die erfolgreichen bzw. abgelehnten Erntehelfer_innen? (Arbeitslose, Asylstatus, Student_innen, Schüler_innen, Nebenerwerb etc.)

5.    Wie viele Betriebe haben sich auf der Plattform gemeldet?

a.    Wie groß waren diese Betriebe?

b.    Für welche Art der Arbeit bzw. für welche landwirtschaftliche Sektoren wurden Helfer_innen gesucht?

c.    Wie viele Helfer_innen haben die Betriebe benötigt?

d.    Welche Dringlichkeit haben Betriebe bei der Anmeldung angegeben?

e.    Für welchen Zeitraum wurden Helfer_innen gesucht?

6.    An welche landwirtschaftlichen Betriebe wurden Helfer_innen vermittelt und wie?

a.    Wie gestaltete sich der Vermittlungsprozess?

b.    Wie wurden Betriebe priorisiert?

c.    An welche Betriebe wurden wie viele Helfer_innen vermittelt?

d.    Wie viele Betriebe gingen leer aus?

7.    Welche Maßnahmen wurden gesetzt, um die Infektionsgefahr in den Betrieben bzw. für die Helfer_innen zu reduzieren?

8.    Wie war das Feedback der Betriebe? Wurden Beschwerden an das BMLRT übermittelt?

9.    Wie war das Feedback der Erntehelfer_innen? Wurden Beschwerden an das BMLRT übermittelt?

10. Welche Probleme traten auf?

11. Wie wurden die vermittelten Erntehelfer_innen entlohnt?

12. Wie hoch waren die Kosten für die Website?

13. Wie hoch waren die Gesamtkosten des Projektes?

a.    Wofür wurden die Mittel ausgegeben?

b.    Woher kamen die Mittel dafür?

c.    Gab es zusätzliche Personalkosten?

14. Wie beurteilt das BMLRT insgesamt den Erfolg der Plattform?

15. Welche Maßnahmen wird das BMLRT bzw. die Bundesregierung in Zusammenhang mit der Abhängigkeit von Erntehelfer_innen aus dem EU-Ausland in den nächsten sechs Monaten setzen?