2079/J XXVII. GP

Eingelangt am 26.05.2020
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Anfrage

 

 

des Abgeordneten Kainz

und weiterer Abgeordneten

an die Bundesministerin für Landesverteidigung

betreffend Unterstützung der Post durch das Österreichische Bundesheer     

 

Die Kronen Zeitung berichtet am 16. Mai 2020 folgendes:
Corona-Ausfälle bei Post: Heer verteilt nun Briefe

Die meisten positiven Corona-Fälle der vergangenen Woche in Ostösterreich sind auf Cluster-, also Schwerpunktbildungen, in Firmen und im Familienkreis zurückzuführen. Der Ursprung dieser Kette dürfte ein Flüchtlingsheim in Wien-Erdberg sein, dass vor zwei Wochen, wie berichtet, unter Quarantäne gestellt wurde.

Leiharbeitsfirma als mutmaßliche Drehscheibe
Als mutmaßliche Drehscheibe für die weitere Verbreitung hat sich, laut „Krone“-Recherchen, eine Leiharbeitsfirma in Wien herausgestellt, die Mitarbeiter (speziell aus Somalia und der arabischen Halbinsel) mit Bussen in verschiedene Logistikzentren brachte. Dabei dürften sie sich gegenseitig angesteckt haben - es liegt der Verdacht nahe, dass die Beschäftigten trotz Infektion weiterarbeiteten.

Betroffen waren mit Stand Samstagnachmittag das Postverteilzentrum Wien-Inzersdorf (70 positive Fälle bei 650 Mitarbeitern), die Logistikzentrale eines großen Möbelhauses in Floridsdorf (6 Infektionen bei insgesamt 400 Mitarbeitern) sowie das Postverteilzentrum Hagenbrunn in, wo von den rund 650 Beschäftigten 68 positiv sind. Die Behörden haben entschieden, dass zumindest die letztgenannten Zentren geschlossen werden.

Bundesheer springt ein
Im Auftrag des Landes Niederösterreich und der Post übernahm das Bundesheer in Hagenbrunn sowohl die Desinfektion als auch die Arbeit der Post, also die Verteilung von Paketen und Briefen. Soldaten sowie Zivilbedienstete aus Salzburg, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Wien ersetzen für die Dauer dieses Einsatzes die komplette Mannschaft der „gelben Füchse“. Die Stadt Wien hingegen, die maßgeblich an der Aufklärung beteiligt war, will die Angelegenheit selbst regeln.
[1]

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Landesverteidigung folgende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Aufgrund welcher gesetzlichen Grundlage übernehmen die Soldaten des Österreichischen Bundesheeres die Aufgaben der Post?

2.    Wie viele Soldaten des Österreichischen Bundesheeres werden für die Unterstützung der Österreichischen Post bereitgestellt? (Bitte um genaue Auflistung nach Bundesland)

3.    Sind auch Milizsoldaten eingesetzt?
a.) Wenn ja, wie viele?

4.    Welche Aufgaben werden die Soldaten konkret übernehmen?

5.    Wie lange ist es geplant, dass die Soldaten die Aufgaben der Post übernehmen?

6.    Wer übernimmt die Kosten des Einsatzes?

7.    Welche Sicherheitsvorkehrungen wurden im Postverteilerzentrum Hagenbrunn getroffen?

8.    Welche Maßnahmen sind geplant, falls es zu einer Ansteckung eines Soldaten während dem Einsatz kommt?

9.    Wurden alle Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Covid-19 beim Transport zum Verteilerzentrum der Post eingehalten?
a.) Falls nein, welche Sicherheitsmaßnahmen wurden missachtet?
b.) Wer hat die Kontrolle sichergestellt?





 

 

 

 



[1] https://www.krone.at/2155610